
Weniger deutlich war die Differenz beim Gewinn je Aktie: Er liegt mit 2,95 $ lediglich 1 Cent zu tief. Vor einem Jahr hatte BOISE CASCADE noch 4,26 $ je Aktie ausgewiesen. Die Q4-Nettomarge sank von 9,5 auf 7,2 %.
In den Zahlen für das Gesamtjahr macht sich die abwärts gerichtete Dynamik fast nicht bemerkbar: Der Jahresumsatz wurde um 5,8 % gesteigert (8,39 Mrd. $) und die Nettomarge von 8,99 auf 10,23 % verbessert.
Die weitere Prognose wirkt ernüchternd. Das Management lieferte im gestrigen Statement ("News Release") kaum Hinweise auf konkrete eigene Zahlen. Man verweist auf die Bau-Aktivität, von der man stark abhängig ist. Das Management trifft bei weiter steigenden Zinssätzen und hohen Baukosten diese Annahme: In den USA werden in diesem Jahr 1,1 bis 1,3 Mio. Bauvorhaben (Ein- und Mehrfamilienhäuser) begonnen. In 2021 waren es laut Statistik 1,6 Mio. und 1,55 Mio. in 2022 (Quelle: U.S. Census Bureau), so der Konzern.
Zur Bewertung: Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 2,7 Mrd. $. Beim KGV gilt es gerade hier, sich nicht niedrigen "aktuellen" Werten irritieren zu lassen. Aber auch ein KGV 9,2 auf Basis von Schätzungen für 2024 könnte dazu verleiten, die Aktie schon nach dem gestrigen Kursverlust (im regulären Handel 8,2 % und nachbörslich 1,9 %) ins Depot zu nehmen. Was aus charttechnischer Sicht riskant erscheint.
Helmut Gellermann, Bernecker Redaktion
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