DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 17. Februar überraschend deutlich ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 7,647 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um nur 2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 16,283 Millionen Barrel erhöht.
US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 2,7 Prozent
Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2022 nicht ganz so kräftig gewachsen wie zunächst ausgewiesen. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer zweiten Veröffentlichung berichtete, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem BIP-Anstieg von 2,9 Prozent gerechnet, nachdem das Handelsministerium in einer ersten Schätzung ein Plus von 2,9 Prozent gemeldet hatte.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 18. Februar abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 3.000 auf 192.000. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 197.000 vorhergesagt.
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed steigt im Januar
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Januar spürbar verstärkt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf einen Stand von plus 0,23, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Dezember wurde der Indexstand auf minus 0,46 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von minus 0,49 genannt worden war.
ING: EZB muss nicht auf Spread-Kontrolle zurückgreifen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach Aussage von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski bisher keinen Anlass, auf ihr neues Instrument zur Kontrolle der Staatsanleihe-Spreads (TPI - Transmission Protection Instrument) zurückzugreifen. "Es gibt bei der Transmission (der Geldpolitik) keine großen Unterschiede", schreibt Brzeski in einem Kommentar unter Verweis auf Asset-Preise, Kreditzinsen und die nominalen effektiven Wechselkurse der einzelnen Länder.
Scholz spricht in Indien über Wirtschaft und Ukraine-Krieg - Kreise
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will bei einem Besuch am Wochenende in Indien nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen Gespräche über einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen und über die indische Haltung zum Ukraine-Krieg führen. Im Mittelpunkt des Besuchs in Neu-Delhi am Samstag steht ein Treffen mit dem indischen Premierminister Narendra Modi. Geplant sind dabei auch eine Begegnung mit der Presse und ein Austausch mit Wirtschaftsvertretern. Am Sonntag will Scholz in Bangalore Unternehmen besuchen. Dabei sollten auch Gespräche zur Fachkräfteeinwanderung geführt werden, sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter.
Italien sieht Risiken durch erhöhte russische Militärpräsenz im Mittelmeer
Wegen der erhöhten russischen Militärpräsenz im Mittelmeer hat die italienische Marine vor zunehmenden Spannungen und dem Risiko eines Vorfalls im Mittelmeer gewarnt. Marinechef Enrico Credendino sagte nach Angaben italienischer Nachrichtenagenturen vor dem Verteidigungsausschuss des Parlaments, es gebe einen "beachtlichen Anstieg" der Anzahl "russischer Kriegsschiffe im Mittelmeer". Die Militärpräsenz sei sogar größer noch als zu Zeiten des Kalten Krieges.
Baerbock dringt in UN-Rede auf Friedenslösung für die Ukraine
Vor dem Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, sich geschlossen für ein Ende des Krieges einzusetzen. "Wir wollen, dass dieser Krieg endet. Wir wollen Frieden", sagte Baerbock bei einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. "Der Weg zum Frieden ist auch sehr klar: Russland muss seine Soldaten aus der Ukraine abziehen. Russland muss die Bombardierungen beenden. Russland muss zur UN-Charta zurückkehren."
G7 betonen "unerschütterliche Solidarität" mit der Ukraine
Die sieben führenden westlichen Industrieländer (G7) haben die Ukraine knapp ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs ihrer fortdauernden Unterstützung versichert. "Die G7 bekräftigen ihre unerschütterliche Solidarität mit der Ukraine", erklärte das Bundesfinanzministerium dazu über den Kurznachrichtendienst Twitter. In einem Statement, das bei einem Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs im indischen Bangalore vereinbart wurde, betonten die G7 zudem ihre "Einigkeit in unserer Verurteilung von Russlands Angriffskrieg". Zu der Sitzung per Video zugeschaltet war auch der ukrainische Finanzminister Sergey Marchenko.
Brücke zur Halbinsel Krim wieder voll befahrbar
Die im Oktober teilweise zerstörte, russische Brücke zur Halbinsel Krim ist auf dem Straßenabschnitt wieder vollständig befahrbar. Der russische Vize-Regierungschef Marat Chusnullin gab im Onlinedienst Telegram den Abschluss der Reparaturarbeiten an der Straßenbrücke bekannt. 500 Arbeiter hätten viereinhalb Monate rund um die Uhr gearbeitet und die Bauarbeiten nun "als großes Geschenk" zum russischen Tag des Verteidigers des Vaterlandes 39 Tage früher als geplant fertiggestellt, erklärte Chusnullin. Die Eisenbahnbrücke wird noch repariert und kann wohl nicht vor dem Sommer wieder in Betrieb genommen werden.
USA nominieren Ex-Chef von Mastercard für Spitze der Weltbank
Neuer Chef der Weltbank soll der ehemalige Chef des Zahlungsdienstleisters Mastercard, Ajay Banga, werden. US-Präsident Joe Biden habe den Manager für den Spitzenposten nominiert, teilte das Weiße Haus mit. Banga habe die Erfahrungen, die "dringlichsten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen - den Klimawandel eingeschlossen", erklärte Biden.
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
February 23, 2023 13:07 ET (18:07 GMT)
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.