Nach zwei herben Verlustjahren in der Corona-Krise hat die LUFTHANSA 2022 im Tagesgeschäft wieder einen Milliardengewinn erzielt. Dank der Erholung der Ticketnachfrage und Rekordergebnissen bei Fracht und Wartung erreichte der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn gut 1,5 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr verdoppelte sich der Konzernumsatz nahezu und lag bei fast 32,8 Mrd. Euro. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 791 Mio. Euro nach einem Verlust von knapp 2,2 Mrd. im Jahr zuvor. Für 2023 rechnet man auch dank weiterhin hoher Ticketpreise mit einer deutlichen Steigerung des Gewinns, auch wenn man keine genaue Prognose abgeben will. Kleiner Wermutstropfen: Eine Dividende für die Aktionäre soll es diesmal noch nicht geben. Catharina Nitsch aus Ihrer Bernecker Redaktion / www.bernecker.info
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Insgesamt beförderten die Konzern-Gesellschaften Lufthansa, Eurowings, Swiss, Austrian und Brussels rund 102 Millionen Fluggäste und damit mehr als doppelt so viele wie 2021. Dennoch gelang im Passagiergeschäft nur den Töchtern Swiss und Austrian im Gesamtjahr die Rückkehr in die Gewinnzone. Konzernweit blieb die Passagiersparte mit 300 Millionen Euro in den roten Zahlen, da die Gewinne der zweiten Jahreshälfte die Verluste aus den pandemiegeprägten ersten sechs Monaten nicht ausgleichen konnten.
An niedrigen Ticketpreisen lag dies nicht: Im Gesamtjahr lagen die Durchschnittserlöse den Angaben zufolge 16 Prozent höher als 2019, im vierten Quartal sogar 21 Prozent höher. Allerdings hatte die Lufthansa auch höhere Treibstoffkosten zu schultern: Obwohl das Flugangebot des Konzerns 2022 nur bei 72 Prozent des Vorkrisenniveaus lag, fiel die Treibstoffrechnung mit 7,6 Milliarden Euro rund 900 Millionen Euro höher aus als damals.
Blendend lief erneut das Geschäft mit der Luftfracht. Die Konzerntochter Lufthansa Cargo erzielte einen bereinigten operativen Gewinn von 1,6 Milliarden Euro und übertraf damit ihr Rekordergebnis aus dem Vorjahr um rund 100 Millionen. Die Wartungssparte Lufthansa Technik profitierte von der Erholung des Luftverkehrs und erreichte mit einem bereinigten operativen Gewinn von 511 Millionen Euro ebenfalls einen Rekordwert. Die Catering-Sparte LSG kam hingegen auf einen Verlust von 11 Millionen Euro.
Trotz des Jahresgewinns sollen die Aktionäre des Konzerns für 2022 keine Dividende erhalten, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Zudem will der Vorstand eine Liquidität von acht bis zehn Milliarden Euro bereithalten, um die Lufthansa gegen künftige Krisen besser zu schützen.
Nach dem Geschäftseinbruch infolge der Corona-Pandemie hatten Deutschland und Nachbarstaaten insgesamt neun Milliarden Euro bereitgestellt, um den Konzern und seine Töchter vor dem Untergang zu bewahren. Nach der Rückzahlung der Staatshilfen aus Deutschland und der Schweiz hat die Lufthansa nach eigenen Angaben im vierten Quartal auch die letzten Hilfsgelder aus Österreich und Belgien zurückgezahlt. Damit seien sämtliche staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen beendet worden, hieß es.
Die Gewerkschaft Verdi verlangt angesichts der Rückkehr des Konzerns in die Gewinnzone nun zusätzliches Geld für das Personal. Das Unternehmen solle allen Konzernbeschäftigten eine "Inflationsausgleichsprämie" von 3000 Euro zahlen, forderte Verdi-Konzernbetreuer Marvin Reschinsky am Freitag außerhalb von Tarifverhandlungen. Ein weiteres Krisenjahr im Zuge des Personalmangels müsse abgewendet werden. Wenn Anreize für das Personal fehlten, werde man wieder einen Chaos-Sommer erleben, warnte Reschinsky.
Unterdessen arbeitet die Lufthansa weiter am Verkauf von Geschäftsteilen. So sollen die Tochter Airplus und der verbliebene Teil des Cateringgeschäfts von LSG veräußert werden, sobald die Marktbedingungen dies zulassen. Außerdem bestätigte der Konzern Gespräche mit Investoren über einen möglichen Teilverkauf von Lufthansa Technik.
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Insgesamt beförderten die Konzern-Gesellschaften Lufthansa, Eurowings, Swiss, Austrian und Brussels rund 102 Millionen Fluggäste und damit mehr als doppelt so viele wie 2021. Dennoch gelang im Passagiergeschäft nur den Töchtern Swiss und Austrian im Gesamtjahr die Rückkehr in die Gewinnzone. Konzernweit blieb die Passagiersparte mit 300 Millionen Euro in den roten Zahlen, da die Gewinne der zweiten Jahreshälfte die Verluste aus den pandemiegeprägten ersten sechs Monaten nicht ausgleichen konnten.
An niedrigen Ticketpreisen lag dies nicht: Im Gesamtjahr lagen die Durchschnittserlöse den Angaben zufolge 16 Prozent höher als 2019, im vierten Quartal sogar 21 Prozent höher. Allerdings hatte die Lufthansa auch höhere Treibstoffkosten zu schultern: Obwohl das Flugangebot des Konzerns 2022 nur bei 72 Prozent des Vorkrisenniveaus lag, fiel die Treibstoffrechnung mit 7,6 Milliarden Euro rund 900 Millionen Euro höher aus als damals.
Blendend lief erneut das Geschäft mit der Luftfracht. Die Konzerntochter Lufthansa Cargo erzielte einen bereinigten operativen Gewinn von 1,6 Milliarden Euro und übertraf damit ihr Rekordergebnis aus dem Vorjahr um rund 100 Millionen. Die Wartungssparte Lufthansa Technik profitierte von der Erholung des Luftverkehrs und erreichte mit einem bereinigten operativen Gewinn von 511 Millionen Euro ebenfalls einen Rekordwert. Die Catering-Sparte LSG kam hingegen auf einen Verlust von 11 Millionen Euro.
Trotz des Jahresgewinns sollen die Aktionäre des Konzerns für 2022 keine Dividende erhalten, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Zudem will der Vorstand eine Liquidität von acht bis zehn Milliarden Euro bereithalten, um die Lufthansa gegen künftige Krisen besser zu schützen.
Nach dem Geschäftseinbruch infolge der Corona-Pandemie hatten Deutschland und Nachbarstaaten insgesamt neun Milliarden Euro bereitgestellt, um den Konzern und seine Töchter vor dem Untergang zu bewahren. Nach der Rückzahlung der Staatshilfen aus Deutschland und der Schweiz hat die Lufthansa nach eigenen Angaben im vierten Quartal auch die letzten Hilfsgelder aus Österreich und Belgien zurückgezahlt. Damit seien sämtliche staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen beendet worden, hieß es.
Die Gewerkschaft Verdi verlangt angesichts der Rückkehr des Konzerns in die Gewinnzone nun zusätzliches Geld für das Personal. Das Unternehmen solle allen Konzernbeschäftigten eine "Inflationsausgleichsprämie" von 3000 Euro zahlen, forderte Verdi-Konzernbetreuer Marvin Reschinsky am Freitag außerhalb von Tarifverhandlungen. Ein weiteres Krisenjahr im Zuge des Personalmangels müsse abgewendet werden. Wenn Anreize für das Personal fehlten, werde man wieder einen Chaos-Sommer erleben, warnte Reschinsky.
Unterdessen arbeitet die Lufthansa weiter am Verkauf von Geschäftsteilen. So sollen die Tochter Airplus und der verbliebene Teil des Cateringgeschäfts von LSG veräußert werden, sobald die Marktbedingungen dies zulassen. Außerdem bestätigte der Konzern Gespräche mit Investoren über einen möglichen Teilverkauf von Lufthansa Technik.