
DJ Gewerkschaft Ufo hält aktuelle Streiks an Flughäfen für notwendig
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) hält die aktuellen Streiks des Bodenpersonals an deutschen Flughäfen für notwendig, um einen "Chaossommer" wie 2022 zu vermeiden. Die Zeichen stünden weiterhin auf Erholung des Luftverkehrs mit rasant steigenden Passagierzahlen - und im vergangenen Sommer habe sich gezeigt, was passiere, wenn ein großes Flugangebot auf personell schlecht ausgestattete Strukturen stößt, teilte die Kabinengewerkschaft mit.
"2023 steht unter den gleichen Vorzeichen wie 2022: Der wirtschaftliche Druck durch dramatisch steigende Lebenshaltungskosten auf die Beschäftigten hält an", sagte UFO-Politikvorstand Joachim Vázquez Bürger laut der Mitteilung. "Gleichzeitig rücken die Arbeitgeber nicht von ihrem mantraartig vorgetragenen Spardiktat ab. So wird es auch in diesem Jahr nicht gelingen, abgewanderte Fachkräfte rechtzeitig vor der Urlaubssaison zu ersetzen."
Prekäre Saisonbeschäftigung müsse durch faire Arbeits- und Vergütungsbedingungen mit langfristiger Perspektive ersetzt werden.
"Streiks in der kritischen Infrastruktur haben leider auch immer kurzfristige Auswirkungen auf den Alltag der Menschen. Sie sind aber die notwendige Zumutung, um eine weitere Verschärfung der Situation aufzuhalten", teilte Ufo weiter mit und solidarisierte sich mit den Mitarbeitern der Bodenbetriebe.
Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen streiken am Freitag Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle sowie in der Personal- und Warenkontrolle an vier Flughäfen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Betroffen sind die Airports Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Der Flughafenverband ADV teilte mit, Fluggesellschaften hätten 583 Flugverbindungen gestrichen, betroffen seien über 76.000 Passagiere.
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March 17, 2023 09:06 ET (13:06 GMT)
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