Hamburg (www.anleihencheck.de) - Aufgrund von Lieferengpässen sowie höherer Energie- und Rohstoffkosten ist die Inflation auch in Japan deutlich angestiegen, so Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL AG.Mit 4,3 Prozent sei im Januar der höchste Stand seit Anfang der achtziger Jahre erreicht worden. Nur aufgrund staatlicher Energiehilfen sei die Teuerung im Februar auf 3,3 Prozent gesunken, wobei die Kernrate der Inflation - ohne die Komponenten Energie und Nahrungsmittel - erneut auf 3,5 Prozent angestiegen sei. Und trotzdem halte die japanische Notenbank, die Bank of Japan (BoJ), an den niedrigen Leitzinssätzen fest. Anders als die EZB oder die FED kontrolliere die BoJ auch die Zinsen bei Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten und habe im Dezember 2022 die Spanne für die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf bis zu 0,5 Prozent p.a. erweitert. Die Spekulation auf einen bevorstehenden restriktiveren geldpolitischen Kurs habe die Renditen ansteigen und den Yen gegenüber dem Euro und dem US-Dollar zwischenzeitlich aufwerten lassen. Unterstützt worden sei diese Erwartung vom bevorstehenden Wechsel an der Spitze des BoJ Anfang April. Als neuer Chef der Notenbank sei allerdings der Ökonomieprofessor Kazui Ueda benannt worden, der die ultra-expansive Geldpolitik mitentwickelt habe. Ueda habe diese Position in seiner Rede vor dem Parlament unterstrichen, habe aber gleichzeitig vor einer Erstarrung der Geldpolitik gewarnt. Durch die Zinskurvensteuerung seien japanische Staatsanleihen angesichts weltweit deutlich steigender Zinsen im letzten Jahr für viele Investoren uninteressant geworden. Zusammen mit der Inflationsentwicklung und der signifikanten Schwächung des Yen seit Anfang 2021 scheine ein flexiblerer Kurs unter Ueda angemessen. ...Den vollständigen Artikel lesen ...