DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:11 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.231,27 +1,5% +11,5% Stoxx50 3.888,55 +1,2% +6,5% DAX 15.328,78 +1,2% +10,1% FTSE 7.557,11 +1,0% +0,4% CAC 7.186,99 +1,4% +11,0% DJIA 32.611,62 +0,7% -1,6% S&P-500 4.011,49 +1,0% +4,5% Nasdaq-Comp. 11.866,06 +1,3% +13,4% Nasdaq-100 12.783,69 +1,4% +16,9% Nikkei-225 27.883,78 +1,3% +6,9% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 135,59 -34 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,16 73,20 -0,1% -0,04 -9,1% Brent/ICE 78,24 78,65 -0,5% -0,41 -8,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 43,00 42,75 +0,6% +0,25 -43,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.964,57 1.973,91 -0,5% -9,34 +7,7% Silber (Spot) 23,32 23,38 -0,3% -0,06 -2,7% Platin (Spot) 972,78 968,00 +0,5% +4,78 -8,9% Kupfer-Future 4,08 4,09 -0,1% -0,01 +7,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise geben zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. Hintergrund für den Anstieg waren Angebotssorgen und Anzeichen für eine steigende Nachfrage in den USA, heißt es. Die Schließung einer wichtigen Öl-Pipeline im Irak stützte zudem die Preise, sagt Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstrategie bei ING. Die offiziellen US-Öllagerdaten haben einen überraschend deutlichen Rückgang gezeigt, was auf eine steigende Nachfrage schließen lässt. Der Goldpreis gibt den Großteil seiner Vortagesgewinne wieder ab.
FINANZMARKT USA
Etwas fester - Marktteilnehmer verweisen auf den Rückgang des Volatilitätsindex VIX, der unter die langfristige Durchschnittsmarke von 20 gefallen ist. Dies wird als Zeichen einer Entspannung gewertet. Mit dem Höhepunkt der Banken-Krise hatte der Wert noch über 30 gelegen. Der Volatilitätsindex gilt als "Angstbarometer". Bei den Einzelwerten steigen die Aktien von Micron Technology um 6 Prozent. Der Chiphersteller hat im zweiten Geschäftsquartal einen Umsatzeinbruch um mehr als die Hälfte verzeichnet. Ein schwacher Markt für PCs und Smartphones belastete die Ergebnisse, was am Markt so aber auch erwartet wurde. Micron kündigte außerdem an, im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms die Zahl der Mitarbeiter nun um etwa 15 Prozent statt 10 Prozent zu reduzieren. Lululemon Athletica legen um 13 Prozent zu. Der Sportbekleidungseinzelhändler hatte besser als erwartet ausgefallene Viertquartalszahlen vorgelegt. Dazu wartete Lululemon mit einem über den Schätzungen liegenden Umsatzausblick für das Gesamtgeschäftsjahr auf.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Fester - Gestützt wurde die Stimmung von den nachlassenden Sorgen um die Bankenkrise. Dazu kamen gute Nachrichten von den Technologiewerten, so dem erhöhten Ausblick bei Infineon. Auch EZB-Chefvolkswirt Philip Lane stützte das Sentiment. Laut Lane wird die Inflation Richtung Jahresende stark zurückgehen. Lane hält es zudem für möglich, dass die Inflation auf 2 Prozent sinkt, ohne dass die Wirtschaft des Euroraums dafür eine Rezession durchlaufen müsste. Ein Kursplus von 6,9 Prozent löste die erhöhte Prognose bei Infineon aus. Auch Titel wie STMicroelectronics stiegen darauf um 6,4 Prozent und ASM International um 4,2 Prozent. Der Technologiesektor lag mit Aufschlägen von 2,7 Prozent europaweit an der Spitze, gefolgt von Banken mit einem Plus von 1,9 Prozent. Der Kurs des IT-Dienstleisters Atos brach um 16,8 Prozent ein. Im Handel verwies man auf den Sinneswandel beim Flugzeugbauer Airbus (+1,8%). Der erklärte am Vormittag, dass er nicht länger über einen Einstieg bei der Atos-Ausgliederung Evidian nachdenke. Die UBS stand im Fokus mit einem Führungswechsel. Hier soll der bisherige Swiss-Re-Chef Sergio Ermotti das Ruder als CEO übernehmen und den bisherigen CEO Ralph Hamers ersetzen. Für die UBS-Aktie ging es 3,7 Prozent nach oben. Adidas und Puma schlossen 3,7 bzw 3,2 Prozent fester. Händler verwiesen zur Begründung auf Lululemon: Der US-Sportbekleidungshersteller hat einen unerwartet starken Umsatzausblick vorgelegt. Mercedes-Benz (-2,1%) verloren wegen des Teilausstiegs des Staatsfonds von Kuwait. Nach dem jüngsten Ausverkauf kam es bei Immobilienaktien zu einer technischen Gegenreaktion. Vonovia gewannen 5,7 Prozent, LEG Immobilien 1,5 Prozent und Aroundtown 0,2 Prozent. Bei Encavis sorgte ein Dividendenausfall für Druck, die Aktien fielen um 5,6 Prozent. Moeller-Maersk brachen nur optisch um 23,1 Prozent ein. Der Reedereikonzern schüttet zusätzlich zur regulären eine Sonderdividende aus. Die Leoni-Aktie brach mit Verlusten von 87,3 Prozent auf 0,36 Euro fast vollständig ein. Der Autozulieferer hat mitgeteilt, angesichts der angespannten Finanzlage das Kapital komplett herabsetzen zu wollen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:12 Uhr Di, 17:02 Uhr % YTD EUR/USD 1,0833 -0,1% 1,0831 1,0837 +1,2% EUR/JPY 143,68 +1,3% 142,90 141,85 +2,4% EUR/CHF 0,9960 -0,2% 0,9981 0,9971 +0,6% EUR/GBP 0,8794 +0,1% 0,8792 0,8787 -0,6% USD/JPY 132,64 +1,3% 131,95 130,95 +1,2% GBP/USD 1,2319 -0,1% 1,2319 1,2332 +1,9% USD/CNH (Offshore) 6,8910 +0,2% 6,8916 6,8760 -0,5% Bitcoin BTC/USD 28.367,34 +4,3% 27.616,04 26.986,12 +70,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar steigt leicht nach den zuletzt gesehenen Abgaben. Für den Dollar-Index geht es um 0,2 Prozent aufwärts. Trotz der jüngsten Beruhigung bleibt der Markt gegenüber den USA offensichtlich etwas skeptischer als gegenüber der Eurozone. Deshalb habe der Dollar dem Euro wenig entgegenzusetzen, beobachtet Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Die Fed sei etwas vorsichtiger geworden, wohingegen die EZB nahezu unbeeinflusst von den Geschehnissen ihren Zinszyklus durchziehe und sich weiterhin restriktiv anhöre. Insofern schienen Euro-Niveaus von über 1,08 Dollar gerechtfertigt. Aktuell liegt der Euro wenig verändert zum Vortag bei 1,0837 Dollar.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Deutliche Gewinne in Tokio und Hongkong haben am Mittwoch das Geschehen an den ostasiatischen Börsen geprägt. In Hongkong sorgte eine Hausse der Alibaba-Aktie für Dynamik, in Tokio kam Rückenwind vom deutlich nachgebenden Yen, wodurch sich die Exportaussichten japanischer Unternehmen verbessern. In Seoul und in Sydney bewegten sich die Indizes leicht nach oben, Schanghai scherte als einziges nach unten aus und tendierte knapp behauptet. Am Dienstag war es an der Wall Street eher ruhig zugegangen. Allgemein scheinen die zuletzt noch belastenden Sorgen um Probleme im Bankensektor zunächst in den Hintergrund getreten zu sein. In Sydney hatte die anfangs noch leicht negative Tendenz gedreht, nachdem neue günstiger ausgefallene Inflationsdaten Spekulationen genährt hatten, dass die australische Notenbank eine Pause im Zinserhöhungszyklus einlegen könnte. Für Kursfantasie bei Alibaba sorgte wie am Vortag bereist an der Wall Street, wo die Aktie ebenfalls notiert ist, dass sich der chinesische E-Commerce-Riese in sechs Sparten umstrukturieren will. Börsianer setzen darauf, dass die einzelnen Segmente nach der Umstrukturierung höher bewertet werden. Im Sog von Alibaba waren auch andere Technikschwergewichte gesucht. Meituan legten um 4,6 und Tencent um 2,1 Prozent zu. In Tokio wurden Softbank (+6,2%) von der Höherbewertungsfantasie um Alibaba ergriffen. In Schanghai legten BYD um 3,2 Prozent zu. Der Mischkonzern und Elektroautobauer hatte gut ausgefallene Geschäftszahlen für 2022 präsentiert.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
PORSCHE SE
hat in einem Kapitalanleger-Musterverfahren zur Dieselthematik einen Erfolg erzielt. Wie das Unternehmen mitteilte, sieht es seine Rechtsauffassung in der Entscheidung des Oberlandesgerichtes Stuttgart weitgehend bestätigt.
SARTORIUS
blickt mit Zuversicht ins laufende Jahr und hat seine Jahresprognose sowie die mittelfristigen Ziele bestätigt. "Der Biopharma-Markt entwickelt sich vor dem Hintergrund starker grundlegender Trends sehr dynamisch und dürfte bis 2026 um durchschnittlich rund 10 Prozent pro Jahr wachsen", sagte der Vorstandsvorsitzende Joachim Kreuzburg anlässlich der diesjährigen virtuellen Hauptversammlung. "Wir sind sehr gut positioniert, um die vielen Wachstumschancen dieser Branche zu nutzen."
LEONI
will angesichts der angespannten Finanzlage das Kapital komplett herabsetzen und wird sich künftig voraussichtlich ausschließlich im Besitz des Großaktionärs Stefan Pierer befinden. Das finanzielle Sanierungskonzept, dessen Einigung kurzfristig erwartet werde, solle das Unternehmen laut Mitteilung wesentlich entschulden und mit frischer Liquidität ausstatten. Das Konzept sei die aus Sicht des Vorstandes der Leoni AG "die einzige verbleibende Sanierungslösung". Die Börsennotierung der Leoni AG wird damit enden.
LUFTHANSA
Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne bekommt als größter Einzelaktionär der Lufthansa einen Sitz im Aufsichtsrat des Luftfahrtkonzerns. Wie aus der Einladung zur Hauptversammlung am 9. Mai hervorgeht, steht Karl Gernandt, Executive Chairman der Kühne Holding, zur Wahl. Nach Presseberichten war dies im vergangenen September bereits bei einem Treffen der mit Lufthansa-Führung so vereinbart worden. Die Holding hält 17,5 Prozent der Lufthansa-Aktien.
RENO
Die Schuhhandelskette Reno ist insolvent. Am Dienstag sei die vorläufige Verwaltung des Vermögens des Unternehmens angeordnet worden, heißt es in einer Bekanntmachung des Amtsgerichts Hameln. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde demnach der Rechtsanwalt Immo Hamer von Valtier bestellt.
VODAFONE/KABEL DEUTSCHLAND
Vodafone will die Restaktionäre der Kabel Deutschland Holding AG (KDH) per Squeeze-Out aus dem Unternehmen herausdrängen. Der britische Telekomriese habe verlangt, eine Hauptversammlung einzuberufen, auf der ein verschmelzungsrechtlicher Squeeze-Out beschlossen werde, teilte die Holding hinter dem Kabelnetzbetreiber Vodafone Deutschland in Unterföhring bei München mit. Der Squeeze-Out solle bis Ende März nächsten Jahres abgeschlossen werden.
ROSNEFT
hat nach eigenen Angaben ein Abkommen mit einem indischen Unternehmen unterzeichnet, um die Öllieferungen in das Land "erheblich zu steigern". Der Rosneft-Vorstandsvorsitzende Igor Setschin sei nach Indien gereist und habe eine Vereinbarung mit dem Chef der Indian Oil Corporation ausgehandelt, teilte Rosneft am Mittwoch mit. Angaben zu den vereinbarten Liefermengen und ihrem Wert machte Rosneft nicht.
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March 29, 2023 12:17 ET (16:17 GMT)
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