DJ Creditreform erwartet "mittelfristig" Zunahme bei Zwangsversteigerungen
BERLIN (Dow Jones)--Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet wegen der steigenden Zinsen, dass mehr Menschen Wohnungen oder Häuser zwangsversteigern müssen. "Die deutlich höhere Zinslast für Anschlusskredite wird insbesondere die Verbraucher treffen, die beim Kreditabschluss in einer Niedrigzinsphase knapp kalkuliert haben. Und das sind nicht wenige", sagte der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, dem Handelsblatt.
Eine "akute Zunahme" bei Zwangsversteigerungen sei derzeit zwar nicht erkennbar. "Mittelfristig dürfte sich das ändern, auch mit Blick auf die politisch gewollten energetischen Sanierungen", sagte Hantzsch. "Jeder wird sich genau überlegen müssen, wieviel finanzielle Belastung er für das Eigenheim ertragen kann oder möchte." Hinzu kämen steigende Lebenshaltungskosten und eine "kontinuierliche Erhöhung" der Energiekosten. "Diese Kombination wird für viele Verbraucher zu Überschuldungsfalle werden."
Hantzsch sieht den Immobiliensektor besonders von den vielen Auswirkungen der parallel verlaufenden Krisen betroffen. "Denken Sie an die Wohnungsknappheit in Großstädten, an dauerhaft steigenden Zinsen, an Materialknappheit, an fehlende Arbeitskräfte im Bausektor, an die Klimaziele und vieles mehr", sagte er.
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April 02, 2023 09:08 ET (13:08 GMT)
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