DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
IWF: Harte Landung in Industrieländern wahrscheinlicher geworden
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr nur marginal gesenkt, ist aber wegen der Turbulenzen im Bankensektor sehr besorgt. "Das Risiko einer harten Landung hat vor allem für die Industrieländer deutlich zugenommen", heißt es im aktuellen Weltwirtschaftsausblick. Der IWF rechnet damit, dass das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2023 um 2,8 (Januar-Prognose: 2,9) Prozent steigen wird und 2024 um 3,0 (3,1) Prozent. Für Deutschland erwartet der IWF für 2023 einen BIP-Rückgang von 0,1 Prozent, nachdem im Januar noch ein Plus in entsprechender Höhe prognostiziert worden war. Für 2024 wird nur noch ein BIP-Zuwachs von 1,1 (1,4) Prozent erwartet.
IWF: Zentralbanken müssen im Zweifelsfall Finanzstabilität sichern
Zentralbanken müssen nach Aussage des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Zweifelsfall der Finanzstabilität den Vorzug vor der Preisstabilität geben. "Sollte eine Notlage des Finanzsektors schwerwiegende Auswirkungen für die Gesamtwirtschaft haben, könnte die saubere Trennung zwischen den Zielen der Preisstabilität und der Finanzstabilität schwächer werden", heißt es im aktuellen Finanzstabilitätsbericht. In akuten "makro-kritischen Krisen" müssten die politischen Entscheidungsträger möglicherweise den geldpolitischen Kurs anpassen, um die Finanzstabilität zu unterstützen.
ESRB: Banken sollten aktuelle Widerstandsfähigkeit bewahren
Der Systemrisikorat ESRB (European Systemic Risk Board) hat die Banken des Euroraums vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen aufgefordert, mit ausreichend Kapital und Liquidität für eine hohe Widerstandsfähigkeit zu sorgen. "Die Finanzinstitute sollten für eine angemessene Kapital- und Liquiditätsplanung sorgen und ihr derzeitiges Niveau an Widerstandsfähigkeit sorgsam bewahren", heißt es in einer Pressemitteilung des ESRB-Verwaltungsrats.
Bundesverteidigungsministerium in "engem" Austausch mit den USA zu Datenleck
Die Bundesregierung steht zum Durchsickern von US-Geheimdokumenten in Kontakt mit der Regierung in Washington. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums teilte am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit, "dass wir zu diesem Thema im engen laufenden Austausch mit unseren Partnern und insbesondere den USA sind". Weitere Angaben wollte das Ministerium zu dem Vorfall nicht machen.
Peking will KI-Software nur nach "Sicherheitsüberprüfung" zugänglich machen
Vor ihrer Veröffentlichung soll KI-gestützte Software in China künftig eine "Sicherheitsüberprüfung" durchlaufen und "wesentlichen sozialistischen Grundsätzen" Genüge tun müssen. Wie aus einem am Dienstag von der zuständigen Behörde veröffentlichten Gesetzesentwurf hervor geht, sollen die neuen Vorgaben Pekings "eine gesunde Entwicklung und eine standardisierte Anwendung generativer KI-Technologien" gewährleisten. So dürfe ein entsprechendes Programm etwa keine "Staatsgefährdenden Inhalte" verbreiten.
Ärzte in England beginnen historischen viertägigen Streik
Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitssystems in England sind am Dienstag in einen viertägigen Streik getreten. Der Ausstand begann um 07.00 Uhr (06.00 Uhr MESZ) und folgt monatelangen Arbeitsniederlegungen in anderen Branchen des öffentlichen Diensts und der Privatwirtschaft. Die Aktion sogenannter Nachwuchsärzte führte bereits zur Absage hunderttausender Termine und wurde als längster Streik in der Geschichte des britischen Gesundheitssystems angekündigt.
BRASILIEN
Verbraucherpreise März +0,71% (Feb: +0,84%)
Verbraucherpreise 12-Monats-Rate März +4,65% (Feb: +5,60%)
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April 11, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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