DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ALLIANZ - Der Versicherungskonzern muss seine IT nach Kritik der Finanzaufsicht Bafin umstrukturieren. Die Behörde moniere, dass Abläufe teils doppelt oder parallel stattfänden, erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen. Schon im Sommer könnten nun erste Veränderungen anstehen, heißt es aus der Allianz. Die Aufseher wollten es bei der Prüfung der IT-Dienstleistungen künftig nur mit einer verantwortlichen Einheit bei der Allianz zu tun haben. Die soll unter dem Dach der Konzernmutter Allianz SE angesiedelt sein. Bislang ist zwar die konzerneigene IT weitgehend in der Tochter Allianz Technology gebündelt, daneben existieren jedoch operative Einheiten mit eigener IT-Abteilung. Aus Sicht der Bafin-Prüfer komme es so zu doppelten und teilweise nicht abgestimmten Funktionen, berichten Insider. (Handelsblatt)
VOLKSWAGEN - VW war in der Volksrepublik China die unbestrittene Nummer eins. Doch jetzt sind die Marktanteile im freien Fall. Neue Rivalen drängen die Wolfsburger aus dem Geschäft - mit gravierenden Folgen. Zwar gelingt es VW, seine E-Auto-Verkäufe nach oben zu schrauben. Doch die Ausgangsbasis ist noch viel zu klein, um den Rückgang chinesischer Verbrenner-Modelle wie Lavida oder Tiguan nur im Ansatz aufwiegen zu können. Lokale Hersteller wie BYD, die einst als Start-up begonnen hatten und heute in China zu den Großanbietern zählen, sind mit batterieelektrischen Autos enteilt. Viel früher hätte VW reagieren müssen, lautet inzwischen eine gängige Einschätzung am Wolfsburger Stammsitz. (FAZ)
NEXPERIA - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) tendiert offenbar dazu, die eigentlich schon zugesagte Millionenförderung für den Chiphersteller Nexperia wieder zu kassieren. Das erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Nexperia produziert seine Chips zwar zum Großteil in Hamburg. Das Unternehmen gehört aber zum chinesischen Konzern Wingtech, der über Verbindungen zur Staatsführung verfügt. Das Bundeswirtschaftsministerium fürchtet offensichtlich, eine Förderung könnte den Abfluss von Know-how beschleunigen und China könnte so am globalen Chipmarkt weiter enteilen - mithilfe von deutschem Steuergeld. (Handelsblatt)
LEONI - Der kommissarische Leoni-Vorstandssprecher Hans-Joachim Ziems hat das für die Anleger schmerzhafte Rettungskonzept beim angeschlagenen Autozulieferer verteidigt. "Wir wollten die Aktionäre natürlich nicht loswerden", sagt der Restrukturierungsspezialist. Ohne eine Vereinbarung mit den Gläubigern habe aber die Insolvenz gedroht. Das Unternehmen hat einen Kapitalschnitt von 100 Prozent angekündigt. Die Aktionäre gehen entsprechend leer aus. Ziems fürchtet, dass in den nächsten Jahren weitere Zulieferer in Schwierigkeiten geraten könnten. (Handelsblatt)
DEUTSCHE BAHN - Nach jahrelangen Vorplanungen und erheblichen Problemen bei der Standortsuche verzichtet die Deutsche Bahn auf den Bau eines neuen ICE-Werks im Raum Nürnberg. Das gab der Konzernbevollmächtigte für Bayern, Klaus-Dieter Josel, am Donnerstag in Nürnberg bekannt. In das neue Werk hätten rund 400 Millionen Euro investiert werden sollen. "Es bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Bemühungen einzustellen", sagte Josel. Alternative Optionen würden jetzt geprüft. Die Bahn brauche wegen der Auslieferung neuer Züge ein weiteres Instandhaltungswerk. (FAZ)
APO-BANK - Drei Vorstandsmitglieder von der Apotheker- und Ärztebank haben das Weite gesucht, seitdem Matthias Schellenberg im März 2022 als neuer Vorstandsvorsitzender in Düsseldorf angetreten ist. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die auf drei voneinander unabhängigen Quellen beruhen, wird der Aufsichtsrat am Montag nun aller Voraussicht nach mit Heiko Drews und Christian Wiermann zwei neue Vorstandsmitglieder berufen. Beide starten mit einer nicht geringen Hypothek. In der Bilanz der Apobank stecken laut Geschäftsbericht stille Lasten im Anlagevermögen "im mittleren dreistelligen Millionenbereich". Laut FAZ handelt es sich um nicht realisierte und nicht bilanzierte Kursverluste aus Anleihen in Höhe von 450 Millionen Euro. (FAZ)
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April 14, 2023 01:03 ET (05:03 GMT)
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