DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.39 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.393,95 +0,6% +15,8% Stoxx50 4.052,53 +0,3% +11,0% DAX 15.882,67 +0,6% +14,1% FTSE 7.909,44 +0,4% +5,7% CAC 7.533,63 +0,5% +16,4% DJIA 33.963,30 -0,1% +2,5% S&P-500 4.151,25 -0,0% +8,1% Nasdaq-Comp. 12.144,49 -0,1% +16,0% Nasdaq-100 13.083,56 -0,0% +19,6% Nikkei-225 28.658,83 +0,5% +9,8% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 133,69% -12 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,26 80,83 +0,5% +0,43 +1,0% Brent/ICE 85,14 84,76 +0,4% +0,38 +0,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 42,40 41,13 +3,1% +1,27 -46,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.006,41 1.990,93 +0,8% +15,49 +10,0% Silber (Spot) 25,20 25,08 +0,5% +0,13 +5,1% Platin (Spot) 1.090,33 1.052,75 +3,6% +37,58 +2,1% Kupfer-Future 4,10 4,07 +0,8% +0,03 +7,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Fallende Marktzinsen und der leichtere Dollar stützen den Goldpreis. Die Ölpreise legen leicht zu im Vorfeld der Vorratsdaten eines Branchenverbands am späten Abend.
FINANZMARKT USA
Die erst allmählich Fahrt aufnehmende Berichtssaison lässt viele Akteure zunächst abwartend agieren. Allenfalls leicht stützend wirkt die stärker als erwartet gewachsene Wirtschaft in China. Allerdings war das Wachstum im langfristigen Vergleich unterdurchschnittlich und liegt auch unter dem avisierten Jahresziel. Dazu hat Chinas Industrieproduktion im März die Erwartung knapp verfehlt. Besser als erwartet ausgefallene Daten aus dem US-Immobiliensektor sorgen ebenfalls für keinen Schwung - auch weil sie zugleich die Sorgen vor weiter steigenden Zinsen anfachen. Bank of America reiht sich ein in den Reigen positiv ausgefallener Geschäftsberichte. Die nach den vergangenen Bankzusammenbrüchen genau beäugten Einlagen lagen aber knapp unter Vorjahr. Die Aktie verliert 1,1 Prozent. Bank of New York Mellon (-0,3%) hat den Quartalsgewinn um 29 Prozent gesteigert, die Einlagen schrumpften aber um 19 Prozent. Für Goldman Sachs geht es um 1,7 Prozent nach unten. Die Einnahmen blieben hinter der Markterwartung zurück. Johnson & Johnson verlieren 2,7 Prozent. Der Pharmakonzern schnitt besser als gedacht ab, rutschte allerdings wegen eines milliardenschweren Vergleichs in die roten Zahlen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:00 US/Netflix Inc, Ergebnis 1Q
22:05 US/United Airlines Holdings Inc, Ergebnis 1Q
Im Laufe des Tages
- DE/Sixt SE, Analystenkonferenz
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Lanxess AG, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Für gute Laune sorgte ein besser als erwartet ausgefallenes BIP zum ersten Quartal in China - vor allem bei konjunkturnahen Aktien. Dazu kamen überwiegend starke Geschäftszahlen aus der Berichtssaison - unter anderem von MTU, Sika, Südzucker und Drägerwerk. Weitere Zahlenausweise aus dem US-Banksektor trieben den Branchenindex um 1,3 Prozent. Gute Daten aus China beflügelten Konjunktur- und Rohstoffwerte: Der Index der Rohstoffwerte stand mit 1,4 Prozent Plus daher ganz vorn unter den Branchengewinnern. Die negative Überraschung durch den ZEW-Index aus Deutschland spielte keine Rolle. Im DAX stiegen unter anderem die Zykliker Mercedes-Benz um 1,3 Prozent, Covestro um 2 Prozent. Thyssenkrupp legten 5,1 Prozent zu, für Kion ging es 1,3 Prozent nach oben. Im Bankensektor stützten weitere Quartalszahlen in den USA. Deutsche Bank stiegen 1,9 Prozent und Commerzbank 3,3 Prozent. Bei MTU (+3,5%) beeindruckte die Gewinnstärke. Bei Südzucker ging es sogar 12,6 Prozent nach oben. Hier trieben eine deutlich erhöhte Dividende und ein angehobener Ausblick. Drägerwerk sprangen um 7,1 Prozent - nach überzeugenden Geschäftszahlen. GAM haussierten um fast 16 Prozent. Liontrust Asset Management (-2,9%) hatte ihr Übernahmeinteresse bestätigt. Für Bollore ging es um 5,3 Prozent höher. Die Unternehmensholding hatte ein Angebot für ihre Logistiksparte erhalten. Die Aussicht einer Sektorkonsolidierung trieb auch Hapag-Lloyd um 2,9 Prozent höher. Um 8,6 Prozent tiefer ging es für Ericsson. Citi sprach von einem leicht enttäuschenden Ausblick.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:02 Uhr Mo, 17:26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0964 +0,3% 1,0944 1,0919 +2,4% EUR/JPY 147,07 +0,1% 147,00 146,84 +4,8% EUR/CHF 0,9841 +0,2% 0,9823 0,9812 -0,6% EUR/GBP 0,8825 -0,0% 0,8825 0,8829 -0,3% USD/JPY 134,13 -0,2% 134,32 134,47 +2,3% GBP/USD 1,2424 +0,3% 1,2402 1,2367 +2,7% USD/CNH (Offshore) 6,8824 -0,0% 6,8758 6,8838 -0,7% Bitcoin BTC/USD 30.241,45 +2,6% 29.598,67 29.431,26 +82,2%
Der Dollar zeigt nach dem jüngsten Höhenflug eine Gegenbewegung, der Dollarindex büßt mit Gewinnmitnahmen knapp 0,3 Prozent ein. Einer Umfrage der Bank of America zufolge rechnet der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent mit einer US-Rezession und damit Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte 2023. Dies lade zu Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Dollarstärke ein, so Marktbeobachter.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Furcht vor weiter steigenden Zinsen in den USA und andernorts drängte das überraschend gut ausgefallene chinesische Wirtschaftswachstum in den Hintergrund, wie Marktteilnehmer sagten. Die chinesische Wirtschaft wuchs nach der Aufhebung der Pandemiebeschränkungen im ersten Quartal deutlicher als geschätzt. An den chinesischen Börsen wurde dies kaum gewürdigt. Beide Aktienmärkte hatten allerdings am Montag kräftige Gewinne verzeichnet, so dass Anleger hier wohl Kasse machten. Zudem ist die Lage auf dem heimischen Immobilienmarkt alles andere als rosig, wie der Rückgang der Investitionen dort zeigte. Die guten chinesischen BIP-Daten stützten zwar den australischen Dollar, nicht aber den Aktienmarkt. An der Börse dämpfte vielmehr das Sitzungsprotokoll der australischen Notenbank die Stimmung. Die RBA stellte klar, dass kein Ende des Zinserhöhungszyklus in Aussicht sei. In Tokio stützte zum einen das Bekenntnis des neuen Notenbankgouverneurs Kazuo Ueda zu weiter niedrigen Zinsen. Aktien exportorientierter Unternehmen erhielten zusätzlichen Rückenwind vom schwächeren Yen. Bankenaktien profitieren erneut von den optimistischen Erwartungen, die gute Zahlen großer US-Banken am Freitag geweckt hatten. In Seoul fielen im Automobilsektor Hyundai Motor und Kia fielen 1,9 bzw. 2,1 Prozent. Ihre Elektrofahrzeuge erfüllen nicht die Voraussetzungen für Steuervorteile in den USA.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
DEUTSCHE BANK
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Karl von Rohr, will den Frankfurter Bankkonzern im Herbst verlassen. Von Rohr habe den Aufsichtsrat über seinen Wunsch informiert, seinen Vorstandsvertrag nicht über das vorgesehene Ende am 31. Oktober 2023 hinaus zu verlängern. Über die Nachfolge im Vorstand werde das Unternehmen in Kürze informieren.
VOLKSWAGEN
will die Entwicklungszeit neuer Fahrzeuge auf dem wichtigsten Absatzmarkt China verkürzen. Etwa 1 Milliarde Euro investiert der DAX-Konzern laut Mitteilung dafür in eine neue Entwicklungs-, Innovations- und Beschaffungszentrum für Elektroautos in der südchinesischen Stadt Hefei.
DEUTSCHE BAHN
Der Konzernbetriebsrat der Deutschen Bahn hat ein Ende der Debatte über eine Aufspaltung des Unternehmens gefordert. Der Betriebsrat setze sich "konsequent für den Erhalt des integrierten Konzerns ein und erwartet, dass die Diskussionen über eine Zerschlagung des Konzerns langfristig ein Ende finden", hieß es in einer Erklärung. Der "politische Machtkampf um die Bahn" verunsichere und müsse aufhören.
DEUTSCHE BAHN
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will einem Medienbericht zufolge für Freitag zu Streiks bei der Deutschen Bahn aufrufen. Das berichtete der Nachrichtensender ntv unter Verweis auf Vertreter der Bahn und der Gewerkschaft. Auf Nachfrage wollte sich ein EVG-Sprecher nicht dazu äußern. Für Mittwochmorgen hat die Gewerkschaft aber zu einem Pressegespräch geladen.
GERRESHEIMER
besorgt sich frisches Geld am Kapitalmarkt. Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung um bis zu 3,14 Millionen neue Aktien beschlossen, teilte das auf Glasverpackungen spezialisierte Unternehmen mit. Ein Bezugsrecht der Altaktionäre wurde ausgeschlossen. Die Platzierung sei bereits eingeleitet worden; der Preis und die endgültige Anzahl der neuen Aktien werden nach Abschluss eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens festgelegt.
VANTAGE TOWERS
Das Erwerbsangebot von Oak Holdings für das geplante Börsen-Delisting von Vantage Towers bekommt die Unterstützung von Vorstand und Aufsichtsrat des Sendemastbetreibers. Das geht aus der gemeinsamen begründeten Stellungnahme der Führungsgremien hervor. Die verbleibenden Restaktionäre, darunter vor allem der Hedgefonds Elliott, sollen 32 Euro je Aktie bekommen. Die Annahmefrist läuft bis zum 3. Mai einschließlich.
BANK OF AMERICA
hat im ersten Quartal mehr verdient als erwartet. Der Nettogewinn stieg um 15 Prozent auf 8,2 Milliarden US-Dollar. Je Aktie waren es mit 94 Cent deutlich mehr als Analysten laut Factset im Konsens mit 81 Cent je Anteil erwartet hatten.
CREDIT SUISSE
muss sich am 20. April vor dem Londoner High Court einer 160-Millionen-Dollar-Klage stellen. Der Schweizer Großbank, die von der UBS gerettet werden muss, werden betrügerische Falschdarstellungen im Zusammenhang mit einem hypothekarisch gesicherten Wertpapiergeschäft vorgeworfen.
GOLDMAN SACHS
hat für den Jahresauftakt weniger Umsatz und Gewinn ausgewiesen. So kühlte sich das Transaktionsgeschäft weiter ab, während der Verkauf eines Teils der Privatkreditportfolios unter der Marke Marcus zu einem beträchtlichen Verlust führte. Während die Einnahmen im ersten Quartal überdies hinter den Markterwartungen zurückblieben, übertraf der zwar rückläufige Nettogewinn die Konsensprognose der Analysten.
HSBC
Einer der größten HSBC-Aktionäre hat sich gegen eine Aufspaltung des Bankenkonzerns und für eine weniger radikale Umstrukturierung ausgesprochen. Ping An Insurance of China, einer der größten Versicherer der Welt und Großaktionär der HSBC, erklärte, er sei nicht der Meinung, dass das Unternehmen sein Asiengeschäft abspalten sollte. Das Segment ist das profitabelste der Bank. Bei einer Abspaltung werden die Aktien einer Tochtergesellschaft an die Aktionäre ausgegeben.
JOHNSON & JOHNSON
hat mit seinen Ergebniskennziffern im ersten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Der Pharma- und Gesundheitskonzern hob überdies die Prognose für 2023 an. Für die Monate Januar bis März wurde nach hohen Einmalbelastungen für einen Rechtsstreit und die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte ein Verlust von 68 Millionen Dollar oder von 3 Cent pro Aktie verbucht, nachdem im Vorjahreszeitraum noch 5,149 Milliarden Dollar Gewinn oder 1,93 Dollar pro Aktie in den Büchern gestanden hatten. Bereinigt um die Sondereffekte belief sich Gewinn je Aktie auf 2,68 Dollar und lag damit über dem Factset-Konsens von 2,50 Dollar.
JOHNSON & JOHNSON
zahlt in Zukunft 1,19 Dollar Quartalsdividende - 6 US-Cent oder 5,3 Prozent mehr als bisher. Eine entsprechende Board-Entscheidung gab der US-Gesundheitskonzern jetzt in New Brunswick bekannt. Auf Basis des jüngsten Schlusskurses ergibt sich daraus eine jährliche Dividendenrendite von 2,73 Prozent.
PERNOD RICARD
stellt den Export von Absolut Vodka nach Russland wegen massiver Proteste in Schweden ein, wo der Wodka seit mehr als 140 Jahren produziert wird. Im Heimatland war es zu Boykottaufrufen gekommen, nachdem der französische Eigner der Marke die Lieferungen nach Russland wieder aufgenommen hatte.
STEINHOFF
Ein Wirtschaftsstrafprozess um Bilanzmanipulationen in Milliardenhöhe bei dem international tätigen Möbelhaus- und Einzelhandelskonzern Steinhoff vor dem Landgericht im niedersächsischen Oldenburg ist wegen Nichterscheinens des Hauptbeschuldigten vorläufig ausgesetzt worden. Der ehemalige Vorstandschef der von Südafrika aus gesteuerten Firmengruppe sei nicht zur Auftaktverhandlung erschienen, teilte das Gericht mit. Die anklageführende Staatsanwaltschaft aus Oldenburg habe einen Haftbefehl gegen den 62-Jährigen beantragt, über den das Gericht nun entscheiden werde.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 18, 2023 12:41 ET (16:41 GMT)
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