DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Regierung erhöht BIP-Prognose für 2023 und sieht schrittweise Erholung
Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose aufgrund der positiven Konjunkturindikatoren für dieses Jahr nach oben korrigiert. Sie erwartet für dieses Jahr ein reales Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,4 Prozent und damit etwas mehr als im Januar; damals lag die Prognose bei 0,2 Prozent. Für das kommende Jahr geht die Bundesregierung nun von einem Wachstum von 1,6 Prozent aus, etwas weniger als der im Januar erwartete BIP-Anstieg von 1,8 Prozent. Diese Zahlen hatte Dow Jones Newswires schon vorab berichtet.
Habeck: Wachstumsaussichten angesichts Umfelds "wirklich beachtlich"
Die Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft sind nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) trotz des schwierigen Umfelds "wirklich beachtlich". Die Energiepreise seien noch zu hoch, aber sie zeigten eindeutig nach unten. Dies dürfte sich auch bei der allgemeinen Teuerungsrate bemerkbar machen. Grundsätzlich sprach er sich auch für die Einführung eines zeitlich befristeten Industriestrompreises aus, bis der Zubau an erneuerbaren Energien ausreiche, um die Strompreise zu senken. Hier sei aber die Finanzierungfrage noch nicht geklärt, so Habeck.
Habeck: Schauen bei Viessmann-Prüfung, dass Zusagen eingelöst werden
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat betont, dass mit dem Verkauf der Wärmepumpensparte des hessischen Familienunternehmens Viessmann eine Stärkung der Produktionskapazitäten in Deutschland verbunden sein soll, und angekündigt zu prüfen, ob Zusagen zu der Transaktion auch eingehalten werden.
Lindner will deutliche Änderungen bei Vorschlägen zu Stabilitätspakt
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat deutliche Änderungen an den Vorschlägen der EU-Kommission für eine Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts verlangt, damit Deutschland zustimmen könne. "Vorschläge, die einer Aufweichung des Stabilitäts- und Wachstumspakts gleichkommen, die könnte Deutschland nicht akzeptieren", hob er bei einem Statement hervor. Auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und das Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW kritisierten die Pläne. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) pochte allerdings auch ausdrücklich auf ausreichenden finanziellen Spielraum für die EU-Staaten.
EU will von Pharmafirmen Vorsorgepläne gegen Medikamentenengpässe verlangen
Die EU-Kommission will Pharmaunternehmen verpflichten, Pläne zur Vorbeugung von Arzneimittelengpässen aufzustellen. "Die Unternehmen müssen früher auf die potenziellen Engpässe hinweisen und Präventionspläne für ihre Medikamente haben", sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Mittwoch in Brüssel bei der Vorstellung ihres Entwurfs für eine Arzneimittelreform. Diese sieht auch Schritte zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen, Fördermaßnahmen für die Entwicklung neuer Antibiotika in der EU sowie einen leichteren Zugang zu preisgünstigen Medikamenten vor.
Selenskji wirft Russland "Erpressung" durch Akw-Besetzung vor
Anlässlich des Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij Russland vorgeworfen, Atomkraftwerke zu nutzen, um die Welt zu "erpressen". Im vergangenen Jahr sei die "Besatzungsmacht" nicht nur auf das Gelände in Tschernobyl eingedrungen, sie habe auch "die Welt erneut in Gefahr gebracht", schrieb Selenskij im Nachrichtendienst Telegram. "Wir müssen alles dafür tun, den terroristischen Staat davon abzuhalten, Atomkraftwerke dazu zu nutzen, die Ukraine und die Welt zu erpressen", schrieb Selenskij weiter.
US-Aufträge für langlebige Güter steigen im März kräftig
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im März überraschend stark gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, erhöhten sich die Orders gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet. Der Rückgang im Vormonat wurde auf 1,2 (vorläufig: 1,0) Prozent nach unten revidiert.
Biden und Yoon beraten in Washington über Konflikt mit Nordkorea
US-Präsident Joe Biden und der südkoreanische Staatschef Yoon Suk Yeol haben in Washington Gespräche über den Konflikt mit Nordkorea und eine Stärkung der atomaren Abschreckung geführt. Bei Yoons Staatsbesuch in den USA würdigten beide Präsidenten am Mittwoch die engen Beziehungen zwischen ihren Ländern.
US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gesunken
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 21. April verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,054 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,7 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,581 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 6,1 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.
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April 26, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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