ISTANBUL (dpa-AFX) - Auch in vielen Städten der Türkei haben wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen zahlreiche Menschen an 1.-Mai-Demonstrationen teilgenommen. In Istanbul hielten Polizisten und Absperrungen Menschen am Montag davon ab, auf den zentralen Taksim-Platz zu gelangen. Gewerkschaften und Anwaltsvereinigungen berichteten von mehreren Festnahmen, darunter auch von Journalisten. Die Gewerkschaft Disk schrieb auf Twitter, dies sei der letzte 1. Mai, an dem Arbeitern der Zugang zum Taksim-Platz verwehrt werde.
Am 14. Mai finden in der Türkei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Präsidentschaft zwischen dem seit 20 Jahren regierenden Recep Tayyip Erdogan und seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu von der Partei CHP voraus.
Seit den regierungskritischen Gezi-Protesten 2013, die auf dem Taksim ihren Anfang nahmen, wurden politische Veranstaltungen immer seltener auf dem Platz zugelassen. 1.-Mai-Kundgebungen waren auch in den vergangenen Jahren schon weitgehend verboten worden. U-Bahnen ließen den Halt Taksim und weitere in der Umgebung am Montag aus./apo/DP/he