DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.23 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.323,09 -0,6% +14,0% Stoxx50 4.041,35 -0,2% +10,7% DAX 15.955,48 +0,0% +14,6% FTSE 7.764,09 -0,2% +4,4% CAC 7.397,17 -0,6% +14,3% DJIA 33.548,84 -0,2% +1,2% S&P-500 4.119,34 -0,5% +7,3% Nasdaq-Comp. 12.178,96 -0,6% +16,4% Nasdaq-100 13.205,03 -0,7% +20,7% Nikkei-225 29.242,82 +1,0% +12,1% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 135,26% -16 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,43 73,16 -1,0% -0,73 -9,7% Brent/ICE 75,98 77,01 -1,3% -1,03 -9,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,10 36,87 -2,1% -0,77 -52,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.031,93 2.021,11 +0,5% +10,82 +11,4% Silber (Spot) 25,60 25,58 +0,1% +0,02 +6,8% Platin (Spot) 1.110,30 1.075,10 +3,3% +35,20 +4,0% Kupfer-Future 3,89 3,92 -0,9% -0,03 +1,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die sich verdichtenden Anzeichen einer schwachen Binnenkonjunktur in China drücken derweil auf die Erdölpreise. Denn China stellt einen der größten Rohölimporteure der Welt.
FINANZMARKT USA
Es mangele an positiven Impulsen und vor den Verbraucherpreisdaten am Mittwoch steige die Nervosität, heißt es. Nur bei weiter sinkenden Inflationsraten dürfte die von der Fed angedeutete Zinspause umgesetzt werden. Zudem droht den USA weiterhin ein Zahlungsausfall, sollte es zu keiner Einigung zur Anhebung der Schuldenobergrenze kommen. Am Dienstag gibt es dazu im Weißen Haus ein Spitzentreffen. Und auch die Rezessionssorgen erhalten neue Nahrung. Die chinesischen Außenhandelsdaten offenbaren eine lahmende Binnenkonjunktur in China. Boeing hat einen Großauftrag von Ryanair erhalten. Der Auftrag hat ein Volumen von 40 Milliarden US-Dollar. Die Aktie steigt um 1,4 Prozent. Paypal brechen dagegen um 11,4 Prozent ein. Die Prognose für die Steigerung der Gewinnmarge fiel niedriger aus als zuletzt noch avisiert. Ein schwacher Ausblick drückt Under Armour um 4,7 Prozent. Nach Zahlenausweis geben Warner Music um gut 12 Prozent nach, das gesunkene Ergebnis kommt nicht gut an. Mit Enttäuschung werden auch die Quartalszahlen IFF (-8,3%) aufgenommen. Iveco will das deutsche Gemeinschaftsunternehmen, die Nikola Iveco Europe GmbH, vollständig übernehmen. Nikola werde sich auf Nordamerika konzentrieren, die Titel des E-Lasterherstellers ermäßigen sich dennoch um 11 Prozent. Eine enttäuschende Erlösentwicklung belastet die Aktie, zudem schreibt die Gesellschaft weiter rote Zahlen und will die Produktion von E-Lastern wegen schwacher Nachfrage an einem wichtigen Standort aussetzen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 US/Airbnb Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Der DAX hielt sich vergleichsweise gut. Mit dem Euro-Stox-50 ging es aber abwärts. Im DAX stiegen Fresenius nach dem Zwischenbericht des Unternehmens um 8,7 Prozent und lagen klar an der Gewinnerspitze. Die Diskussionen um die US-Schuldenobergrenze belastete. Daneben warteten Marktteilnehmer auf neue US-Preisdaten. Die Daten könnten Aufschluss geben, ob die Erwartung von bis zu vier Zinssenkungen bis zum Jahresende gerechtfertigt sei", so ein Marktteilnehmer. Anleger hegten Zweifel, die kurzen US-Zinsen zogen an. RWE und Eon rückten im Gleichschritt um etwa 1,6 Prozent vor. Einen Bericht zu Übernahmeinteresse von Iberdrola an RWE hatten die Spanier zwar dementiert. "Die deutschen Versorger verfügen aber über stabile Ertragsmodelle", so ein Marktteilnehmer. Endesa verloren 1,6 Prozent. Hier drückte der negative Cashflow. Iberdrola schlossen fast unverändert. Jefferies attestierte Fresenius ein solides Quartal, insbesondere Kabi habe überzeugt. Nach den endgültigen Erstquartalszahlen von Daimler Truck ging es für die Aktie um 2 Prozent nach unten. Gestört hatten sich Anleger an dem nur bestätigten Ausblick. Sartorius gaben die jüngsten Erholungsgewinne wieder her und verloren 3,7 Prozent. Als uneinheitlich wurden die Geschäftszahlen von Dürr (-2,6%) bezeichnet. Für K+S ging es um 1,6 Prozent nach unten. Der Einbruch der Düngerpreise habe etwas stärker durchgeschlagen als absehbar gewesen sei, sagte ein Händler zur gesenkten Gewinnprognose.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:27 Mo, 17:32 % YTD EUR/USD 1,0960 -0,4% 1,0995 1,1019 +2,4% EUR/JPY 148,12 -0,4% 148,22 148,57 +5,5% EUR/CHF 0,9762 -0,3% 0,9777 0,9798 -1,4% EUR/GBP 0,8683 -0,4% 0,8713 0,8723 -1,9% USD/JPY 135,15 +0,1% 134,78 134,85 +3,1% GBP/USD 1,2623 +0,0% 1,2621 1,2632 +4,4% USD/CNH (Offshore) 6,9262 +0,1% 6,9305 6,9197 -0,0% Bitcoin BTC/USD 27.425,74 -0,5% 27.500,49 27.932,98 +65,2%
Der Dollar zieht an und drückt den Euro deutlich unter die Marke von 1,10 US-Dollar. Eine wirklich schlüssige Erklärung für die Dollarstärke ist im Handel nicht zu vernehmen. Marktbeobachter sprechen von einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Anleger, das dem Greenback als vermeintlich sicherer Hafen in die Karten spiele. Vor dem Gipfeltreffen im Weißen Haus steigt die Nervosität über einen möglichen Zahlungsausfall der USA, sollte die Schuldenobergrenze nicht angehoben werden. Zwar spricht ein mögliches Scheitern der Verhandlungen nicht für den Dollar, aber die Republikaner fordern milliardenschwere Kürzungen der Staatsausgaben, was durchaus dollarfreundlich wäre.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Während es in Tokio kräftig nach oben ging nach den Einbußen zum Wochenstart, verzeichneten die chinesischen Börsen deutliche Verluste. Teilnehmer verwiesen auf die chinesischen Außenhandelsdaten für April. Die Importe verringerten sich viel stärker als prognostiziert, was auf eine schwache inländischen Konjunktur schließen ließ. Ein tendenziell bremsendes Thema war die immer näher rückende Schuldenobergrenze in den USA. In Hongkong büßten China Mobile 1,9 und BYD 1,3 Prozent ein. Berkshire Hathaway hatte ihre Beteiligungen weiter verringert. In Tokio sorgten vielfach gut ausfallende Quartalzahlen für gute Stimmung. JFE Holdings machten einen Satz um 14,5 Prozent. Der Stahlhersteller hatte einen 17-prozentigen Anstieg des Nettogewinns in Aussicht gestellt. Kawasaki Kisen verteuerten sich nach einem 8,2-prozentigen Anstieg des Nettogewinns um 9,3 Prozent. Unicharm geben dagegen nach enttäuschenden Geschäftszahlen 4,5 Prozent nach. Mitsubishi Corp. (+2,1%) waren mit Plänen des Handelshauses über umfangreiche Aktienrückkäufe gesucht. Auch bei Sumitomo Corp. (+6,7%) beflügelte ein Aktienrückkauf, daneben aber auch gute Quartalszahlen. Korea Aerospace Industries sackte in Seoul um 7 Prozent ab, gedrückt von einem schwächer als gedacht ausgefallenen Gewinn.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BASF kooperiert mit Advent bei Lieferkette für Brennstoffzellen
BASF und das US-Unternehmen Advent Technologies haben den gemeinsamen Aufbau einer vollständigen Lieferkette für Brennstoffzellenkomponenten in Europa vereinbart. Außerdem wurden Gespräche über eine Ausweitung der Partnerschaft auf den Bereich Wasserelektrolyse aufgenommen, wie der deutsche Chemiekonzern mitteilte.
Deutsche-Bank-Chef will Kontrolldefizite schneller beseitigen
Die Deutsche Bank will ihre Kontrollmängel mit höherem Tempo als bisher abbauen. "Wir müssen die verbliebenen Defizite, die unsere Aufsichtsbehörden bemängeln, schneller beheben", sagte Vorstandschef Christian Sewing laut dem am Dienstag veröffentlichten Redetext für die Hauptversammlung am 17. Mai. "Dies wird für uns in den kommenden Monaten noch höhere Priorität haben."
Hochtief übertrifft mit 16 Prozent mehr Gewinn Markterwartung
Angetrieben von den Geschäften in den Regionen Amerika und Asien-Pazifik hat Hochtief im ersten Quartal deutliches Wachstum bei Umsatz und Ergebnis gezeigt. Der operative Konzerngewinn stieg um 16 Prozent auf 137,5 Millionen Euro, wie der Baukonzern in Essen mitteilte, dessen Aktie von Mittwoch an wieder im MDAX geführt wird. Analysten hatten nach einem vom Unternehmen zusammengestellten Konsens mit 128,3 Millionen Euro gerechnet. Alle Divisionen des Konzerns hätten dazu beigetragen, sagte CEO Juan Santamaria.
Lanxess verlängert Vertrag von CEO Zachert um 5 Jahre
Lanxess hat den Vertrag mit CEO Matthias Zachert um weitere fünf Jahre verlängert. Wie der Kölner Spezialchemiekonzern mitteilte, beginnt das neue Mandat am 1. April 2024. Der Aufsichtsrat habe die Vertragsverlängerung in seiner außerordentlichen Sitzung am Dienstag entschieden.
Porsche nutzt Mobileye-Fahrassistenzsystem
Der Sportwagenhersteller Porsche kooperiert mit Mobileye bei der Serienproduktion von Fahrassistenzsystemlösungen. Die Volkswagen-Tochter will in künftigen Modellen automatisierte Assistenz- sowie Navigate-on-Pilot-Funktionen anbieten, die auf der Mobileye-Technologieplattform basieren, wie Porsche mitteilte.
Symrise verlängert Vertrag von Finanzvorstand Olaf Klinger
Symrise hat den Vertrag von Finanzvorstand Olaf Klinger vorzeitig bis Januar 2028 verlängert. Damit werde ein Zeichen der Kontinuität gesetzt und die Leistungen des Managers gewürdigt, teilte der Aromenhersteller mit. Olaf Klinger verantwortet das Finanzressort seit Januar 2016.
Steinhoff verkauft die Beteiligung an US-Matratzenkette
Die Steinhoff International Holdings NV verkauft ihre Beteiligung am US-Matratzen-Einzelhandelskette Mattress Firm, nachdem jene ihren Börsengang im Januar gestoppt hatte. Der Möbelhändler hält 50,1 Prozent bzw auf verwässerter Basis 45 Prozent an der Matratzenkette, die nun für insgesamt 4 Milliarden US-Dollar an Tempur Sealy International verkauft wird, wie Steinhoff mitteilte. 2,7 Milliarden Dollar sollen dabei in bar und der Rest in Tempur-Aktien bezahlt werden.
EVG kündigt neuen Bahnstreik an - Termin noch unklar
Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und weiteren Verkehrsunternehmen hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) einen neuen Arbeitskampf angekündigt. Am Verhandlungstisch bewege sich "nur wenig" und vor diesem Hintergrund sei "ein weiterer Warnstreik unvermeidbar", teilte die Gewerkschaft mit. Der Termin ist noch unklar, über Zeitraum und Schwerpunkte des nunmehr dritten Warnstreiks in der laufenden Tarifrunde will die EVG am Donnerstag um 09.00 Uhr bei einer Pressekonferenz informieren.
Boeing erhält Großauftrag von Ryanair über 40 Milliarden Dollar
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat einen Großauftrag von der Billigfluggesellschaft Ryanair erhalten. Der Auftrag über 300 Maschinen des Typs 737-Max-10 hat laut Mitteilung ein Volumen von 40 Milliarden US-Dollar. Bei der Order handele es sich um 150 Festbestellungen, für die restlichen 150 Maschinen sei eine Option vereinbart worden. Geliefert werden sollen die Flugzeuge im Zeitraum 2027 bis 2033. Die Hälfte der Flugzeuge, die jeweils über 228 Sitzplätze verfügen, sollen ältere 737-Flugzeuge ersetzen.
Linkedin schließt Jobportal in China und baut Stellen ab
Das zu Microsoft gehörende berufliche Netzwerk Linkedin schließt seine auf China fokussierte Job-App. Zudem werden weltweit 716 Stellen abgebaut. Als Begründung führte Linkedin ein langsameres Umsatzwachstum und ein sich änderndes Kundenverhalten an und ist damit das jüngste US-Tech-Unternehmen, das inmitten des wirtschaftlichen Drucks seine Belegschaft verkleinert.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 09, 2023 12:26 ET (16:26 GMT)
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