DJ Habeck sieht Fortschritte bei Diversifizierung der Handelsbeziehungen
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Fortschritte bei der nötigen Diversifizierung der deutschen Handelsbeziehungen angesichts neuer geopolitischer Herausforderungen festgestellt. "Wir sind im letzten Jahr vorangekommen", sagte Habeck beim Weltwirtschaftstag im Rahmen der Weltkonferenz der deutschen Auslandshandelskammern in Berlin. "Wir haben Handelsabkommen losgelöst, die davor blockiert waren." Als wichtigstes Beispiel nannte Habeck das Ceta-Abkommen der EU mit Kanada. Zahlreiche Reisen der Regierung in einer "handelspolitischen Offensive" belegten, "dass wir schon gucken, mit wem wir in Allianzen eintreten".
Zwar sei die volkswirtschaftliche Entwicklung noch längst nicht da, wo man hinwolle, Deutschland stehe aber wesentlich besser da, als zu befürchten gewesen sei. "Wir hätten auch wirklich das Gras von unten sehen können in diesem Frühjahr." Die Idee von einem offenen Welthandel sei zerstört, Politik und Wirtschaftspolitik seien eng verbunden. "Wir erleben so etwas wie die Rückkehr der Geopolitik." Deutschland müsse darauf hinarbeiten, dass die Idee offener Märkte wieder neue Kraft bekomme, dürfe sich aber in "superkritischen Bereichen" zum Beispiel nicht von China abhängig machen. "Wenn wir uns zwischen den USA und China entscheiden müssten, wir hätten ein extremes Problem", warnte er. Verhindern könne man dies durch eine eigene handelspolitische Agenda.
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