DJ MÄRKTE EUROPA/Versöhnlicher Wochenausklang - Scor nach Zahlen fest
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es zum Wochenschluss nach oben gegangen. Der Performance-Index DAX gewann 0,5 Prozent auf 15.914 Punkte, der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,2 Prozent auf 4.318 Punkte. Der Handel verlief größtenteils in ruhigen Bahnen. Übergeordnet geht man im Handel von einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung aus. Solange über den Börsen das Damoklesschwert einer nicht gelösten Frage zur US-Schuldenobergrenze schwebe, dürfte sich daran auch nichts ändern, hieß es.
Dazu standen Umbauten in den MSCI-Indizes im Blick, Profiteure waren aus deutscher Sicht Wacker Chemie (+1,1%) und Talanx (+4,5%). Bei hohen Kursverlusten in Aktien sollten Anleger zum Wochenausklang zunächst schauen, ob nicht Dividenden dahinterstecken, denn in Europa gab es eine Flut an Ausschüttungen. Allein im DAX waren Adidas, BMW, MTU und SAP sowie letztmalig die Aktien von Heidelbergcement zu nennen. Letztere werden künftig identisch zum Firmennamen unter Heidelberg Materials notieren.
Scor mit starken Zahlen gesucht
Kräftig nach oben um 9,4 Prozent ging es für die Aktien von Scor. Der französische Versicherer hatte die Analystenerwartungen bei den Erstquartalszahlen massiv überboten, wie es von der Citigroup hieß. Beim Nettogewinn von 311 Millionen Euro habe Scor sogar 88 Prozent über den Konsenserwartungen gelegen. Dank Fortschritten im Versicherungsgeschäft, besserer Solvenz und neuem Management, das das Unternehmen nach vorne bringe, sei die Aktienbewertung günstig.
Unter dem Strich positiv kamen die Geschäftszahlen von Allianz an. Operativ sei es deutlich besser gelaufen als erwartet, nur einige steuerabhängige Kennziffern schienen wegen einer höheren Steuerquote etwas unter noch höheren Erwartungen zu liegen, so Stimmen aus dem Handel. Als sehr positiv hoben Händler den gestoppten Mittelabfluss aus der Vermögensverwaltung hervor. Für die Aktie ging es um 0,2 Prozent nach oben.
Leicht positiv wurden auch die Geschäftszahlen der Societe Generale (+1,2%) zum ersten Quartal gewertet. Überraschend sei der kräftige Anstieg der Profitabilität, der einen Umsatzrückgang sogar überkompensiert habe. Schwach sei nur das heimische Privatkundengeschäft gewesen, die fallende Kreditnachfrage sei aber angesichts der steigenden Inflation in ganz Europa zu beobachten gewesen. Die Kernkapitalquote sei mit 13,5 Prozent ordentlich, hieß es.
Richemont notierten mit Aufschlägen von 3,5 Prozent nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr. Der Umsatz war laut Bernstein 2 Prozent höher als prognostiziert, das EBIT sogar 5 Prozent besser. Insbesondere Jewellery Mansion habe positiv überrascht.
Vitesco mit Verlust
Als "wie erwartet schwächer" wurden Zahlenausweis und Ausblick von Vitesco (-2,1%) im Handel kommentiert. Der noch deutlichere Rutsch in die Verlustzone im ersten Quartal sei verkraftbar, da steigende Einkaufspreise nur verzögert über Neuverträge weitergereicht werden könnten. Der Auftragseingang sei jedoch gut und der bestätigte Ausblick beruhige. Sorgen mache aber die gefallene und geringe bereinigte EBIT-Marge von 1,6 nach 2,1 Prozent im Vorjahr, so Händler.
Nordex legten nach anfänglichen Verlusten zu und schlossen 5,5 Prozent im Plus. Die Geschäftszahlen des Windanlagenherstellers bestätigen das bisherige Bild: Ein deutlicher Umsatzanstieg bei gleichzeitiger Verlustausweitung. Die Aussichten für die kommenden Quartale könnten sich nach Aussage von Marktteilnehmern aufhellen, da Nordex beginne, einen qualitativ hochwertigeren Auftragsbestand mit höherer Rentabilität aufzubauen.
Überrascht von guten Quartalszahlen bei Metro (+1,2%) zeigten sich zudem Marktteilnehmer. Der Einzelhändler hatte am Vorabend Geschäftszahlen zu seinem zweiten Quartal vorgelegt, sowohl Umsatz- als auch Gewinnkennziffern des Betreibers von Cash&Carry-Märkten lagen dabei über der Erwartung. Da auch Einkaufszentrenvermieter wie Deutsche Euroshop überraschend besser abgeschnitten hatten, wertete dies ein Händler als Zeichen einer eventuellen Bodenbildung der Branche.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.317,88 +8,13 +0,2% +13,8%
Stoxx-50 4.040,71 +20,07 +0,5% +10,7%
Stoxx-600 465,49 +1,87 +0,4% +9,6%
XETRA-DAX 15.913,82 +78,91 +0,5% +14,3%
FTSE-100 London 7.750,97 +20,39 +0,3% +3,7%
CAC-40 Paris 7.414,85 +33,07 +0,4% +14,5%
AEX Amsterdam 752,99 +1,87 +0,2% +9,3%
ATHEX-20 Athen 2.734,77 -2,92 -0,1% +21,5%
BEL-20 Brüssel 3.741,07 +1,24 +0,0% +1,1%
BUX Budapest 46.044,03 -29,95 -0,1% +5,1%
OMXH-25 Helsinki 4.694,51 -18,03 -0,4% -2,3%
ISE NAT. 30 Istanbul 5.346,41 -52,82 -1,0% -10,1%
OMXC-20 Kopenhagen 2.137,81 +32,21 +1,5% +16,5%
PSI 20 Lissabon 6.071,22 +3,22 +0,1% +6,1%
IBEX-35 Madrid 9.234,10 +51,30 +0,6% +12,2%
FTSE-MIB Mailand 27.347,32 +248,43 +0,9% +14,3%
OBX Oslo 1.097,22 +10,91 +1,0% +0,7%
PX Prag 1.371,71 -15,96 -1,2% +14,1%
OMXS-30 Stockholm 2.236,03 +6,12 +0,3% +9,4%
WIG-20 Warschau 1.939,03 +20,32 +1,1% +8,2%
ATX Wien 3.176,93 -4,08 -0,1% +2,6%
SMI Zürich 11.564,73 +41,76 +0,4% +7,8%
* zu Vortagsschluss
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,27 +0,05 -0,30
US-Zehnjahresrendite 3,46 +0,07 -0,43
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:10 Do, 17:30 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0856 -0,6% 1,0928 1,0917 +1,4%
EUR/JPY 147,25 +0,3% 147,21 146,72 +4,9%
EUR/CHF 0,9739 -0,2% 0,9751 0,9768 -1,6%
EUR/GBP 0,8711 -0,2% 0,8731 0,8725 -1,6%
USD/JPY 135,64 +0,8% 134,75 134,39 +3,4%
GBP/USD 1,2463 -0,4% 1,2512 1,2513 +3,0%
USD/CNH (Offshore) 6,9727 +0,2% 6,9560 6,9576 +0,7%
Bitcoin
BTC/USD 26.334,11 -2,4% 26.163,55 27.151,96 +58,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,33 70,87 -0,8% -0,54 -12,3%
Brent/ICE 74,34 74,98 -0,9% -0,64 -11,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 32,68 34,99 -6,6% -2,31 -55,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.009,16 2.015,88 -0,3% -6,72 +10,2%
Silber (Spot) 23,89 24,20 -1,3% -0,31 -0,3%
Platin (Spot) 1.066,65 1.098,50 -2,9% -31,85 -0,1%
Kupfer-Future 3,73 3,71 +0,6% +0,02 -2,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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May 12, 2023 12:14 ET (16:14 GMT)
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