DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.28 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.317,88 +0,2% +13,8% Stoxx50 4.040,71 +0,5% +10,7% DAX 15.913,82 +0,5% +14,3% FTSE 7.750,97 +0,3% +3,7% CAC 7.414,85 +0,4% +14,5% DJIA 33.185,31 -0,4% +0,1% S&P-500 4.109,49 -0,5% +7,0% Nasdaq-Comp. 12.245,77 -0,7% +17,0% Nasdaq-100 13.299,82 -0,7% +21,6% Nikkei-225 29.388,30 +0,9% +12,6% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 136,1 -50 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,30 70,87 -0,8% -0,57 -12,3% Brent/ICE 74,36 74,98 -0,8% -0,62 -11,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,97 34,99 -5,8% -2,02 -55,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.010,03 2.015,88 -0,3% -5,85 +10,2% Silber (Spot) 23,88 24,20 -1,3% -0,32 -0,4% Platin (Spot) 1.063,08 1.098,50 -3,2% -35,43 -0,5% Kupfer-Future 3,73 3,71 +0,6% +0,02 -2,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Erdölpreise geben zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. Neben dem festeren Dollar belastet die Nachricht, dass am Wochenende eine Pipeline zwischen dem Irak und der Türkei wieder in Betrieb genommen werden könnte. Damit würde mehr Angebot an den Markt kommen.
FINANZMARKT USA
Etwas leichter tendieren die Börsen nach Hinweisen auf sich eintrübendes Konsumklima. Der von der Universität Michigan berechnete Index ist überraschend deutlich gefallen. Neben Rezessionssorgen lastet der ungelöste Streit um die Schuldenobergrenze auf der Stimmung. Die A-Aktien der News Corp ziehen um 5,3 Prozent an. Der Medienkonzern schnitt trotz eines Umsatzrückgangs besser ab als erwartet. Tesla drehen 1,1 Prozent ins Minus. Ein Rückruf in China von 1,1 Millionen Fahrzeugen wegen Bremsdefekten trübt das Bild. Blue Bird schrieb im Berichtsquartal nicht nur schwarze Zahlen, sondern erhöhte auch den Ausblick. Der Kurs schnellt um über 34 Prozent nach oben. Shift Technologies büßen 15,4 Prozent ein. Der Betreiber eines Online-Marktplatzes für Gebrauchtwagen prüft nach einem deutlichen Umsatzrückgang strategische Alternativen wie den Verkauf von Geschäftsbereichen. Daktronics sicherte sich unter anderem über eine Kreditfazilität zusätzliches Kapital. Die Aktie legt um 7,9 Prozent zu.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Im Laufe des Tages:
- DE/Telefonica Deutschland Holding AG, Investoren- und Analystenkonferenz
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Termine mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Übergeordnet ging man im Handel trotz der leichten Aufschläge von einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung aus. Solange über den Börsen das Damoklesschwert einer nicht gelösten Frage zur US-Schuldenobergrenze schwebe, dürfte sich daran auch nichts ändern, hieß es. Kräftig nach oben um 9,4 Prozent ging es für die Aktien von Scor. Der Versicherer hatte die Analystenerwartungen massiv überboten, wie es von der Citigroup hieß. Leicht positiv wurden auch die Geschäftszahlen der Societe Generale (+1,2%) gewertet. Überraschend sei der kräftige Anstieg der Profitabilität, der einen Umsatzrückgang sogar überkompensiert habe, hieß es. Richemont notierten mit Aufschlägen von 3,5 Prozent nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen. Der Umsatz war laut Bernstein 2 Prozent höher als prognostiziert, das EBIT sogar 5 Prozent besser. Insbesondere Jewellery Mansion habe positiv überrascht. Operativ sei es bei der Allianz (+0,2%) deutlich besser gelaufen als erwartet, nur einige steuerabhängige Kennziffern schienen wegen einer höheren Steuerquote etwas unter noch höheren Erwartungen zu liegen, so Stimmen. Als "wie erwartet schwächer" wurden Zahlenausweis und Ausblick von Vitesco (-2,1%) kommentiert. Nordex legten nach anfänglichen Verlusten 5,5 Prozent zu. Ein deutlicher Umsatzanstieg bei gleichzeitiger Verlustausweitung belastete nur anfangs. Die Aussichten hellten sich aber auf.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:10 Do, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0853 -0,6% 1,0928 1,0917 +1,4% EUR/JPY 147,26 +0,3% 147,21 146,72 +4,9% EUR/CHF 0,9746 -0,1% 0,9751 0,9768 -1,5% EUR/GBP 0,8714 -0,1% 0,8731 0,8725 -1,5% USD/JPY 135,69 +0,9% 134,75 134,39 +3,5% GBP/USD 1,2456 -0,5% 1,2512 1,2513 +3,0% USD/CNH (Offshore) 6,9716 +0,2% 6,9560 6,9576 +0,6% Bitcoin BTC/USD 26.369,23 -2,3% 26.163,55 27.151,96 +58,9%
Der Dollar zieht an. Im Handel gibt es nicht wenige Stimmen, die den Dollar mit Aufschlägen sehen, obwohl Anfang Juni die Zahlungsunfähigkeit der USA drohen könnte. Die vermeintliche Sicherheit des Greenbacks sei auch in dieser Situation gefragt, heißt es. Gestützt wird der Dollar auch von Fed-Gouverneurin Michelle Bowman, die sich erneut für weitere Zinserhöhungen ausgesprochen hat.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die ostasiatischen Börsen haben sich am Freitag der vorsichtigen Grundstimmung an der Wall Street vom Vortag angeschlossen. Zumeist wiesen die Indizes Verluste auf, die sich im späten Geschäft noch etwas ausweiteten. Eine Ausnahme machte Tokio. Rückenwind kam vom Yen, der im Vergleich zur gleichen Vortageszeit etwas nachgab, daneben auch von vielfach gut ausgefallenen Unternehmenszahlen - und Ausblicken. So gewannen Nissan Motor nach Zahlenausweis 4,9 Prozent. Honda Motor (+4,7%) waren mit der Prognose eines 15-prozentigen Gewinnanstiegs gesucht. Das zog auch andere Autowerte mit nach oben. Auch bei Suntory Beverage & Food (+5,2%) kamen Geschäftsausweis und Ausblick gut an. Softbank büßten dagegen 3,6 Prozent ein. Der Investor in Technologieunternehmen erlitt erneut einen Milliardenverlust. Takeda Pharmaceutical büßten nach verfehlten Gewinnerwartungen 2,5 Prozent ein. In Hongkong verteuerten sich JD.com nach einem klar besser als gedacht ausgefallenen Gewinn um 6,7 Prozent. Im Sog ging es für Baidu (+3,5%) und Alibaba Group (+1,9%) mit nach oben. In Seoul legten Korea Gas um 1,9 Prozent zu. Nachdem zunächst ein enttäuschendes Quartalsergebnis belastet hatte, stützte dann die Ankündigung eines umfangreichen Selbsthilfepakets den Kurs. In Sydney beobachteten Börsianer bereits das vierte Wochenminus in Folge für den Rohstoffsektor vor dem Hintergrund der anhaltenden Sorgen vor einer Rezession.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
SIEMENS ENERGY
plant bei ihrer Windenergietochter Siemens Gamesa eine Kapitalherabsetzung, um auch noch die restlichen gut 2 Prozent ausstehenden Aktien einzusammeln. Das geht aus einer Mitteilung an die Aktionäre auf der Homepage des Unternehmens hervor. Es habe den vergangenen Monaten "viele Zuschriften und Anrufe" von "besorgten" Gamesa-Aktionären gegeben, die das Übernahmeangebot aus dem vergangenen Jahr verpasst und ihre Anteile auch anschließend nicht verkauft hätten, heißt es dort. Seit Anfang Februar wird die Gamesa-Aktie nicht mehr an spanischen Börsen gehandelt und ist damit unverkäuflich.
BOSCH
meldet eine stark gestiegene Nachfrage nach Ölheizungen. "Bei den meisten Anfragen wird es dieses Jahr nicht mehr möglich sein, Ölkessel zu liefern", erklärte das Unternehmen am Freitag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Wegen der hohen Nachfrage betrage die Lieferfrist derzeit rund acht Monate. Ausnahmen gebe es nur bei Havariefällen.
RHEINMETAL
wird zum zentralen Ausrüster der Ukraine vor Ort. Das Unternehmen hat dazu eine Gemeinschaftsfirma mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom gegründet, wie der Dax-Konzern dem Handelsblatt bestätigte. "Die Verträge sind unterzeichnet", sagte Vorstandschef Armin Papperger. Die Zusammenarbeit umfasse die Wartung und Reparatur von gepanzerten Fahrzeugen in der Ukraine, parallel dazu werde der Bau von Panzern vorbereitet.
STEICO
Udo Schramek, mittelbarer Mehrheitsaktionär und CEO von Steico, prüft strategische Optionen bezüglich seiner ihm zuzurechnenden Anteile an der Gesellschaft. Dies beinhalte auch die Möglichkeit eines Verkaufs einer Mehrheit der Aktien, teilte die Steico SE am Freitagnachmittag mit und bestätigte damit entsprechende Medienberichte.
NAGARRO
kann nach einem Blick auf die Geschäftsentwicklung in den ersten vier Monaten die Jahresprognose nicht mehr halten. Der Umsatz soll statt die angekündigten 1,020 Milliarden Euro nur 940 Millionen Euro erreichen, teilte das Unternehmen mit. 2022 waren die Einnahmen nominal um 57 Prozent auf 856 Millionen Euro gestiegen. Die Schätzung für die Gross Margin liegt unverändert bei 28 Prozent und die Erwartung für die bereinigte EBITDA-Marge weiterhin bei 15 Prozent. Näher zu den Gründen für die Gewinnwarnung äußerte Nagarro sich nicht.
APPLE
dürfte in den kommenden Wochen das vielleicht unkonventionellste Produkt der eigenen Geschichte vorstellen: ein sogenanntes Mixed-Reality-Headset, das einer Skibrille ähnelt und mit einem Akkupack geliefert wird. Das sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen. Apple bricht mit seinen Plänen für die Markteinführung mit vielen seiner Traditionen und Regeln für neue Produkte, die zum Goldstandard der Branche geworden sind. Im Gegensatz zu anderen Apple-Produkten befindet sich das Gerät bei seiner Markteinführung noch im Versuchsstadium.
TESLA
hat für die meisten seiner Elektrofahrzeuge in den USA eine in einer weiteren Runde die Preise erhöht. Die Erhöhungen sind gering, könnten aber dazu beitragen, die Bedenken der Aktionäre über die schrumpfenden Margen des Unternehmens zu zerstreuen. Tesla hob Donnerstagabend die Preise für seine Model S und X Fahrzeuge um 1.000 Dollar und für sein Model Y um 250 Dollar an, wie auf seiner Website zu lesen ist. Der Schritt folgt auf eine ähnliche Runde kleinerer Preiserhöhungen zu Anfang des Monats. Die Preise für das Einstiegsmodell Model 3 blieben unverändert.
TESLA
muss in China 1,1 Millionen Autos wegen eines Bremsdefekts zurückrufen. Das verfügte die staatliche Behörde für Marktregulierung des Landes am Freitag. Die chinesische Aufsichtsbehörde teilte mit, dass die Autos Software-Updates benötigen. "Die Fahrzeuge, die von diesem Rückruf betroffen sind, erlauben es dem Fahrer nicht, die Strategie der Energierückgewinnung beim Bremsen zu wählen", und der Fahrer wird möglicherweise nicht ausreichend daran erinnert, wenn er das Gaspedal lange betätigt, so die Behörde.
NETFLIX
will offenbar die Ausgaben in diesem Jahr um 300 Millionen US-Dollar kürzen, um die Rentabilität in einem wettbewerbsintensiven Markt zu erhöhen. Das Unternehmen wolle die Kosten unter anderem deshalb senken, weil es Pläne, das Passwort-Sharing in den USA und anderswo stärker einzuschränken, vom ersten auf das zweite Quartal verschoben hat, so mehrere Informanten.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 12, 2023 12:29 ET (16:29 GMT)
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