DJ MÄRKTE USA/Aktien erneut fest - Marktzinsen steigen rasant weiter
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Gewinnen vom Vortag ist es am Donnerstag am US-Aktienmarkt erneut kräftig nach oben gegangen. Treiber war weiter die Hoffnung auf eine rechtzeitige Beilegung des Streits um die US-Schuldenobergrenze, bevor es zu einer Zahlungsunfähigkeit kommt. Laut dem republikanischen Sprecher des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy könnte der Kongress in der kommenden Woche über die Anhebung der Schuldenobergrenze abstimmen. Zuvor hatte sich schon Präsident Biden zuversichtlich geäußert.
Konjunkturseitig fiel die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe etwas stärker als erwartet, zugleich hellte sich die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im Mai deutlicher auf als erwartet. Das drängte Rezessionssorgen in den Hintergrund. Der Index der Frühindikatoren wie auch die Verkäufe bestehender Häuser fielen im April wie erwartet aus.
Der Dow-Jones-Index hinkte hinterher, er legte nur um 0,3 Prozent zu auf 33.536 Punkte. Gebremst wurde er von Kursverlusten bei Unitedhealth, Chevron und Procter & Gamble. Der S&P-500 stieg um 0,9 Prozent. Die als zinsempfindlicher geltenden Nasdaq-Indizes mit vielen Wachstumswerten schnitten erneut am besten ab, sie gewannen bis zu 1,8 Prozent und erreichten Neunmonathochs. Marktbeobachtern zufolge könnte dahinter die Marktspekulation auf deutlich niedrigere Zinsen zum Jahresende im Vergleich zum aktuellen Niveau gestanden haben. An anderer Stelle hieß es, Technologieunternehmen könnten möglicherweise besser durch eine weiter drohende Rezession kommen.
Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.739 (Mittwoch: 2.308) Kursgewinner und 1.227 (679) -verlierer. Unverändert schlossen 80 (83) Titel.
Am Anleihemarkt setzte sich der Aufwärtstrend der Renditen beschleunigt fort vor dem Hintergrund falkenhafter Kommentare aus Kreisen der US-Notenbank. Laurie Logan, Präsidentin der Fed in Dallas, sagte am Berichtstag, dass sie in den jüngsten Konjunkturdaten noch keinen Grund für eine Pause bei den Zinserhöhungen sehe. Laut dem FedWatch-Tool liegt aktuell die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Juni bei 35 Prozent, verglichen mit 11 Prozent vor einer Woche. Dabei dürfte auch der offenbar weiter robuste US-Arbeitsmarkt eine Rolle spielen, wie auch günstige Konjunkturdaten.
Das stützte auch den Dollar, der weiter und deutlich zulegte, der Dollarindex stieg um 0,6 Prozent. Zum Euro erreichte die US-Devise ein Achtwochenhoch. Das Gold fiel weiter zurück um 25 Dollar auf 1.956 je Feinunze. Gegenüber Anleihen verliert das Edelmetall angesichts der weiter steigenden Renditen zusehends an Attraktivität. Die Ölpreise sanken um gut 1 Prozent. Hier drückte der feste Dollar.
Cisco nach Zahlen im Minus - Take-Two mit Kurssprung
Am Aktienmarkt stiegen Cisco um 1,2 Prozent. Der Netzwerkausrüster hatte überraschend starke Zahlen vorgelegt und die Gewinnprognose erhöht, während der Auftragseingang etwas enttäuschte.
Take-Two Interactive machten einen Sprung um 11,7 Prozent. Der Anbieter von Videospielen hatte durchwachsene Zahlen vorgelegt, kündigte aber im Ausblick für das nächste Jahr bahnbrechende neue Titel an. Anleger vermuteten darunter auch die nächste Version des Blockbusters "Grand Theft Auto".
Walmart (+1,3%) übertraf die Erwartungen für das erste Quartal und hob die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Allerdings enttäuschte die Prognose für das laufende Quartal.
Micron verbesserten sich um 4,1 Prozent. Der Chiphersteller will die Halbleiterproduktion der nächsten Generation nach Japan verlagern und erhält dafür laut einem Bloomberg-Bericht finanzielle Hilfe Japans über 1,5 Milliarden Dollar. Nvidia gewannen 5,0 Prozent mit der Ankündigung einer Reihe von Hochleistungs-Gaming-Karten für preisbewusste Käufer.
Netflix machten einen Satz um 9,2 Prozent. Der Streaminganbieter meldete für sein werbeunterstütztes Streamingangebot 5 Millionen aktive monatliche Nutzer - sechs Monate nach dem Start des verbilligten Angebots. Co-CEO Greg Peters sagte, dass sich die Zahl der Abonnenten des Unternehmens seit Anfang des Jahres mehr als verdoppelt habe und dass mehr als ein Viertel der neuen Abonnenten den Werbetarif wählten.
Meta Platforms (+1,8%) litten nicht darunter, dass das Unternehmen laut einem Bloomberg-Bericht im Datenschutzstreit mit einer Rekordstrafe der EU rechnen muss.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.535,91 +0,3% 115,14 +1,2% S&P-500 4.198,05 +0,9% 39,28 +9,3% Nasdaq-Comp. 12.688,84 +1,5% 188,27 +21,2% Nasdaq-100 13.834,62 +1,8% 245,35 +26,5% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,26 +9,8 4,16 -15,8 5 Jahre 3,69 +9,8 3,59 -31,4 7 Jahre 3,67 +9,3 3,57 -30,3 10 Jahre 3,65 +8,0 3,57 -23,3 30 Jahre 3,91 +5,1 3,85 -6,5 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:55 Uhr Mi, 17:35 % YTD EUR/USD 1,0774 -0,6% 1,0830 1,0829 +0,7% EUR/JPY 149,41 +0,2% 148,90 148,87 +6,5% EUR/CHF 0,9748 +0,1% 0,9743 0,9735 -1,5% EUR/GBP 0,8682 +0,0% 0,8686 0,8676 -1,9% USD/JPY 138,68 +0,8% 137,52 137,49 +5,8% GBP/USD 1,2409 -0,6% 1,2467 1,2481 +2,6% USD/CNH (Offshore) 7,0504 +0,6% 7,0319 7,0087 +1,8% Bitcoin BTC/USD 26.707,74 -2,4% 27.254,62 26.797,97 +60,9% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,99 72,83 -1,2% -0,84 -10,2% Brent/ICE 75,93 76,81 -1,1% -0,88 -9,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 30,30 31,95 -5,2% -1,65 -59,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.957,51 1.982,00 -1,2% -24,49 +7,3% Silber (Spot) 23,49 23,75 -1,1% -0,26 -2,0% Platin (Spot) 1.057,10 1.073,48 -1,5% -16,38 -1,0% Kupfer-Future 3,69 3,75 -1,5% -0,06 -3,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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May 18, 2023 16:12 ET (20:12 GMT)
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