DJ Aktien Schweiz schließen leichter - Julius Bär unter Druck
ZÜRICH (Dow Jones)--Verluste hat die Börse in der Schweiz am Dienstag verzeichnet. Die Teilnehmer hielten sich zurück, weil es weiter keine Einigung im Streit um die Schuldenobergrenze in den USA gibt. Ein neues Spitzengespräch zwischen Präsident Joe Biden und den oppositionellen Republikanern hat erneut keinen Durchbruch gebracht, auch wenn von "produktiven" Gesprächen die Rede war. Sollte es tatsächlich zu einem Zahlungsausfall kommen, dann könnten die USA u.a. die Zinsen auf ihre Anleihen nicht mehr zahlen, was die Marktzinsen steil in die Höhe treiben und "Schockwellen" durch die Weltwirtschaft jagen würde, so die Analysten von Hargreaves Lansdown.
Neue Einkaufsmanager-Indizes aus Europa ergaben kein klares Bild zur Wirtschaftslage. Während der Sammelindex in Frankreich unter den Erwartungen blieb, fiel er in Deutschland besser aus. Allerdings lag das nur an den Dienstleistungen: Der Service-Bereich hat klar positiv überrascht. Der Industrieindex enttäuschte dagegen und ist tiefer in den Kontraktionsbereich gefallen. Auch das US-Pendant für die Dienstleistungen überraschte positiv, während der Index für das verarbeitende Gewerbe enttäuschte.
Der SMI verlor 0,6 Prozent auf 11.485 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 24,89 (zuvor: 26,65) Millionen Aktien.
Unter den Einzelwerten sausten Julius Bär 7,4 Prozent abwärts. Jefferies stuft die Ergebnisse für die ersten vier Monate 2023 als schwächer als erwartet ein. Die Nettomittelzuflüsse seien vor dem Hintergrund möglicher Zuflüsse nach den Turbulenzen der Credit Suisse besonders enttäuschend ausgefallen. Auch die Bruttomarge sei niedriger als prognostiziert ausgefallen. Die Aktien der Wettbewerber Credit Suisse (+0,6%) und UBS (+0,2%) zeigten sich leicht im Plus.
Richemont (-3,5%) und Swatch (-3,8%) notierten schwach. Hier lasteten die unlängst schwachen Konjunkturdaten aus China. Zudem rechnet die Deutsche Bank mit schwächelnder US-Nachfrage im Luxusgütersegment.
Aktien aus dem Versicherungssektor führten die Gewinnerseite bei den europäischen Branchen an. "Gemessen an den Gewinnzielen sind die Titel auch nach den deutlichen Kursgewinnen nicht teuer", so ein Marktteilnehmer. Swiss Re gewannen 1,1 Prozent und Zurich Insurance 0,9 Prozent.
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May 23, 2023 11:39 ET (15:39 GMT)
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