
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Hongkong ruht der Börsenhandel wegen "Bhuddas Geburtstag". In den USA endet der Anleihehandel vor dem langen Wochenende zum "Memorial Day" (29. Mai) nach einer verkürzten Sitzung schon um 20.00 Uhr MESZ.
AKTIENMÄRKTE (17.53 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.269,64 +0,1% +12,6% Stoxx50 3.972,94 -0,2% +8,8% DAX 15.793,80 -0,3% +13,4% FTSE 7.570,87 -0,7% +2,4% CAC 7.229,27 -0,3% +11,7% DJIA 32.620,64 -0,5% -1,6% S&P-500 4.135,73 +0,5% +7,7% Nasdaq-Comp. 12.661,98 +1,4% +21,0% Nasdaq-100 13.902,71 +2,2% +27,1% Nikkei-225 30.801,13 +0,4% +18,0% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 133,14 -62 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,35 74,34 -4,0% -2,99 -10,6% Brent/ICE 75,44 78,23 -3,6% -2,79 -9,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 25,25 27,79 -9,1% -2,54 -64,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.945,05 1.957,14 -0,6% -12,09 +6,7% Silber (Spot) 22,83 23,13 -1,3% -0,30 -4,8% Platin (Spot) 1.027,55 1.028,58 -0,1% -1,03 -3,8% Kupfer-Future 3,60 3,56 +1,1% +0,04 -5,8%
Die Ölpreise geben einen Teil der jüngsten Gewinne wieder ab. Die Perspektive eines US-Zahlungsausfalls belaste, heißt es. Zudem hat der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak die Möglichkeit weiterer Produktionssenkungen der Opec+ auf dem Treffen kommende Woche heruntergespielt.
FINANZMARKT USA
Uneinheitlich - An der Nasdaq stützen die starken Prognosen von Nvidia vom Vorabend. Die Aktie, deren Kurs sich dieses Jahr bereits verdoppelt hat, verteuert sich um weitere 27 Prozent. Im Schlepptau von Nvidia laufen Advanced Micro Devices um 10,3 Prozent aufwärts. Intel fallen dagegen um 7,1 Prozent. Marktteilnehmer machen dafür Befürchtungen verantwortlich, dass Intel seinen Falcon-Shores-Chip, mit dem das Unternehmen Nvidia Konkurrenz machen will, zu spät auf den Markt bringen wird. Die Verluste im Dow erklären Teilnehmer mit den andauernden Sorgen wegen des Streits um die Schuldenobergrenze.
Dish Network verteuern sich um 6,8 Prozent. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge verhandelt das Unternehmen über den Verkauf von Mobilfunkverträgen über Amazon. Dies könnte dem bisher noch kleinen Wettbewerber von T-Mobile US (-2,5%) zu einem Umsatzschub verhelfen, kommentiert ein Marktteilnehmer. Für die Aktien von Guess geht es um 10,3 Prozent nach oben. Der Einzelhändler vermeldete für das erste Quartal einen geringeren bereinigten Verlust als erwartet. Die Papiere von Splunk gewinnen 1,5 Prozent. Der Hersteller von Datenanalyseplattformen konnte im ersten Quartal den Verlust mehr als halbieren. American Eagle Outfitters verlieren dagegen 14,6 Prozent. Das Modeunternehmen verzeichnete im ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang aufgrund höherer Ausgaben. Die Aktien von Snowflake knicken um 18,4 Prozent ein. Das Software-Unternehmen meldete für das erste Quartal einen größeren Verlust als angenommen, übertraf mit dem Umsatz allerdings die Schätzungen des Marktes.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Wenig verändert - Fest im Markt lagen Technologie-Aktien, deren europäischer Stoxx-Technologie-Index nach einem sehr starken Zwischenbericht von Nvidia um 1,7 Prozent stieg. Weiterhin hält der Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA die Anleger in Atem: "Der Konflikt geht in die heiße Phase", sagte Chefvolkswirt Edgar Walk vom Bankhaus Metzler. Generali schlossen nach Erstquartalszahlen 0,5 Prozent im Plus. Jefferies sprach von robusten Ergebnissen. Für die Aktien der Lachsproduzenten Salmar (+10,9 %) und Mowi (+6,3%) ging es in Norwegen nach oben. Den Impuls lieferte nach Aussage eines Marktteilnehmers, dass das norwegische Parlament sich auf einen Kompromiss geeinigt habe, wonach Lachszüchtern eine Ressourcensteuer von 25 Prozent auferlegt werden soll, zwischenzeitlich war über eine Steuer in Höhe von 40 Prozent nachgedacht worden. Derweil stockte Symrise (-0,7%) bei Swedencare (+14,6) auf und muss nun ein Pflichtangebot für den schwedischen Anbieter von Heimtierprodukten unterbreiten. Für die Analysten von Bernstein ist das Geschäft sinnvoll. Südzucker fielen mit ihrem Umsatzausblick um 7,8 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:13 Uhr Mi, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0722 -0,3% 1,0736 1,0757 +0,2% EUR/JPY 149,89 +0,0% 149,83 149,63 +6,8% EUR/CHF 0,9715 -0,2% 0,9731 0,9736 -1,9% EUR/GBP 0,8702 +0,1% 0,8693 0,8704 -1,7% USD/JPY 139,81 +0,3% 139,61 139,09 +6,6% GBP/USD 1,2321 -0,4% 1,2343 1,2359 +1,9% USD/CNH (Offshore) 7,0901 +0,4% 7,0847 7,0680 +2,3% Bitcoin BTC/USD 26.225,24 -0,5% 26.231,38 26.264,58 +58,0%
Der Dollar zeigt sich etwas fester. Gegen den Euro legt er zu, nachdem die deutsche Wirtschaft in eine technische Rezession abgeglitten ist. Die Gemeinschaftswährung sackt auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten ab. Auch die starken US-Daten verleihen dem Greenback Auftrieb.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Überwiegend leichter - Vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Schuldenstreits in den USA haben sich die ostasiatischen Börsen am Donnerstag mehrheitlich mit Abgaben gezeigt. Der Druck steigt weiter. Die Ratingagentur Fitch hat die USA wegen des Schuldenstreits und eines möglicherweise drohenden Zahlungsausfalls unter Beobachtung gestellt. Gegen den Trend ging es für den Nikkei-225 um 0,4 Prozent nach oben. Vor allem die Aufschläge bei Halbleiter- und Technologiewerten stützten, hieß es. Der Ausblick von Nvidia auf eine steigende Nachfrage nach KI-Chips war viel optimistischer als erwartet, sagte Yeap Jun Rong, Marktanalyst bei IG. In Tokio gewannen Advantest 16 Prozent, Ibiden 9,3 Prozent und Sumco 3,7 Prozent. Die Papiere des Chipanlagen-Herstellers Tokyo Electron legten um 3,0 Prozent zu. Der Kospi in Seoul büßte 0,5 Prozent ein. Auch hier waren die Technologiewerte mit dem starken Nvidia-Ausblick gesucht. Der Schanghai-Composite verlor 0,1 Prozent und für den Hang-Seng-Index ging es im späten Handel um 2,0 Prozent abwärts. Hier haben Anleger vor dem langen Wochenende und den Entwicklungen im US-Schuldenstreit möglicherweise verstärkt Positionen abgebaut, hieß es. Die südkoreanische Zentralbank hat zum dritten Mal in Folge ihre Zinssätze bei 3,50 Prozent gelassen und die Prognose für das Wirtschaftswachstum 2023 gesenkt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
LUFTHANSA
Der Einstieg der Lufthansa Group bei ITA Airways ist in trockenen Tüchern. Der Airline-Konzern hat sich mit dem italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium über den Erwerb einer Beteiligung von zunächst 41 Prozent an der Fluggesellschaft geeinigt und erweitert damit seinen Zugang zum drittgrößten Airline-Markt in Europa. Die Anteile werden im Wege einer Kapitalerhöhung erworben.
RWE
wird alleiniger Eigentümer eines 1,6-Gigawatt Windparks-Clusters in der Nordsee. Der deutsche Energieversorger übernimmt alle Anteile von Northland Power am geplanten Offshore-Windcluster.
DEUTSCHE BAHN
hat in den Tarifverhandlungen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ein weiteres Angebot vorgelegt. Es sehe zwölf Prozent Lohnerhöhung für untere Einkommen und 24 Monate Laufzeit vor, die erste lineare Lohnerhöhung soll es demnach bereits ab Dezember in diesem Jahr geben. Der Konzern hatte seit Dienstag in vierter Runde mit der EVG verhandelt.
SÜDZUCKER
erwartet für das Geschäftsjahr 2023/24 einen Konzernumsatz von 10,4 bis 10,9 (2022/23: 9,5) Milliarden Euro. Mit diesem Ausblick präzisierte der Zuckerhersteller seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr, den Umsatz "steigern" zu wollen.
SYMRISE
hat seine Beteiligung an Swedencare auf 30 Prozent aufgestockt und muss nun ein Pflichtangebot für den schwedischen Anbieter von Heimtierprodukten vorlegen. Symrise erwarb 2.300 neue Swedencare-Aktien und muss mit Erreichen der 30-Prozent-Schwelle nach schwedischem Recht nun innerhalb von vier Wochen ein Angebot zum Kauf der restlichen Aktien abgeben. Bislang lag die Beteiligung des deutschen Unternehmens an Swedencare knapp unterhalb dieser Schwelle.
TUI
hat die Laufzeit seiner bestehenden Kreditlinien in Höhe von 2,7 Milliarden Euro um zwei weitere Jahre verlängert. Die syndizierte Kreditlinie von 19 Banken über 1,65 Milliarden Euro und die Kreditlinie der KfW in Höhe von noch 1,05 Milliarden Euro werden nun im Juli 2026 fällig. Die Zinskonditionen dieser revolvierenden Kreditfazilität seien künftig außerdem an die Erreichung der Emissionsreduktionsziele des Konzerns gebunden.
AMAZON
Genau zehn Jahre nach dem Start des Arbeitskampfs am Standort Bad Hersfeld hat die Gewerkschaft Verdi erneut zum Streik beim Internetkonzern Amazon aufgerufen. Der Ausstand solle bis Samstag dauern, für Freitag seien eine Streikversammlung und ein Demonstrationszug durch Bad Hersfeld geplant. Die Streikbewegung habe in den vergangenen Jahren "viel bewirkt", etwa bessere Rahmenbedingungen im Gesundheitsschutz und jährliche Lohnsteigerungen. Jedoch sei das eigentliche Ziel eines eigenständigen Tarifvertrags noch nicht erreicht.
CREDIT SUISSE/UBS
Die Europäische Union hat offiziell die Übernahme der Schweizer Bank Credit Suisse durch ihren Wettbewerber UBS genehmigt. Die Europäische Kommission erklärte, sie habe die Fusion der beiden Schweizer Kreditinstitute ohne Auflagen genehmigt und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Übernahme keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken in der Europäischen Union gebe.
DISNEY UND COMCAST
sind beide Eigentümer des Streamingdienstes Hulu und inzwischen ziemlich zerstritten. Ende vergangenen Jahres trafen sie sich in einer New Yorker Anwaltskanzlei, um Aussagen im Streit um Hulu zu machen, wie mit der Situation vertraute Personen sagten. Es geht um die Behauptung von Comcast, dass der Mehrheitseigentümer Disney Hulu geschädigt habe, indem er den Dienst nicht außerhalb der USA anbot.
PFIZER
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem antiviralen Pfizer-Medikament Paxlovid für Erwachsene mit hohem Risiko die volle Zulassung erteilt. Damit ebnet die Behörde den Weg für den Arzneimittelhersteller, das orale Virostatikum kommerziell zu verkaufen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 25, 2023 12:12 ET (16:12 GMT)
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.