DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Wirtschaft wächst im ersten Quartal um 1,3 Prozent
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 etwas stärker gewachsen als bislang ausgewiesen. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Datenrevision berichtete, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg des BIP von 1,1 Prozent gerechnet, nachdem das Handelsministerium in einer ersten Schätzung ein Plus in dieser Höhe gemeldet hatte. Im vierten Quartal 2022 war die US-Wirtschaft um 2,6 Prozent gewachsen.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe nur leicht gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 20. Mai nur leicht zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 4.000 auf 229.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen deutlich stärkeren Anstieg auf 245.000 vorhergesagt.
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed steigt im April
Das US-Wirtschaftswachstum hat sich im April nach einigen schwachen Monaten wieder beschleunigt, angeführt von Produktion und Beschäftigung. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf einen Stand von plus 0,07 Punkte, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den März wurde der Indexstand auf minus 0,37 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von minus 0,19 genannt worden war.
Fed/Collins sieht Zinspause voraus
Die Präsidentin der Bostoner Fed sieht Anzeichen einer nachlassenden Inflation. Diese deuteten darauf hin, dass die US-Notenbank an einem Punkt sei, an dem sie die Zinssätze nicht mehr erhöhen könne. "Die Inflation ist zwar immer noch viel zu hoch, aber es gibt einige vielversprechende Anzeichen für eine Mäßigung", sagte Susan Collins, Präsidentin der Bostoner Fed, bei einer Veranstaltung am Community College of Rhode Island.
BoJ-Gouverneur sieht mögliche Anzeichen für Ende der Deflation
Steigende Preise für Hotelzimmer sind für den Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda, ein Zeichen dafür, dass sich Japan entscheidend aus der Deflation befreien könnte. Ueda sagte, er habe den Trend zu höheren Übernachtungskosten gesehen, als er selbst Hotelzimmer für Geschäftsreisen buchte, bevor er im April das Amt des Gouverneurs antrat. "Es scheint Bewegungen zu geben, die zu einer nachhaltigen Inflation führen", sagte Ueda in einem Interview mit dem Wall Street Journal und anderen Medien.
Bauwirtschaft erwartet 2023 realen Umsatzrückgang von bis zu 5 Prozent
Die deutsche Bauwirtschaft erwartet 2023 einen Umsatzrückgang von real bis zu 5 Prozent. Das gab die Bundesvereinigung Bauwirtschaft in Berlin bekannt. "Gemeinsam erwarten die Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Bauwirtschaft im Jahresverlauf 2023 nominales Umsatzwachstum von 2 Prozent auf 435 Milliarden Euro," sagte der Verbandsvorsitzende Marcus Nachbauer.
Scholz: Aussichten der deutschen Wirtschaft sind sehr gut
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich trotz des Rückgangs der deutschen Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,3 Prozent zuversichtlich für eine künftig gute Wirtschaftsentwicklung gezeigt. "Die Aussichten der deutschen Wirtschaft sind sehr gut", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides in Berlin. "Wir lösen die Herausforderungen, vor denen wir stehen." Es bestehe Vollbeschäftigung und eine große Nachfrage nach Fachkräften, und die Regierung habe jetzt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg gebracht.
Bau des ersten Abschnitts der Stromtrasse Suedlink kann beginnen
Der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW kann mit dem Bau der Gleichstrom-Trasse Suedlink beginnen. Die Bundesnetzagentur schloss das dazu nötige Planfeststellungsverfahren ab, wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten. Demnach erstreckt sich der genehmigte 17 Kilometer lange Abschnitt von Bad Friedrichshall bis Leingarten im Landkreis Heilbronn.
EU verlängert Zollfreiheit für Ukraine um ein Jahr
Die Ukraine kann weiterhin zollfrei Waren in die Europäische Union exportieren. Die für Handel zuständigen EU-Minister verlängerten die Ausnahmeregel in Brüssel um ein Jahr. Damit demonstriere die EU ihre "unbeirrbare politische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine" im russischen Angriffskrieg, hieß es in einer Erklärung in Brüssel.
Lukaschenko: Russland hat mit Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen
Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. "Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (...) hat schon begonnen", antwortete Lukaschenko am Donnerstag in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen.
Russland beruft wegen Nord-Stream-Ermittlungen deutschen Botschafter ein
Acht Monate nach den Explosionen an den Nord-Stream-Erdgaspipelines hat Moskau aus Protest gegen den bisherigen Ermittlungsverlauf die Botschafter Deutschlands, Dänemarks und Schwedens einberufen. Das Außenministerium in Moskau erklärte am Donnerstag, mit dem Schritt wolle Russland seinen "scharfen Protest gegen die bisher vollkommen fehlenden Ergebnisse der Ermittlungen" ausdrücken, die "angeblich" von den nationalen Behörden der drei Staaten geführt würden.
IWF blickt mit großer Sorge auf US-Schuldenstreit
Der Internationale Währungsfonds (IWF) blickt mit großer Sorge auf den erbitterten Streit über die US-Schuldengrenze und warnt vor weitreichenden Folgen für die Weltwirtschaft und das globale Finanzsystem im Fall einer US-Zahlungsunfähigkeit. "Im Vergleich zu 2011 oder 2013 ist die politische Lage jetzt schwieriger, weil sehr zugespitzt. Es besteht die reale Gefahr, dass es dieses Mal nicht gut ausgeht", sagte Tobias Adrian, Leiter der IWF-Kapitalmarktabteilung und oberster Berater von IWF-Chefin Kristalina Georgieva in Finanz- und geldpolitischen Fragen, im Interview der Börsen-Zeitung. Wenn die USA zahlungsunfähig würden, hätte das "gravierende Konsequenzen". Deshalb appelliert Adrian eindringlich: "Es darf einfach nicht zum Äußersten kommen."
Südafrikas Notenbank erhöht Leitzins um 50 (NICHT 25) Basispunkte
Die südafrikanische Zentralbank hat ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 8,25 Prozent angehoben, um die Inflation angesichts der anhaltenden Strom-Krise, der Schwäche der Landeswährung und steigender Lebensmittelpreise weiter unter Kontrolle zu halten. Die South African Reserve Bank (SARB) hob zudem ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr leicht an und geht nun davon aus, dass die am weitesten entwickelte Volkswirtschaft Afrikas in diesem Jahr um 0,3 Prozent wachsen wird.
DJG/DJN/AFP/apo/sha/jhe
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May 25, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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