SINGAPUR/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Credit Suisse ist von einem Gericht in Singapur zu weiteren hohen Schadenersatz-Zahlungen an den georgischen Milliardär Bidzina Ivanishvili verurteilt worden. Das Gericht in Singapur bezifferte die zu leistenden Zahlungen auf insgesamt 926 Millionen US-Dollar. Diese Summe müsse noch um 79,4 Millionen Dollar verringert werden. Gleichzeitig müssten auch die in einem parallelen Verfahren auf den Bermudas festgelegten Beträge in die Berechnung einbezogen werden, damit es nicht zu doppelten Forderungen komme. Die Credit Suisse will das Urteil anfechten.
Die Schweizer Bank bezeichnete das Urteil gegen ihre Tochtergesellschaft in einer ersten Reaktion als "falsch". Es werfe "weitreichende Rechtsfragen auf". Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig und könne angefochten werden, was die Credit Suisse Trust Limited "mit Nachdruck" zu tun gedenke.
Der ehemalige georgische Regierungschef und Milliardär Ivanishvili war Kunde des betrügerischen Genfer Beraters Patrice Lescaudron und hatte hohe Summen seines Vermögens über die Credit Suisse investiert.
2015 war der Berater bei der Credit Suisse entlassen worden. 2018 wurde er in einem Strafverfahren in Genf zu fünf Jahren Gefängnis und zur Zahlung von 130 Millionen US-Dollar verurteilt. Im Sommer 2020 nahm er sich das Leben.
Ivanishvili hatte die Credit Suisse bereits auf den Bermudas verklagt. Das dortige Gericht war Ende März zum Schluss gekommen, dass Lescaudron von der Bank zu wenig kontrolliert worden war. Es verurteilte die Großbank zur Zahlung einer Schadenersatzsumme in Höhe von 607 Millionen US-Dollar. Die Credit Suisse hatte auch gegen dieses Urteil Berufung eingelegt./tp/kw/AWP/mis