Beim US-Modehändler, auf junges Zielpublikum fokussiert, sorgten die Quartalszahlen zunächst für einen Kursrückschlag. Im fiskalischen Q1 bis 29. April - die Daten sind seit dem 1. Juni bekannt - ging der Umsatz um 17 % auf 183 Mio. $ zurück. Der Verlust wurde von 0,4 auf 18,4 Mio. $ ausgeweitet (je Aktie: von 0,02 auf 0,96 $; jeweils im Vergleich zum vorjährigen Q1). Rückläufig war auch die Gesamt-Cashposition inklusive Kurzfrist-Anlagen, innerhalb von drei Monaten von 173 auf 155 Mio. $. Das Eigenkapital sank parallel von 407 auf rund 992 Mio. $ (EK-Quote: 53 %).
Geänderte Nachfrage: CEO Richard (Rick) Brooks verwies auf eine "bedeutende Änderung im Verhalten der Konsumenten", konkret: Vielen ist wohl die Kauflaune vergangen. Die Reaktion des Händlers war eine stäkere Rabattierung. Da ZUMIEZ sich nicht als Discounter versteht - man verweist auf eine ausgeprägte Markenkultur und Weltklasse-Service -, brachten Preisaktionen die Margen unter Druck. Das Management glaubt, aufgrund von Eigenschaften und Marktstellung von einer künftigen Aufhellung der Verbraucherstimmung profitieren zu können ("when we emerge from the current economic cycle").
Unbeirrt vom Heimatmarkt, will ZUMIEZ die internationale Expansion fortsetzen. Konkret in Europa und Australien. Dort erlebe man zurzeit ein (positives) Momentum. Von 23 neuen Shops, die im Fiskaljahr geplant sind, entstehen 8 in Nordamerika, 10 in Europa und 5 in Australien.
Unterdessen lagen die Sales im Mai um 12,8 % (nominell) bzw. 14,3 % (auf vergleichbarer Basis) unter Vorjahr. Kein Wunder, dass die neue Quartalsprognose Minuszeichen aufweist:
Für das laufende Fiskal-Q2 bis 29. Juli setzt ZUMIEZ 187 bis 192 Mio. $ Umsatz an. Das bedeutet - 13 bis - 15 % zum vorjährigen Q2. Damals war der Umsatz schon um 18 % gesunken.
Die neue Ergebnisprognose lautet: 0,63 bis 0,73 $ Verlust je Aktie. Vor einem Jahr wurde im entsprechenden Quartal noch 0,16 $ Gewinn je Aktie ausgewiesen (2021 sogar 0,94 $).
An der Börse wird ZUMIEZ zurzeit mit 315 Mio. $ bewertet. Das ist "lediglich" ca. KUV 0,4. Hält man die zügige Rückkehr auf 950 Mio. $ Umsatz und nur noch 4,5 % Nettorendite (vormals schon 10 %) für möglich, ermittelt man ein Potenzial-KGV um 7,5.
Insider kalkulieren offenbar ähnlich bzw. noch optimistischer. Jedenfalls hat zuletzt CEO Richard Brooks rund 1 Mio. $ in "ZUMZ" (Nasdaq-Kürzel) investiert. Das Bekannwerden dieser Transaktion am 6. Juni führte zu einer Aufwärts-Kurslücke.
Nun könnte man auf aktuellem Niveau Brooks folgen. Somit deutlich teurer einkaufen. Oder noch den nächsten Kursrückschlag abwarten.
Helmut Gellermann
Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter www.bernecker.info im Abo oder www.boersenkiosk.de im Einzelabruf.
Geänderte Nachfrage: CEO Richard (Rick) Brooks verwies auf eine "bedeutende Änderung im Verhalten der Konsumenten", konkret: Vielen ist wohl die Kauflaune vergangen. Die Reaktion des Händlers war eine stäkere Rabattierung. Da ZUMIEZ sich nicht als Discounter versteht - man verweist auf eine ausgeprägte Markenkultur und Weltklasse-Service -, brachten Preisaktionen die Margen unter Druck. Das Management glaubt, aufgrund von Eigenschaften und Marktstellung von einer künftigen Aufhellung der Verbraucherstimmung profitieren zu können ("when we emerge from the current economic cycle").
Unbeirrt vom Heimatmarkt, will ZUMIEZ die internationale Expansion fortsetzen. Konkret in Europa und Australien. Dort erlebe man zurzeit ein (positives) Momentum. Von 23 neuen Shops, die im Fiskaljahr geplant sind, entstehen 8 in Nordamerika, 10 in Europa und 5 in Australien.
Unterdessen lagen die Sales im Mai um 12,8 % (nominell) bzw. 14,3 % (auf vergleichbarer Basis) unter Vorjahr. Kein Wunder, dass die neue Quartalsprognose Minuszeichen aufweist:
Für das laufende Fiskal-Q2 bis 29. Juli setzt ZUMIEZ 187 bis 192 Mio. $ Umsatz an. Das bedeutet - 13 bis - 15 % zum vorjährigen Q2. Damals war der Umsatz schon um 18 % gesunken.
Die neue Ergebnisprognose lautet: 0,63 bis 0,73 $ Verlust je Aktie. Vor einem Jahr wurde im entsprechenden Quartal noch 0,16 $ Gewinn je Aktie ausgewiesen (2021 sogar 0,94 $).
An der Börse wird ZUMIEZ zurzeit mit 315 Mio. $ bewertet. Das ist "lediglich" ca. KUV 0,4. Hält man die zügige Rückkehr auf 950 Mio. $ Umsatz und nur noch 4,5 % Nettorendite (vormals schon 10 %) für möglich, ermittelt man ein Potenzial-KGV um 7,5.
Insider kalkulieren offenbar ähnlich bzw. noch optimistischer. Jedenfalls hat zuletzt CEO Richard Brooks rund 1 Mio. $ in "ZUMZ" (Nasdaq-Kürzel) investiert. Das Bekannwerden dieser Transaktion am 6. Juni führte zu einer Aufwärts-Kurslücke.
Nun könnte man auf aktuellem Niveau Brooks folgen. Somit deutlich teurer einkaufen. Oder noch den nächsten Kursrückschlag abwarten.
Helmut Gellermann
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