DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen (Renten und Aktien) wegen des Feiertages Juneteenth National Independence Day geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.29 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.365,12 -0,2% +15,1% Stoxx50 4.008,08 +0,1% +9,8% DAX 16.290,12 -0,1% +17,0% FTSE 7.631,85 +0,4% +2,0% CAC 7.290,91 -0,5% +12,6% DJIA 34.368,29 +1,1% +3,7% S&P-500 4.409,79 +0,9% +14,9% Nasdaq-Comp. 13.714,27 +0,6% +31,0% Nasdaq-100 15.113,86 +0,7% +38,2% Nikkei-225 33.485,49 -0,1% +28,3% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 132,79% -36 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,39 68,27 +3,1% +2,12 -11,8% Brent/ICE 75,32 73,20 +2,9% +2,12 -10,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,31 38,31 +2,6% +0,99 -52,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.959,07 1.943,45 +0,8% +15,62 +7,4% Silber (Spot) 23,86 23,98 -0,5% -0,12 -0,5% Platin (Spot) 991,98 980,00 +1,2% +11,98 -7,1% Kupfer-Future 3,90 3,87 +0,8% +0,03 +2,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Erdöl verteuert sich mit der Spekulation auf einen Nachfrageschub aus China. Die Volksrepublik ist der zweitgrößte Verbraucher weltweit. Mit den bisherigen Zinssenkungen in China ist die Erwartung geschürt worden, es könnte weitere geben - einschließlich eines umfassenden Konjunkturpaketes.
FINANZMARKT USA
Dass die Märkte die falkenhafteren Zinsprojektionen der Notenbanken zu beiden Seiten des Atlantiks insgesamt erstaunlich gut wegstecken, könne auch daran liegen, dass sich derzeit die chinesische Notenbank mit Zinssenkungen gegen den wirtschaftlichen Abschwung stemme, heißt es. Auch ein Lebenszeichen des US-Einzelhandels stützt. Kaum gebremst wird der Markt von falkenhaften Zinsperspektiven der US-Notenbank vom Vorabend und der EZB am Nachmittag. Citigroup zeigen sich mit einem Abschlag von 0,4 Prozent. Laut CFO Mark Mason sind die Einnahmen der Bank im zweiten Quartal um 20 Prozent gesunken. Lennar steigen um 4,5 Prozent. Das Unternehmen hat die Markterwartungen übertroffen. Truecar rücken um 9,1 Prozent vor. Das Autoportal für Neu- und Gebrauchtwagenkäufer will im Rahmen einer Umstrukturierung etwa 24 Prozent der Mitarbeiter entlassen, die Kosten um mehr als 20 Millionen Dollar drücken. Ammo steigen um 20,6 Prozent, positiv wertet der Markt, dass die Lagerbestände reduziert und die Umsatzkosten deutlich gesenkt wurden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 US/Adobe Inc, Ergebnis 2Q
Im Laufe des Tages:
- DE/Deutsche Bahn und EVG, Fortsetzung der Tarifverhandlungen (bis 16.6.)
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Händler sprachen von falkenhaften Ausblicken auf beiden Seiten des Atlantiks. An den Märkten reagierte vor allem der Euro mit Aufschlägen. Kräftig gestiegene Kurse an der Wall Street verhinderten Schlimmeres - auch die geldpolitischen Lockerungen in China kamen gut an. Zinssensible Titel wurden gemieden. Aktien aus dem Immobiliensektor wie Vonovia (-2,3%) rutschten ab. LEG Immobilien büßten 1,5 Prozent ein. Deutsche Bank gaben 3 Prozent nach und Commerzbank 0,6 Prozent - steigende Zinsen sind ein zweischneidiges Schwert für den Sektor. BASF verloren 1 Prozent und Brenntag 1,8 Prozent - belastet von der Gaspreisrally. Im Softwaresektor ging die Welle von Übernahmen und Beteiligungen weiter. SoftwareOne erhielt ein Gebot von Bain Capital. Der Kurs sprang um 18,7 Prozent. Bei Atoss Software steigt nun General Atlantic als weiterer Ankeraktionär ein. Die Aktienkurse fielen dennoch um 3,5 Prozent, da Händler auch hier auf eine komplette Übernahme gehofft hatten. Hugo Boss schlossen 1,3 Prozent leichter trotz eines optimistischen Mittelfristausblicks, dies sei weitgehend erwartet worden, so Citi. Bei H&M ging es dagegen um 3,7 Prozent nach oben. Hier verfehlten die Umsatzzahlen zwar die Erwartungen leicht, aufgefangen wurde dies aber durch einen positiven Blick auf die Juni-Entwicklung.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Mi, 17:29 % YTD EUR/USD 1,0942 +1,0% 1,0817 1,0850 +2,2% EUR/JPY 153,53 +1,2% 152,76 151,18 +9,4% EUR/CHF 0,9755 -0,0% 0,9775 0,9739 -1,4% EUR/GBP 0,8569 +0,2% 0,8552 0,8547 -3,2% USD/JPY 140,31 +0,2% 141,21 139,34 +7,0% GBP/USD 1,2769 +0,8% 1,2650 1,2694 +5,6% USD/CNH (Offshore) 7,1253 -0,7% 7,1649 7,1525 +2,9% Bitcoin BTC/USD 24.975,14 -0,5% 24.975,00 25.970,06 +50,5%
Der Dollar-Index fällt um 0,6 Prozent, nachdem er am Vorabend auf die Fed-Aussagen noch gestiegen war. Inzwischen wird diese Bewegung konterkariert, weil die Zinssignale der EZB den Euro befeuern. Die Gemeinschaftswährung klettert über 1,09 Dollar.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte haben uneinheitlich geschlossen. Während die chinesischen Börsen zulegten, gaben die Aktienmärkte in Tokio und Seoul leicht nach. Die chinesische Notenbank hat einen weiteren Zinssatz gesenkt. Der Schritt war angesichts der sich verlangsamenden Wirtschaftsentwicklung des Landes erwartet worden, nachdem die People's Bank of China (PBoC) in dieser Woche bereits den siebentägigen Reverse-Repo-Satz gesenkt hatte. Am Markt geht man davon aus, dass die Notenbank nachlegen wird. Die chinesischen Börsen verzeichneten daher Aufschläge, denn die aktuellen Konjunkturdaten zeigten, dass sich die Wirtschaftsdynamik der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter verlangsamt. Daher nahm der Markt die geldpolitische Unterstützung positiv auf. In Tokio fand die seit Freitag andauernde Gewinnserie ein Ende. Marktteilnehmer verwiesen auf Gewinnmitnahmen. Der Yen gab indessen zum US-Dollar nach der Zinsentscheidung der Fed kräftig nach. In Südkorea büßte der Kospi anfängliche Gewinne wieder ein. Belastet wurde das Sentiment von den sich abschwächenden Produktionsdaten aus China. In Sydney stützten Banken- und Rohstoffaktien.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BRENNTAG
steht einer Abspaltung seines Spezialchemiegeschäftes nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Die entscheidende Frage sei, "ob Brenntag Specialties bereits reif genug ist, um als eigenständiges Specialties-Unternehmen aufzutreten", sagte CEO Christian Kohlpaintner der virtuellen Hauptversammlung auf Nachfrage von Aktionären. "Wir glauben, dass wir beide Geschäftsbereiche vorerst noch weiter aufbauen und entwickeln müssen", sagte er. "Das kostet Zeit und Ressourcen, und muss schrittweise erfolgen.
COMMERZBANK
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu bestimmten Indexklauseln in Franken-Krediten in Polen könnte bei der Commerzbank für weitere Belastungen sorgen. "Wir müssen noch die Details des Urteils analysieren", sagte Commerzbank-Finanzvorständin Bettina Orlopp bei einer von Goldman Sachs ausgerichteten Finanzkonferenz. Es sei aber klar, dass das einen Einfluss auf das zweite Quartal haben dürfte. Wie befürchtet sei der EuGH größtenteils der Argumentation des Generalanwalts gefolgt.
AURUBIS
ist in der Vergangenheit offenbar Ziel von Edelmetall-Diebstählen geworden. Wie der MDAX-Konzern mitteilte, ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei Hamburg gegen einzelne aktive und ehemalige Mitarbeiter von Aurubis beziehungsweise Fremdfirmen, die auf dem Werksgelände tätig sind oder waren. In diesem Zusammenhang seien am heutigen Donnerstagmorgen einige Arbeitsplätze von Aurubis-Mitarbeitern sowie Fremdfirmenstützpunkte am Standort Hamburg durchsucht worden.
BAUER
können zum letzten Mal am Dienstag nächster Woche gehandelt werden. Der beantragte Widerruf der Zulassung der Anteilsscheine zum Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse werde mit Ablauf des 20. Juni wirksam, teilte der Bau- und Baumaschinenkonzern aus dem oberbayerischen Schrobenhausen mit. Bauer wird derzeit von SD Thesaurus übernommen. Die Annahmefrist der öffentlichen Offerte endet am Freitag. SD Thesaurus hatte Ende März erklärt, ein Delisting des Unternehmens anzustreben
HELMA
geht nicht mehr davon aus, dass sich die bisher verhaltene Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte stetig verbessert, und wird für das Gesamtjahr jetzt pessimistischer. Das unverändert hohe Zinsniveau, die weiterhin hohen Baukosten sowie die anhaltende Inflation führten nach wie vor zu einer starken Kaufzurückhaltung bei privaten Erwerbern und institutionellen Investoren im Wohn- und Ferienimmobilienbereich. Helma hält entgegen den ursprünglichen Erwartungen nun einen Verlust 2023 für möglich.
VOSSLOH
wird für das Gesamtjahr optimistischer. Mit Blick auf die jüngsten Informationen zur bisherigen Geschäftsentwicklung sowie der sich konkretisierenden Aussichten für den weiteren Jahresverlauf hebt Vossloh die Umsatz- und EBIT-Prognose für 2023 an. Vossloh rechnet nun mit Umsatz zwischen 1,125 und 1,2 Milliarden Euro statt zuvor 1,05 bis 1,15 Milliarden Euro. Beim EBIT schätzt der Konzern nun einen Wert zwischen 87 und 94 Millionen Euro statt bisher 79 bis 88 Millionen Euro.
GENERALI
kauft dem US-Versicherer Liberty Mutual einen Teil des Europa-Geschäfts ab. Für Liberty Seguros mit Sitz in Madrid legt Assicurazioni Generali nach eigenen Angaben 2,3 Milliarden Euro auf den Tisch nd verstärkt sich damit im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung in Spanien und Portugal.
VIVENDI/LAGARDERE
Die EU-Wettbewerbsbehörde will prüfen, ob bei der Übernahme des kleineren Unternehmens Lagardere durch Vivendi gegen Fusionsvorschriften verstoßen wurde. Eine Sprecherin der Europäischen Kommission sagte, sie prüfe, ob es sich bei der Übernahme um ein so genanntes Gun Jumping handelt. Gun Jumping bedeutet einen vorzeitigen Vollzug von anmeldepflichtigen Zusammenschlussvorhaben, bevor der Startschuss von der zuständigen Wettbewerbsbehörde gegeben wurde.
TIKTOK
investiert in den nächsten Jahren mehrere Milliarden US-Dollar in den Ausbau seines stark wachsenden Onlineshops in Südostasien. Das kündigte Tiktok-Chef Shou Zi Chew am Donnerstag bei einer Wirtschaftskonferenz in der indonesischen Hauptstadt Jakarta an. Tiktok ist hierzulande vor allem als Plattform für Videos bekannt, bietet in Indonesien und anderen Ländern Südostasiens seit etwa einem Jahr aber auch einen Onlineshop an.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 15, 2023 12:31 ET (16:31 GMT)
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.