DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.41 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.223,09 -2,9% +11,3% Stoxx50 3.867,97 -2,4% +5,9% DAX 15.528,54 -2,6% +11,5% FTSE 7.275,61 -2,2% -0,1% CAC 7.082,29 -3,1% +9,4% DJIA 33.854,86 -1,3% +2,1% S&P-500 4.404,06 -1,0% +14,7% Nasdaq-Comp. 13.653,90 -1,0% +30,5% Nasdaq-100 15.068,57 -0,9% +37,7% Nikkei-225 32.773,02 -1,7% +25,6% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 131,24 -139 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,20 71,79 -0,8% -0,59 -10,3% Brent/ICE 75,86 76,65 -1,0% -0,79 -8,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,55 34,37 -5,3% -1,82 -58,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.910,70 1.915,68 -0,3% -4,98 +4,8% Silber (Spot) 22,72 23,13 -1,8% -0,41 -5,2% Platin (Spot) 905,85 920,50 -1,6% -14,65 -15,2% Kupfer-Future 3,73 3,76 -0,8% -0,03 -2,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Mit den Ölpreisen geht es nach unten. Dass die Ölvorräte in den USA erneut gesunken sind, stützt nicht. Die Sorge vor steigenden Zinsen und einem Abwürgen der Konjunktur belastet.
FINANZMARKT USA
Gute Nachrichten sind an den US-Börsen schlechte: Robuste Konjunkturdaten zeigen, dass die bisherigen Zinserhöhungen offenbar gut weggesteckt wurden, und befeuern damit Erwartungen weiter steigender Zinsen in den USA. Der Zinsterminmarkt preist eine weitere Leitzinsanhebung Ende Juli um 25 Basispunkte mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 93 Prozent ein. Zugleich ist die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Zinsschritt im September gestiegen. Vor diesem Hintergrund geht es mit den Aktienkursen deutlich nach unten, während zugleich am Anleihemarkt die Zinsen kräftig steigen. Laut ADP wurden im Juni im privaten Sektor mehr als doppelt so viele Stellen geschaffen, wie Ökonomen geschätzt hatten. Dazu ist der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor deutlich besser als erwartet ausgefallen. Zum starken Anstieg der Zinsen trägt auch bei, dass die Präsidentin der US-Notenbankfiliale von Dallas, Lorie Logan, eine restriktivere Geldpolitik gefordert hat. Meta Platforms legen nach den Vortagsgewinnen um 0,2 Prozent nach. Keybanc hat das Kursziel erhöht, nachdem Meta mit dem neuen Micro-Blogging-Dienst Threads Erfolg hat. Jetblue Airways sinken um 6,5 Prozent. Die Fluggesellschaft gibt ihre Pläne für ein Gemeinschaftsunternehmen mit American Airlines (-2,8%) nach einem negativen Gerichtsurteil auf und konzentriert sich stattdessen auf die Übernahme von Spirit Airlines (-0,5%).
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Börsen haben mit deftigen Abgaben geschlossen. Im Fahrwasser gestiegener Zinssorgen hatten die Indizes am Nachmittag immer stärker nach unten abgedreht. Die technische Lage insbesondere beim DAX trübte sich ein, es drohen weitere Abgaben. Am Anleihemarkt zogen die Renditen massiv an. Angesichts drohender weiterer Zinserhöhungen befürchten Marktteilnehmer ein Abwürgen der ohnehin fragilen Konjunktur, Aktien konjunkturzyklischer Branchen gerieten daher besonders unter die Räder. Aktien defensiver Sektoren wie Lebensmittelherstellung und Telekommunikation hielten sich noch am besten. Weil der Blick in die USA dominierte, verloren Konjunkturdaten aus Deutschland an Bedeutung. Redcare Pharmacy überzeugte mit den Geschäftszahlen. Die Aktie schloss 7,1 Prozent im Plus. Laut Marktteilnehmern profitierte sie aber auch von ihrem defensiven Charakter. Als insgesamt im Rahmen der Prognosen liegend wurden die Geschäftszahlen von Gerresheimer gesehen. Doch mit der Marktschwäche verlor der Kurs 1,4 Prozent. Deutlich im Plus notierten auch Südzucker (+3,3%). Das Unternehmen hatte die Ergebnisprognose angehoben. Für herbe Enttäuschung sorgten die Zweitquartalsergebnisse von Suse. Die Aktie brach um knapp 15 Prozent ein. Jet2 stürzten um 10,5 Prozent nach der Ankündigung ab, dass Chairman Philip Meeson ausscheiden wird. Am Tag vor dem Börsendebüt wurde die Aktie der Thyssenkrupp-Wasserstofftochter Nucera im Handel per Erscheinen bei 20,70 Euro gesehen. Der Angebotspreis war zuvor auf 20,00 Euro festgelegt worden.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:10 Uhr Mi, 17:29 Uhr % YTD EUR/USD 1,0875 +0,2% 1,0861 1,0874 +1,6% EUR/JPY 156,73 -0,1% 156,16 157,16 +11,7% EUR/CHF 0,9745 -0,1% 0,9743 0,9761 -1,5% EUR/GBP 0,8542 -0,0% 0,8544 0,8551 -3,5% USD/JPY 144,10 -0,3% 143,90 144,52 +9,9% GBP/USD 1,2732 +0,2% 1,2704 1,2717 +5,3% USD/CNH (Offshore) 7,2628 +0,0% 7,2601 7,2587 +4,8%
Bitcoin
BTC/USD 30.277,31 -0,6% 30.571,44 30.366,76 +82,4
Der Dollar hat anfängliche Verluste zum Euro wieder wettgemacht, gestützt von den steigenden US-Marktzinsen - wenngleich auch in der Eurozone die Marktzinsen deutlich anziehen. Der Dollarindex liegt 0,1 Prozent höher, nachdem er vor den ADP-Daten rund 0,4 Prozent im Minus gelegen hatte.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mit meist deutlichen Verlusten haben sich die Börsen gezeigt. Aus dem Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung war hervorgegangen, dass die Fed die Zinsen weiter erhöhen dürfte. In Asien gab es derweil Befürchtungen, dass sich der Handelsstreit zwischen Peking und Washington verschärfen könnte. US-Finanzministerin Janet Yellen wird sich ab Donnerstag zu einem viertägigen Besuch in China aufhalten. Die Ausgangslage für eine Wiederannäherung der USA und Chinas dürfte aber schwierig sein. In Schanghai ging es moderat nach unten, in Hongkong dagegen sehr deutlich. Huabao International brachen um 12,6 Prozent ein, nachdem ein Vorstand wegen des Verdachts auf Korruption verhaftet worden war. Auch Tokio zeigte sich sehr schwach. Die Furcht vor steigenden Zinsen drückte vor allem Aktien aus dem Elektroniksektor. Die Aktien des Chipdesigners Socionext brachen um 23 Prozent ein, belastet von der Nachricht, dass die drei größten Aktionäre ihre Beteiligungen an institutionelle Investoren im Ausland verkaufen wollen. Socionext hat ausdrücklich gegen einen Verkauf entschieden. In Seoul stürzten GS Engineering & Construction um 19 Prozent ab. Das Unternehmen hat den kostspieligen Wiederaufbau eines Apartmentgebäudes beschlossen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BAYER
hat die Einschätzung der für Lebensmittelsicherheit zuständigen EU-Behörde Efsa zu Glyphosat begrüßt und eine rasche Verlängerung der Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters gefordert. Bayer begrüße die Schlussfolgerung der Behörde, die "keine kritischen Problembereiche festgestellt" habe, teilte der Chemie- und Pharmakonzern am Donnerstag mit. Dies lege nun den "Grundstein für die erfolgreiche Wiederzulassung von Glyphosat in der EU".
CONTINENTAL
hält an dem für den Bereich Contitech zuständigen Vorstandsmitglied fest. Wie der DAX-Konzern mitteilte, hat der Aufsichtsrat den Vertrag von Philip Nelles um fünf Jahre bis Ende Mai 2029 verlängert. "Philip Nelles hat seit seinem Amtsantritt den Unternehmensbereich Contitech mit der strategischen Ausrichtung auf das Industriegeschäft sowie der Bündelung des Automobilgeschäfts für die Zukunft neu aufgestellt", sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle. "Er genießt das uneingeschränkte Vertrauen des Aufsichtsrats, den eingeschlagenen Kurs erfolgreich umzusetzen."
DEUTSCHE BAHN
will in den kommenden drei Jahren testen, wie ihre Züge vollautomatisiert bereit- und abgestellt werden können. Ähnlich wie Autos beim autonomen Fahren sollen die Züge durch intelligente Sensorik ihr Umfeld erkennen und selbstständig auf Hindernisse reagieren, wie die DB am Donnerstag in Berlin erklärte. Das Projekt Automated Train könne helfen, Züge der DB in Zukunft flexibler und häufiger einsetzen zu können
MERCEDES
Ola Källenius steuert laut einem Zeitungsbericht auf eine zweite Amtszeit als Vorstandsvorsitzender von Mercedes-Benz zu. Der Aufsichtsrat wolle den im Mai 2024 auslaufenden Vertrag des Vorstandschefs noch im Sommer vorzeitig verlängern, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Der 54-Jährige soll demnach bis mindestens Mitte 2029 an der Spitze von Mercedes bleiben. Ein Sprecher von Mercedes-Benz wollte den Bericht auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht kommentieren. Källenius leitet seit 2019 die Geschäfte beim einstigen Daimler-Konzern.
YOUGOV
wird einem Medienbericht zufolge die weltweite Sparte für Verbraucherpanel-Dienste von GfK für 300 Millionen britische Pfund kaufen. Wie Sky News unter Berufung auf informierte Personen berichtet, soll der Deal nach Börsenschluss angekündigt werden. Der Verkauf ist ein Zugeständnis von Advent an die EU-Kommission, die die geplante Übernahme von GfK durch den Finanzinvestor vor einigen Tagen nur unter Auflagen genehmigt hat
ICELANDAIR
Die Fluglinie Icelandair bestellt bei Airbus 13 Maschinen des Typs A321XLR mit einem Recht auf den Kauf von bis zu 12 weiteren Flugzeugen. Das Geschäft folge auf eine zuvor angekündigte Absichtserklärung, teilte Icelandair mit. Die Auslieferungen sollen voraussichtlich im Jahr 2029 beginnen. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 06, 2023 12:45 ET (16:45 GMT)
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.