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Die US-Wirtschaft wird weiterhin wachsen - wenn auch etwas langsamer, sagen Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs. Vielleicht entsteht daraus ein Goldlöckchen-Szenario.
Es wird immer unwahrscheinlicher, dass die US-Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten in eine Rezession rutscht. Das zumindest legen Berechnungen von Goldman Sachs nahe: Im Juli haben die Analysten der US-Investmentbank die Rezessionswahrscheinlichkeit von 25 Prozent (Juni) auf 20 Prozent herabgesenkt. "Die jüngsten Daten haben unsere Zuversicht gestärkt, dass keine Rezession erforderlich ist, um die Inflation auf ein akzeptables Niveau zu senken", schreibt Chef-Ökonom Jan Hatzius in einer aktuellen Studie.
Dafür nennt er gleich mehrere Gründe: Der Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie sei im Juni weniger stark gestiegen. Die Arbeitslosenquote sei mit 3,6 Prozent weiterhin niedrig. Auch das Wirtschaftswachstum erwies sich im zweiten Quartal mit einem BIP-Wachstum von 2,3 Prozent als widerstandsfähig, begründet der Analyst.
"Wir erwarten in den nächsten Quartalen eine gewisse Verlangsamung. Aber die Lockerung der finanziellen Bedingungen, der Aufschwung am Immobilienmarkt und der anhaltende Boom im Fabrikbau deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft weiterhin wachsen wird - wenn auch mit einem Tempo, das unter dem Trend liegt", schreibt Hatzius.
Darüber hinaus prognostiziert er, dass die Federal Reserve (Fed) ihren Zinserhöhungszyklus bald abschließen wird. Ende Juli werde sie die Zinsen zum vorerst letzten Mal anheben - um 25 Basispunkte auf 5,25 bis 5,5 Prozent.
Goldman Sachs ist mit dieser Wirtschaftsprognose optimistischer als der Markt. Eine Stimmungsumfrage des Wall Street Journals hatte gezeigt, dass die meisten Ökonomen die Wahrscheinlichkeit einer Rezession bei 54 Prozent sehen. Sollte die US-Investmentbank Recht behalten, könnte die Wirtschaft auf ein sogenanntes Goldilocks-Szenario (auf Deutsch: Goldlöckchen) zusteuern.
Der Name geht auf das Märchen "Goldlöckchen und die drei Bären" zurück und beschreibt eine Situation, in der sich die Inflation abgekühlt hat und die Zentralbank ihre Zinsen nicht weiter erhöht. Die Wirtschaft wiederum ist aber nicht in eine Rezession gerutscht. Es herrscht Vollbeschäftigung, wirtschaftliche Stabilität bei stabilem Wachstum - eine wahre Märchenvorstellung also.
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(sesch) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion