DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.02 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.369,73 +0,3% +15,2% Stoxx50 3.945,31 +0,5% +8,0% DAX 16.125,49 +0,4% +15,8% FTSE 7.457,70 +0,7% -0,6% CAC 7.319,18 +0,4% +13,1% DJIA 34.962,12 +1,1% +5,5% S&P-500 4.546,04 +0,5% +18,4% Nasdaq-Comp. 14.288,00 +0,3% +36,5% Nasdaq-100 15.751,40 +0,2% +44,0% Nikkei-225 32.493,89 +0,3% +24,5% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 134,1 +101 *bezogen auf Schlusskurs des Vortages
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,34 74,15 +1,6% +1,19 -5,1% Brent/ICE 79,61 78,50 +1,4% +1,11 -4,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 27,48 25,10 +9,5% +2,37 -68,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.977,80 1.955,13 +1,2% +22,67 +8,4% Silber (Spot) 25,12 24,88 +1,0% +0,24 +4,8% Platin (Spot) 988,85 980,50 +0,9% +8,35 -7,4% Kupfer-Future 3,82 3,84 -0,5% -0,02 -0,2%
Die Ölpreise zeigen sich vor der Veröffentlichung der Öllagerbestandsdaten fester. Die Akteure nutzten den Preisrückgang an den beiden vorigen Handelstagen zum Kauf, heißt es aus dem Handel. Gold profitiert von den sinkenden Anleiherenditen.
FINANZMARKT USA
Fester tendieren die US-Aktien am Dienstagmittag (Ortszeit New York), wobei sie sich in der Nähe von 15-Monats-Höchstständen halten. Der vorbörslich veröffentlichte Einzelhandelsumsatz für Juni blieb recht deutlich unter den Erwartungen, und die Industrieproduktion enttäuschte mit einem Rückgang im vergangenen Monat, während Volkswirte eine Stagnation erwartet hatten. Das drückt allenfalls leicht auf die Stimmung. Außerdem kommt die Gewinnsaison für das zweite Quartal mit einer Reihe von Berichten am heutigen Dienstag und an den kommenden Tagen in Gang. So laufen Bank of America um 4,7 Prozent nach oben. Die Bank steigerte den Gewinn um knapp ein Fünftel und übertraf die Erwartungen der Analysten. BNY Mellon hat ebenfalls die Prognosen übertroffen, die Aktie steigt um 4,8 Prozent. Morgan Stanley steigern sich nach Zahlen um 6,3 Prozent, obwohl höhere Kosten der Bank trotz steigender Erträge einen Gewinnrückgang beschert haben. Das Ergebnis fiel dabei aber besser aus als von Analysten erwartet. Charles Schwab verteuern sich nach Zahlen um 12,3 Prozent. FB Financial reagieren mit 6,7 Prozent plus auf die Vorlage der Quartalszahlen. Die Muttergesellschaft von Firstbank hat einen Gewinnanstieg vermeldet und zudem eine stärkere Kapitalbasis in der Bilanz ausgewiesen. Lockheed Martin sinken um 0,9 Prozent. Der Flugzeughersteller hat die Erwartungen geschlagen und die Prognose erhöht. Analysten bemängeln aber, dass der freie Cashflow die Erwartungen verfehlt habe. Der Dow Jones wird von Verizon angeführt, die sich mit plus 5 Prozent von dem jüngsten Abverkauf etwas erholen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas fester - Schwächere US-Konjunkturdaten am Nachmittag wirkten tendenziell stützend, da sie die Erwartung eines baldigen Zinsgipfels in den USA unterstrichen. Telekommunikation stellte den mit Abstand schwächsten Sektor in Europa, er fiel um 0,9 Prozent. Hier belasteten schwache US-Vorgaben. Vodafone und Orange gaben bis zu 0,7 Prozent nach, Deutsche Telekom sogar 1,8 Prozent. "Hier zeigt sich die vorher schon latente Verkaufsbereitschaft in defensiven Branchen", kommentierte ein Händler. Denn der Grund für den US-Einbruch betreffe Europäer gar nicht, er gehe auf Sorgen um Altlasten aus bleiummantelten Kabeln in den USA zurück. Novartis (+4,6%) hob nach einem starken ersten Halbjahr die Unternehmensprognosen für das Gesamtjahr an und will zudem eigene Aktien im Wert bis zu 15 Milliarden US-Dollar bis Ende 2025 zurückkaufen. Atoss Software (+8,4%) wurde nach einem starken ersten Halbjahr zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Die Langfristziele von Knorr-Bremse (-2,5%) überzeugten die Anleger nicht. Etwas unter Druck standen die Aktien von Befesa (-0,3%). Am Markt kam der überraschende Weggang von CFO Wolf Lehmann schlecht an. Covestro machten kurz vor Handelsschluss einen Satz nach oben und gingen mit Aufschlägen von 5,6 Prozent auf 50,30 Euro aus dem Handel. Im Handel wurde auf Spekulationen verwiesen, der Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi könnte etwa 57 Euro je Covestro-Aktie bieten. Auch andere Chemiewerte waren im Windschatten gesucht - BASF rückten 3,2 Prozent vor und Lanxess 4,1 Prozent. Evonik schlossen 1,7 Prozent fester.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:28 Uhr Mo, 18:21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1222 -0,1% 1,1247 1,1233 +4,8% EUR/JPY 155,92 +0,0% 155,76 156,13 +11,1% EUR/CHF 0,9633 -0,4% 0,9660 0,9666 -2,7% EUR/GBP 0,8598 +0,0% 0,8594 0,8591 -2,9% USD/JPY 138,94 +0,2% 138,48 138,98 +6,0% GBP/USD 1,3052 -0,2% 1,3086 1,3076 +7,9% USD/CNH (Offshore) 7,1907 +0,2% 7,1786 7,1806 +3,8% Bitcoin BTC/USD 29.911,15 -1,1% 30.066,25 30.206,75 +80,2%
Der Dollar bewegt sich kaum vom Fleck. Derweil stützen die schwachen Einzelhandelsdaten etwas die Staatsanleihen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Etwas leichter - Die Abschläge waren moderat, eine Ausnahme machte Hongkong, wo es um rund 2 Prozent (Späthandel) kräftig abwärts ging. Nachdem der Handel dort am Vortag wegen einer Taifunwarnung hatte abgesagt werden müssen, konnten die Akteure erst verspätet auf das enttäuschend ausgefallen Wirtschaftswachstum in China im zweiten Quartal reagieren. Und auch darauf, dass die chinesische Notenbank bei einer routinemäßigen Liquiditätszufuhr die Zinsen unverändert gelassen und nicht etwa weiter gesenkt hatte angesichts der flauen Konjunktur in China. Einzig Tokio, wo am Vortag wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden war, entzog sich mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 32.494 Punkte der Abwärtstendenz. Hier kam etwas Unterstützung vom gegenüber Freitag schwächeren Yen. Starke Verluste verzeichneten in Hongkong Aktien aus dem problembehafteten Immobiliensektor. Zur Stimmungseintrübung trug auch bei, dass der hoch verschuldete Baukonzern Evergrande nun verspätet für die Jahre 2021 und 2022 einen Nettoverlust von umgerechnet 100 Milliarden Euro ausgewiesen hat. In Sydney (-0,2%) sorgten vor allem erneut nachgebende Aktien aus dem Rohstoffsektor für ein kleines Minus.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
SAP
hat weitere strategische Investitionen in drei Unternehmen für generative KI getätigt. Die Investments in Aleph Alpha, Anthropic und Cohere ergänzten die in der vergangenen Woche bekannt gegebenen Investitionen von über 1 Milliarde US-Dollar in Start-ups für KI-gestützte Unternehmenstechnologie durch Sapphire Ventures, und würden den Anspruch unterstreichen, künstliche Intelligenz (KI) für Unternehmen anzubieten, die relevant, verlässlich und verantwortungsvoll sei, teilte der DAX-Konzern mit.
1&1
hat im Prozess um seine Werbeversprechen einen Sieg errungen. Wie die im SDAX notierte United-Internet-Tochter mitteilte, hat das Oberlandesgericht Koblenz in einem von der Deutschen Telekom angestrengten Verfahren verkündet, das 1&1 weiterhin sagen darf, das "modernste 5G-Netz Europas" zu errichten.
BIKE24
ist angesichts anhaltender Überkapazitäten pessimistischer mit Blick auf das laufende Jahr geworden. Für 2023 rechnet Bike24 nun mit einem Umsatzrückgang von 5 bis 10 Prozent. Bislang hatte der Fahrrad-Online-Shop für dieses Jahr ein Erlöswachstum von 0 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt. Die bereinigte EBITDA-Marge sieht das Unternehmen nun nur noch zwischen minus 1 und plus 1 Prozent nach zuvor erwarteten 0 bis 3,5 Prozent.
KNORR-BREMSE
will in den kommenden Jahren deutlich profitabler werden und den Umsatz steigern. Das Strategieprogramm "Boost 2026" sieht zunächst Effizienzsteigerungen vor, was auch die Trennung von unrentablen Beteiligungen umfasst. In einem zweiten Teil sind ein beschleunigtes Wachstum durch digitale Geschäftsmodelle aus Partnerschaften sowie möglichen Fusionen und Übernahmen vorgesehen.
WACKER CHEMIE
Die schwache Nachfrage, der Lagerabbau bei den Kunden und niedrigere Preise für viele Produkte lassen Wacker Chemie pessimistischer werden. Der MDAX-Konzern senkte seine Prognose für das Gesamtjahr. Eine Erholung der Nachfrage sei bislang nicht erkennbar, teilte das Unternehmen mit.
APPLE/AMAZON
sollen in Spanien wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht beim Verkauf von Apple-Produkten insgesamt fast 200 Millionen Euro Strafe zahlen. Die beiden Unternehmen hätten vereinbart, eine bestimmte Anzahl von Klauseln in ihre Verträgen über den Verkauf von Apple-Produkten aufzunehmen, um so die Konkurrenz auszubremsen, teilte die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC am Dienstag mit. Dies habe auch Verbraucherinnen und Verbrauchern geschadet.
LOCKHEED MARTIN
hat im zweiten Quartal 2023 besser abgeschnitten als erwartet und seine Jahresprognose angehoben. Der US-Rüstungs- und Luftfahrtkonzern verdiente im Berichtsquartal unterm Strich 1,7 Milliarden US-Dollar oder 6,63 Dollar je Aktie nach 309 Millionen bzw 1,16 Dollar je Anteilsschein vor Jahresfrist. Im Vorjahresergebnis war allerdings ein nicht-operativer Sonderaufwand von 1,5 Milliarden Dollar für Pensionsabfindungen enthalten.
MORGAN STANLEY
Höhere Kosten sowie eine Flaute im Handelsgeschäft und im Investmentbanking haben Morgan Stanley im zweiten Quartal trotz steigender Erträge einen Gewinnrückgang beschert. Das Ergebnis fiel dabei aber besser aus als von Analysten erwartet. Die Bank of America, die ebenfalls im Dienstag Zahlen vorlegte, profitierte dagegen von steigenden Zinsen.
TESLA
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Brandenburg hat Widerstand gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin angekündigt. "Ein Einwendungsschreiben wird es vom Nabu Brandenburg mit Sicherheit geben", sagte Geschäftsführerin Christiane Schröder der Zeitung Welt. "Dann ist die Frage, wie das von den Landesbehörden in eine mögliche Genehmigung aufgenommen wird."
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 18, 2023 12:23 ET (16:23 GMT)
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