(Zahl der Toten und Verletzten aktualisiert)
KRYWYJ RIH/CHERSON (dpa-AFX) - Russland hat erneut südukrainische Städte angegriffen und dabei Behörden zufolge mindestens zehn Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt. In der Stadt Krywyj Rih, Heimat des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, schlugen am Montagmorgen zwei russische Raketen in ein neunstöckiges Wohnhaus und ein Gebäude der Universität ein. Die regionale Militärverwaltung sprach am Nachmittag von mindestens sechs Toten - darunter eine Mutter und ihre zehnjährige Tochter. 75 weitere Menschen - darunter sechs Kinder - wurden verletzt. "Es wird keine Vergebung geben!", schrieb der Leiter der Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak auf Telegram.
Lokale Behörden gingen davon aus, dass unter beiden Gebäuden noch weitere Menschen verschüttet sein könnten. Das getroffene Wohnhaus ist teilweise ausgebrannt und besonders einsturzgefährdet, wie Videoaufnahmen zeigten. Die Rettungsarbeiten liefen noch.
In der im Oktober 2022 von der Besatzung befreiten Stadt Cherson starben nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung insgesamt vier Zivilisten durch russisches Feuer. Weitere 17 wurden verletzt. Der größere Teil des Gebiets Cherson ist weiter von russischen Truppen besetzt.
Selenskyj sprach den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme aus und verurteilte den "russischen Terror". "Ukrainische Regionen werden von Besatzern beschossen, die weiterhin friedliche ukrainische Städte und Menschen terrorisieren", schrieb er bei Telegram. In einem späteren Beitrag dankte Selenskyj auch den Rettungskräften. Mehr als 350 Helfer sollen an der Rettungsaktion beteiligt sein.
Russland führt seit mehr als 17 Monaten seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und überzieht das Land unter anderem mit massiven Raketen-, Drohnen- und Artilleriebeschuss. Dabei werden immer wieder Zivilisten und zivile Einrichtungen getroffen./ash/DP/stw