DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaft fordert Nachbesserung von Lindners Steuerplänen
Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben Nachbesserungen an den Gesetzesplänen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Entlastung der Wirtschaft gefordert. "In dem Gesetzentwurf wird eine Reihe von vielversprechenden Maßnahmen angekündigt, mit denen die steuerlichen Rahmenbedingungen des hiesigen Standorts verbessert werden sollen", erklärten die acht Verbände in einer Stellungnahme zum Wachstumschancengesetz. Das sei im Ansatz richtig und überfällig. "Wir sehen allerdings auch Nachjustierungsbedarf", betonten sie. Die Herausforderungen der Wirtschaft seien sehr groß, und die aktuelle Lage sei "besorgniserregend".
Großbritannien ernennt neuen Botschafter in Moskau
Das britische Außenministerium hat einen neuen Botschafter in Moskau ernannt. Der 54-jährige Nigel Casey tritt ab November die Nachfolge von Deborah Bronnert an, die seit 2020 Botschafterin in der russischen Hauptstadt ist, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Casey arbeitete zuletzt als Afghanistan-Beauftragter des britischen Premierministers Rishi Sunak und war schon zwischen 2003 und 2006 in Moskau stationiert.
Mehr als 40 Deutsche aus dem Niger ausgeflogen
Eine Woche nach dem Militärputsch im Niger sind mehr aus 40 Deutsche aus dem westafrikanischen Land ausgeflogen worden. Die deutschen Staatsbürger seien "gestern und heute mit Hilfe unserer französischen Freunde" ausgeflogen worden, erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Berlin. "Heute wird es noch weitere Flüge geben." Das Auswärtige Amt hatte eine Reisewarnung für den Sahel-Staat herausgegeben und allen Deutschen zur Ausreise aus dem Niger geraten.
Ecowas: Militärisches Eingreifen im Niger "letzte Option"
Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) zieht ein militärisches Eingreifen nach dem Putsch im Niger als "letzte Option" in Betracht. Eine Militärintervention sei "die letzte Option auf dem Tisch, der letzte Ausweg", sagte der für politische Angelegenheiten, Frieden und Sicherheit zuständige Ecowas-Vertreter Abdel-Fatau Musah am Mittwoch bei einem Treffen der Militärchefs des Bündnisses in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. "Wir müssen uns auf die Eventualität vorbereiten." Eine Abordnung der Ecowas sei derzeit im Niger, um "zu verhandeln".
Erdogan fordert Putin zur Vermeidung von Eskalation auf
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin dazu aufgerufen, jede Eskalation im Konflikt mit der Ukraine um das Schwarze Meer zu vermeiden. Bei einem Telefongespräch habe Erdogan Putin gesagt, dass keine Schritte unternommen werden sollten, mit denen die Spannungen eskalieren würden, erklärte die türkische Präsidentschaft. Erdogan habe die Bedeutung des Getreideabkommens betont, das "eine Brücke für den Frieden" sei. Das von der Türkei und der UNO ausgehandelte Abkommen hatte es der Ukraine erlaubt, Getreide über ihre Schwarzmeer-Häfen zu exportieren.
ADP: US-Privatsektor schafft im Juli mehr Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Juli viel stärker gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 324.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 175.000 Jobs vorausgesagt. Im Juni waren unter dem Strich 455.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 42.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
US-Rohöllagerbestände deutlich stärker als erwartet gesunken
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 28. Juli verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 17,049 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,3 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 0,6 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war eine Abnahme von 15,4 Millionen Barrel registriert worden.
Trump reagiert kämpferisch auf weitere Anklage gegen ihn
Der frühere US-Präsident Donald Trump zeigt sich nach einer weiteren Anklage gegen ihn erwartungsgemäß kämpferisch. "Ich hatte noch nie so viel Unterstützung", erklärte Trump am Mittwoch in einer in Großbuchstaben verfassten Nachricht in seinem eigenen Online-Dienst Truth Social. Die Anklage im Zusammenhang mit der Erstürmung des US-Kapitols mache deutlich, "wie sehr die USA in den vergangenen drei Jahren von Korruption, Skandalen und Misserfolgen geprägt waren", heißt es in dem Eintrag weiter.
Kenia verbietet neue Digitalwährung Worldcoin von OpenAI-Gründer Altman
Kenia hat das Geschäft des Digitalwährungs-Startups Worldcoin im Land wegen Datenschutzbedenken vorerst gestoppt. Innenminister Kithure Kindiki erklärte, die Behörden seien besorgt und untersuchten das Projekt, um den Schutz der Daten zu gewährleisten, die dabei gesammelt werden. Im Zentrum von Worldcoin steht die Identifizierung per Iris-Erkennung. Die Regierung in Nairobi wolle herausfinden, was Worldcoin mit diesen Daten vorhat, erklärte Kindiki.
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August 02, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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