DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Defizit in der US-Handelsbilanz gesunken
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Juni gesunken. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 65,50 Milliarden Dollar nach revidiert 68,29 (vorläufig: 68,98) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 64,80 Milliarden Dollar gerechnet. Die Exporte sanken zum Vormonat um 0,1 Prozent auf 247,48 Milliarden Dollar, während die Einfuhren 312,98 Milliarden Dollar erreichten, ein Rückgang gegenüber dem Vormonat von 1,0 Prozent.
Harker: Fed muss Zinsen womöglich nicht weiter erhöhen
Die Federal Reserve könnte an einem Punkt angelangt sein, an dem sie die Zinssätze nicht weiter anheben muss. "Wenn es bis Mitte September keine alarmierenden neuen Daten gibt, glaube ich, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an dem wir geduldig sein und die Zinssätze konstant halten können, damit die von uns ergriffenen geldpolitischen Maßnahmen ihre Wirkung entfalten können", sagte der Präsident der Philadelphia-Fed, Patrick Harker, bei einer Rede.
EZB: Länderanteile bei PEPP-Staatsanleihebeständen kaum verändert
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Käufe von Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder unter dem PEPP-Programm im Juni und Juli kaum verändert. Wie aus von der EZB veröffentlichten Zahlen hervorgeht, lag der Anteil italienischer Staatsanleihen an den insgesamt erworbenen Staatsanleihen Ende Juli bei 19,5 Prozent. Ende Mai hatte er 19,4 Prozent betragen, Ende März 19,1 Prozent und Ende Januar 19,0 Prozent.
EZB: APP-Anleihebestände sinken im Juli um 31,310 Mrd Euro
Der Abbau der von der Europäischen Zentralbank (EZB) unter dem APP-Programm erworbenen Anleihebestände hat sich im Juli wie erwartet beschleunigt. Wegen des Verzichts auf eine Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihen sanken die Bestände nach EZB-Angaben um 31,310 (Juni: -15,029) Milliarden Euro. Die APP-Bestände an öffentlichen Anleihen verringerten sich um 26,424 (-10,469) Milliarden Euro und die an Unternehmensanleihen um 3,158 (-1,896) Milliarden Euro. Die Bestände an Covered Bonds sanken um 1,170 (-2,284) Milliarden), während die ABS-Bestände um 0,558 (-0,381) Milliarden Euro zurückgingen.
Wirtschaftsweise Grimm sieht in Konjunkturprogramm falschen Weg
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hält ein staatlich finanziertes Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft für den "falschen Weg". Die Europäische Zentralbank (EZB) fahre aktuell zur Inflationsbekämpfung eine restriktive Geldpolitik und "da jetzt ein Konjunkturprogramm zu lancieren, das würde dazu führen, dass man der EZB bei der Inflationsbekämpfung unnötig das Leben schwer macht. Das sollten wir nicht tun", sagte Grimm dem Nachrichtensender Phoenix. Stattdessen sollten die Rahmenbedingungen für mehr Investitionen der Industrie verbessert werden. Die Ökonomin nannte eine Senkung von Steuern auf den Strompreis, eine Abschaffung von Netzabgaben und Umlagen sowie Superabschreibungen.
Lindner lehnt Einsatz von WSF-Mitteln für Investitionsprogramme ab
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat über einen Sprecher Pläne der Grünen zurückgewiesen, für ein Investitionsprogramm unausgeschöpfte Mittel des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) einzusetzen. "Die Mittel im WSF sind konkret zweckgebunden. Einer Umwidmung stehen verfassungsrechtliche Grenzen entgegen", sagte der Sprecher der Rheinischen Post. Der ursprünglich mit 200 Milliarden Euro ausgestattete WSF soll die Energie- und Strompreisbremsen des Staates sowie Hilfen für große Energieversorger finanzieren. Die Grünen-Bundestagsfraktion will laut dem Bericht 30 Milliarden Euro aus dem WSF einsetzen, um Investitionen etwa in die Bauwirtschaft und sozialen Wohnungsbau anzukurbeln.
Regierung will sich zu verbindlichem Digitalcheck verpflichten
Die Bundesregierung plant einen für alle Ressorts verbindlichen "Digitalcheck" für Gesetze. In einem Kabinettsbeschluss voraussichtlich Ende August im Rahmen einer Klausurtagung auf Schloss Meseberg solle "die Verbindlichkeit für die Bundesregierung erklärt" werden, sagte Innen-Staatssekretär Markus Richter bei einem Pressegespräch in Berlin. "Die Ressortbeteiligung dazu ist soweit abgeschlossen", erklärte er. "Für uns ist es wichtig, das klare Bekenntnis des Bundes herbeizuführen, hinter dem auch der Anspruch steht, digitaltaugliche Gesetze herbeizuführen." Gleich bei der Erstellung eines Gesetzes solle künftig darauf geachtet werden, dass bestimmte Prinzipien eingehalten werden. Dazu solle es eine "Selbstverpflichtung aller Häuser" geben.
Nachfrage nach Wärmepumpen geht deutlich zurück
Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) wurden 55.858 Anträge für die Förderung einer Wärmepumpe gestellt, wie aus Zahlen hervorgeht, die die Behörde bereitstellte. Im selben Zeitraum des vergangenen Jahres waren es demnach noch 141.873 Anträge - ein Einbruch um gut 60 Prozent.
Parlamentswahlen in Polen für den 15. Oktober angesetzt
Polens Präsident Andrzej Duda hat den Termin für die anstehenden Parlamentswahlen in dem Land festgelegt. "Ich habe entschieden, diese Wahlen für den 15. Oktober 2023 anzusetzen", erklärte Duda im Online-Netzwerk Twitter, das in X umbenannt wurde. "Die Zukunft Polens geht uns alle an", fügte der Präsident hinzu.
Zweitägiger Amazonasgipfel beginnt in Belém
In Brasilien hat ein zweitägiger Gipfel zur Rettung des Amazonaswaldes begonnen. Das Treffen der Vertreter aus acht Amazonasstaaten sei "wegweisend", sagte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva am Dienstag vor dessen Eröffnung in der Stadt Belém in Onlinediensten. Es markiere einen "Wendepunkt in der Geschichte des Schutzes des Amazonas und des ökologischen Wandels".
+++ Konjunkturdaten +++
US/Lagerbestände Großhandel Juni -0,5% (PROG: -0,3%)
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
August 08, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.