KIEW (dpa-AFX) - Nach dem doppelten Raketenschlag gegen die ostukrainische Stadt Pokrowsk hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland einen gezielten Angriff auf Rettungskräfte vorgeworfen. "Es war eine bewusste Entscheidung der Terroristen, möglichst viel Schmerz und Schaden anzurichten", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft auf seinem Telegram-Kanal am Dienstag. Nach Angaben örtlicher Behörden waren am Montagabend im Abstand von 40 Minuten zwei Iskander-Raketen in der Innenstadt eingeschlagen.
Der zweite Einschlag soll dabei erfolgt sein, als die ukrainischen Ersthelfer bereits mit den Rettungsarbeiten begonnen haben. Unter den Opfern seien demnach auch Sicherheits- und Rettungskräfte, die nach der ersten Attacke zu Hilfe geeilt waren. Nach Angaben des Präsidenten wurden insgesamt neun Menschen getötet und 82 verletzt - zuvor war von sieben Todesopfern die Rede gewesen.
Selenskyj kündigte für den 23. August das diesjährige Treffen der Internationalen Krim-Plattform an. Die Plattform war 2021 vom ukrainischen Außenministerium ins Leben gerufen worden, um die Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel durch Russland nach Möglichkeit auf diplomatischem Weg rückgängig zu machen. Die Aktion wird von weit über 40 Staaten unterstützt, zudem sind auch Nato, EU und die G7-Staaten beteiligt./ash/DP/he