DJ Union fordert höhere Eigenbeteiligung der Krankenversicherten
BERLIN (Dow Jones)--Die Union fordert eine höhere Eigenbeteiligung der Versicherten sowie neue Tarifmodelle, um die wachsenden Defizite der gesetzlichen Krankenkassen in den Griff zu bekommen. "Wir müssen die weit verbreitete Flatrate-Mentalität in der gesetzlichen Krankenversicherung beenden", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Sonntag).
"Niemand will wichtige Leistungen zusammenstreichen, aber wir brauchen mehr Eigenbeteiligung und -verantwortung, mehr Kostensensibilität, mehr Steuerung und mehr Flexibilität", sagte Sorge. Der demografische Wandel setze die Gesundheitsversorgung unter massiven Druck.
Konkret fordert Sorge unter anderem ein "Lotsenmodell", bei dem Versicherte sich verpflichten, vor einer neuen Behandlung immer erst zum Hausarzt zu gehen und sich von dort bei Bedarf zum Facharzt überweisen zu lassen. Dafür soll es dann einen gewissen Bonus geben. Der CDU-Politiker plädiert zudem für Tarife mit einem bestimmten Eigenanteil, die im Gegenzug reduzierte Beitragssätze haben.
Möglich sei auch, einen Eigenanteil erst bei einer übermäßigen Inanspruchnahme von ärztlichen Leistungen zu erheben, wobei dann Chroniker oder Härtefälle ausgenommen werden sollten, sagte der CDU-Politiker.
Für die gesetzliche Krankenversicherung war im laufenden Jahr mit einem Defizit von rund 17 Milliarden Euro gerechnet worden. Für 2024 erwarten die Krankenkassen ein Minus von bis zu sieben Milliarden Euro.
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August 13, 2023 02:57 ET (06:57 GMT)
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