DJ Fed-Protokoll: Mehrheit der Teilneher weiter besorgt über Inflationsrisiken
Von Greg Robb
WASHINGTON (Dow Jones)--Bei der Sitzung der US-Notenbank (Fed) am 25. und 26. Juli haben sich die meisten Teilnehmer weiterhin besorgt über ernsthafte Inflationsrisiken gezeigt, die eine weitere Straffung der Geldpolitik erfordern könnten, wie aus dem Protokoll der Juli-Sitzung hervorgeht. Einige Teilnehmer hätten jedoch eine Beibehaltung der Zinssätze befürwortet.
Dem Protokoll zufolge waren die Fed-Vertreter der Ansicht, dass die in den kommenden Monaten eintreffenden Daten Aufschluss darüber geben würden, ob die "zaghaften Anzeichen für ein Nachlassen der Inflation" sich als dauerhafter Trend erweise.
Die große Frage, mit der sich die Fed-Offiziellen konfrontiert sehen, ist nach wie vor, ob das Niveau des Leitzinses nun "ausreichend restriktiv" ist, um die Inflation auf das angestrebte 2%-Ziel der Fed zu senken.
Zudem gab es eine Gruppe, die sich Sorgen über die Wirtschaftsaussichten machte. "Einige" Fed-Vertreter schienen sich mehr Sorgen über einen wirtschaftlichen Abschwung zu machen, obwohl sich die Wirtschaft widerstandsfähig zeige. Auch sagten einige Notenbanker, es sei wichtig, dass die Fed eine "unbeabsichtigte Überstraffung der Politik" vermeide. Zwei Teilnehmer aus dem taubenhafent Lager sprachen sich dafür aus, dass die Fed die Zinssätze auf der Juli-Sitzung konstant hält. Die stimmberechtigten Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed stimmten jedoch einstimmig für eine Anhebung um 25 Basispunkte.
Die US-Notenbank hatte bei der Juli-Sitzung ihren Leitzins um 25 Basispunkte erhöht. Im Statement der Währungshüter gab es keine neuen Hinweise über künftige Zinsschritte.
Die US-Notenbanker werden in diesem Jahr noch dreimal zusammentreffen, das nächste Treffen findet im September statt. Die Fed-Vertreter sind möglicherweise besorgt, dass sich der zugrunde liegende Preisdruck als hartnäckiger erweist, da ein angespannter Arbeitsmarkt es den Arbeitnehmern ermöglicht, höhere Löhne zu verhandeln, wodurch es schwieriger wird, die Inflation weiter zu senken. In diesem Fall könnte eine weitere Zinserhöhung nötig sein.
(Mitarbeit: Andreas Plecko)
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August 16, 2023 14:36 ET (18:36 GMT)
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