DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US/Zahl der offenen Stellen im Juli deutlich niedriger als erwartet
Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist im Juli deutlich zurückgegangen, was ein Anzeichen für einen weniger engen Arbeitsmarkt ist. Wie das Arbeitsministerium im Rahmen seines Job Openings and Labor Turnover Summary (Jolts) mitteilte, gab es 8,8 (Juni: 9,2) Millionen offene Stellen. Analysten hatten einen Rückgang auf 9,5 Millionen prognostiziert. Basis war ein vorläufiger Juni-Wert von 9,6 Millionen gewesen. Die Zahl der freiwilligen Kündigungen sank auf 3,5 (3,8) Millionen, während die Zahl der Entlassungen auf bei 1,6 Millionen blieb.
Stimmung der US-Verbraucher trübt sich im August ein
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im August abgeschwächt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 106,1. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 116,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 114,0 von zunächst 117,0 nach unten revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 144,8 (Vormonat: 153,0), jener für die Erwartungen fiel auf 80,2 (88,0).
Regierung: Wachstumschancengesetz entlastet Wirtschaft um 7 Milliarden Euro
Die Bundesregierung hat sich bei ihrer Klausurtagung in Meseberg auf das Wachstumschancengesetz geeinigt und will die Wirtschaft mit den Maßnahmen stärker steuerlich entlasten als ursprünglich geplant. "Die Maßnahmen sollen eine steuerliche Entlastung von kleinen und mittleren Unternehmen in Höhe von rund sieben Milliarden Euro pro Jahr entfalten - damit Unternehmen ermutigt werden, in moderne Anlagen und den Standort Deutschland zu investieren", erklärte das Bundespresseamt.
Scholz: Regierung will Konjunktur großen Schub geben
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Wirtschaft Initiativen zur Belebung der Konjunktur versprochen und seine Regierung zu einem guten Miteinander ermahnt. Vor Beginn der zweitägigen Klausurtagung des Bundeskabinetts auf Schloss Meseberg in Brandenburg sagte Scholz, das Kabinett werde "angesichts der Tatsache, dass unsere Konjunktur noch mehr Wachstum verkraften kann" alles dafür tun, um Wachstum zu beleben. "Wir werden über die Möglichkeiten diskutieren, wie wir einen großen Schub in die Sache kriegen und dazu entsprechende gesetzliche Vorschläge und auch weitere Initiativen entfalten", sagte Scholz.
Ökonomen halten Wachstumspaket der Bundesregierung für zu klein
Ökonomen haben das geplante Entlastungspaket der Bundesregierung für die Wirtschaft als zu klein kritisiert. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm sagte dem Handelsblatt, das geplante Wachstumschancengesetz, das die Bundesregierung am Mittwoch beschließen will, sei zwar wichtig, um "die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern". Generell sei das Gesetz aber "weiter nicht im Stande, die Wachstumsschwäche Deutschlands zu adressieren". Ähnlich sieht es der Düsseldorfer Ökonom Jens Südekum: "Das Wachstumschancengesetz bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein. Nun mögen es 7 statt 6,5 Milliarden werden, notwendig wäre eine Verdopplung bis Verdreifachung des Volumens gewesen", sagte das Mitglied des Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium.
Ministerpräsidenten fordern Hilfen für energieintensive Unternehmen
Sieben Ministerpräsidenten haben einem Medienbericht zufolge die Bundesregierung parteiübergreifend aufgefordert, den Industriestandort im internationalen Wettbewerb zu stärken und einen zeitlich befristeten Brückenstrompreis einzuführen. "Eine Abwanderung energieintensiver Industrien (darunter Chemie, Pharma, Glas, Metall, Papier) würde zu einem erheblichen Schaden für die deutsche Volkswirtschaft führen", heißt es in einem Beschluss der eigens gegründeten "Allianz zum Erhalt der chemischen Industrie in Deutschland", aus dem das Handelsblatt zitiert.
Umfrage: 63 Prozent halten Kanzler Scholz für führungsschwach
Vor dem Hintergrund der Streitigkeiten in der Ampel-Koalition ist in der Bevölkerung das Vertrauen in die Führungsstärke von Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach einer Umfrage weiter gesunken. 63 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger hielten Scholz mittlerweile für führungsschwach, ergab eine Erhebung des Instituts Forsa für das RTL/ntv-"Trendbarometer". Nur 32 Prozent glaubten das nicht. Seit April hat der Glaube in Scholz' Führungsstärke damit weiter gelitten: Damals hielten den Kanzler den Angaben zufolge noch 43 Prozent nicht für führungsschwach.
UN-Bericht: Hunderttausende in Südostasien zu Online-Kriminalität gezwungen
Hunderttausende Menschen in Südostasien werden nach UN-Angaben verschleppt und in die Internetkriminalität gezwungen. Oft unter Androhung von Folter müssten sie für kriminelle Banden Betrugsgeschäfte im Internet abwickeln, heißt es in einem Bericht der Vereinten Nationen. "Sie sind Opfer, keine Kriminellen", erklärte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Die Verantwortlichen nehmen mit den Betrugsgeschäften laut UN jährlich Milliarden Dollar ein.
Studie: Luftverschmutzung größte Bedrohung für die Gesundheit
Luftverschmutzung ist laut einer neuen Studie die größte Bedrohung für die Gesundheit - schlimmer noch als Alkohol oder Rauchen. Würden weltweit die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte für die Feinstaubbelastung der Luft eingehalten, könnte die durchschnittliche Lebenserwartung um über zwei Jahren steigen, heißt es in der Studie des Instituts für Energiepolitik an der Universität von Chicago (Epic). Am schlimmsten ist demnach die Lage in Südasien.
China warnt vor "desaströsen" Folgen der US-Handelspolitik
Bei einem Besuch von US-Handelsministerin Gina Raimondo in Peking hat der chinesische Regierungschef Li Qiang vor "desaströsen" Folgen der US-Handelspolitik gewarnt. "Wirtschafts- und Handelsfragen zu politisieren und den Sicherheitsbegriff überzustrapazieren wird die bilateralen Beziehungen und das gegenseitige Vertrauen ernsthaft beeinträchtigen", sagte Li nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.
DJG/DJN/AFP/apo/sha/err
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August 29, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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