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Die US-Börsenaufsicht hat den Bitcoin-Spot-ETF der Vermögensverwaltung Grayscale zu Unrecht abgelehnt, entschied am Dienstag ein Berufungsgericht. Bitcoin und Ethereum reagieren mit Kursgewinnen!
Es ist ein Etappensieg für die Krypto-Industrie: Gestern hat ein US-Berufungsgericht der Vermögensverwaltung Grayscale Recht gegeben. Das Unternehmen hatte geklagt, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC seinen Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF abgelehnt hatte.
Bisher können Investoren nur indirekt in Kryptowährungen investieren, indem sie Fonds kaufen, die auf Futures basieren. Ein Bitcoin-Spot-ETF würde direkt auf der Kryptowährung basieren, was den Handel erleichtern würde - eine Zulassung wäre also ein Meilenstein für die Branche. Mehrere Vermögensverwaltungen haben bereits einen entsprechenden Antrag bei der SEC eingereicht.
Auch Grayscale wollte seinen Fonds, den Grayscale Bitcoin Trust, in einen solchen Spot-ETF umwandeln, was allerdings im Jahr 2022 abgelehnt wurde. Die Begründung lautete: Der Vorschlag entspreche nicht den Standards zur Betrugsbekämpfung und zum Anlegerschutz.
Nun muss die Aufsichtsbehörde den Antrag erneut bewerten: "Die Ablehnung des Vorschlags von Grayscale war willkürlich und unüberlegt, weil die Kommission es versäumt hat, ihre unterschiedliche Behandlung ähnlicher Produkte zu erklären", begründete Richterin Neomi Rao.
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Damit ist ein Spot-ETF zwar noch nicht genehmigt, doch ist das Urteil zumindest ein gutes Signal für die Branche. Gleich mehrere Kryptowährungen bewegten sich deshalb gestern nach oben: Der Bitcoin-Kurs zum US-Dollar steht am Mittwoch rund fünf Prozent höher als am Dienstagmorgen, bei Ethereum sind es immerhin fast vier Prozent. Der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) schloss den Handelstag am Dienstag sogar fast 17 Prozent im Plus.
"Dies ist von großer Bedeutung für Krypto-ETFs und für Grayscale", bewertet James Seyffart, ein Analyst von Bloomberg Intelligence das Urteil. "Aber es geht wirklich speziell um Bitcoin und vielleicht ein wenig um Ethereum. Das heißt aber nicht, dass GBTC sofort in einen ETF umgewandelt wird oder Spot-Bitcoin-ETF-Zulassungen erhalten wird", warnt er. Das Urteil mache es lediglich etwas wahrscheinlicher.
Autorin: sesch für die wallstreetONLINE Zentralredaktion