DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:15 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.269,16 -0,3% +12,5% Stoxx50 3.964,29 -0,1% +8,6% DAX 15.771,71 -0,3% +13,3% FTSE 7.437,93 -0,2% +0,0% CAC 7.254,72 -0,3% +12,1% DJIA 34.791,25 -0,1% +5,0% S&P-500 4.509,95 -0,1% +17,5% Nasdaq-Comp. 14.033,34 +0,0% +34,1% Nasdaq-100 15.517,97 +0,2% +41,9% Nikkei-225 33.036,76 +0,3% +26,6% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 131,5 -37 *bezogen auf Schlusskurs des Vortages
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 87,68 85,55 +2,5% +2,13 +12,0% Brent/ICE 90,91 89,00 +2,1% +1,91 +10,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,75 33,57 +3,5% +1,18 -58,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.927,25 1.938,64 -0,6% -11,39 +5,7% Silber (Spot) 23,62 23,98 -1,5% -0,35 -1,4% Platin (Spot) 931,98 957,35 -2,7% -25,38 -12,7% Kupfer-Future 3,83 3,81 -0,0% -0,00 +0,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise erholen sich von zwischenzeitlichen Abgaben und legen nun kräftig zu. Hintergrund sind Berichte, wonach Saudi-Arabien und Russland ihre Förderkürzungen verlängern wollen. Saudi-Arabien werde seine Produktionskürzung um eine Million Barrel pro Tag um drei Monate bis Ende Dezember verlängern, berichtet die offizielle Presseagentur des Landes unter Berufung auf einen Beamten des Energieministeriums. Russland sagte außerdem laut Presseberichten, es werde die Lieferkürzungen verlängern. Saudi-Arabien hatte die Reduzierung um 1 Million Barrel pro Tag im Juli umgesetzt und hatte sie zuvor bis Ende September verlängert, wobei erklärt wurde, dass sie noch weiter verlängert oder vertieft werden könnte.
FINANZMARKT USA
Etwas leichter - Erneute Konjunktursorgen drücken auf die Stimmung. In China ist der Einkaufsmanagerindex der Dienstleister im August deutlich unter dem Juli-Wert ausgefallen. Allerdings erhöht dies die Hoffnungen, dass damit auch weitere Konjunkturspritzen in China zu erwarten sind. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist übersichtlich. Lediglich der Auftragseingang Industrie für Juli wurde publiziert, er ist gegenüber dem Vormonat etwas weniger stark gefallen als befürchtet. Für Bewegung könnten die im Wochenverlauf anstehenden Reden diverser Fed-Mitglieder sorgen. Zwar geht eine deutliche Mehrheit am Markt nicht von einem Zinsschritt aus. Doch die jüngsten US-Konjunkturdaten lieferten Argumente für und gegen einen solchen Schritt. Der Arbeitsmarktbericht für August in der vergangenen Woche hatte die Hoffnungen auf ausbleibende Zinserhöhungen im September und November gestützt. Unternehmensnachrichten sind Mangelware.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas leichter - Der Markt bewegte sich zwischen schwachen Konjunkturdaten, kräftig fallenden Erzeugerpreisen und einem deutlichen Anstieg der Ölpreise. Gewinner Nummer eins in Europa waren die Öl- und Gasaktien, deren Stoxx-Branchenindex um 1,2 Prozent anzog. Die Ölpreise stiegen auf neue Jahreshöchststände. Saudi-Arabien will die Förderkürzung nicht nur um einen Monat verlängern, sondern um drei Monate. Am Mittag hatte der DAX seine Eröffnungsverluste zeitweise mehr als wettgemacht und war leicht ins Plus gedreht. Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im Juli im Jahresvergleich um 7,6 Prozent gefallen. Dies unterstützte die Hoffnungen auf einen Rückgang der Inflation und damit auf ein Ende der Zinserhöhungen in der Eurozone. Im frühen Handel hatten noch schwache Einkaufsmanager-Indizes aus Deutschland und Europa deutlich auf die Kurse gedrückt. Auch aus China gab es erneut schwache Konjunkturdaten. Deutlich ins Plus gedreht ist der Auto-Index, der um 0,7 Prozent stieg. An der Gewinnerspitze im DAX stiegen BMW um 2,2 Prozent und Porsche AG um 2,0 Prozent. Die Autobranche hatte im Vorfeld der IAA deutlich nachgegeben, nun kursierten wieder Stimmen, die Europäer seien gegenüber den chinesischen Wettbewerbern bei E-Autos relativ gut aufgestellt. Auch Finanzdienstleister und Versicherungen verzeichneten Aufschläge. Im DAX gewannen Hannover Rück 1,3 Prozent und Munich Re 0,5 Prozent. Einerseits gab es Kurszielanpassungen, "allerdings eher kosmetischer Natur", wie ein Händler sagte. Für relevanter hielt er die Aussagen von S&P zu einem verbesserten Umfeld: Die Rating-Agentur habe die Aussichten für die Kreditnoten in der Rückversicherungsbranche auf stabil von negativ angehoben. Unter Druck standen auch LVMH, Dior und Kering, für die es um bis zu 3,1 Prozent nach unten ging. "Noch im ersten Halbjahr haben die Titel stark von der China-Hoffnung profitiert", so ein Marktteilnehmer. Mit den schwachen Daten aus dem Land trübe sich die Lage nun immer stärker ein. Der Chart von LVMH habe eine Top-Formation in Form eines Doppel-Top erzeugt. Als gut wurden die Halbjahreszahlen von Partners Group (+6,6%) aus der Schweiz eingestuft.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:15 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0729 -0,6% 1,0781 1,0787 +0,2% EUR/JPY 158,35 +0,1% 158,33 157,98 +12,8% EUR/CHF 0,9536 -0,1% 0,9545 0,9544 -3,7% EUR/GBP 0,8524 -0,3% 0,8553 0,8548 -3,7% USD/JPY 147,61 +0,8% 146,86 146,46 +12,6% GBP/USD 1,2586 -0,3% 1,2605 1,2620 +4,1% USD/CNH (Offshore) 7,3014 +0,4% 7,2960 7,2761 +5,4% Bitcoin BTC/USD 25.784,80 +0,4% 25.723,49 25.817,44 +55,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Euro gibt nach der Stabilisierung am Vortag gegenüber dem Dollar wieder nach. Er fällt auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Der Dollar-Index steigt im Gegenzug deutlicher. Teilnehmer sprechen von allgemeiner Risikoscheu, die dem Dollar als vermeintlich sicherem Hafen Zulauf bescherten. Hintergrund sei unter anderem der kräftige Rückgang des chinesischen Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im August auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten. Derweil dürften sich die Anleger vor der Entscheidung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche weitgehend zurückhalten, so die Analysten der Unicredit. Mit einer Zinserhöhung wird am Markt mehrheitlich nicht gerechnet. Laut Refinitiv-Daten liegt die Wahrscheinlichkeit für unveränderte Zinsen bei fast 72 Prozent.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Nach den festeren Kursen zum Wochenstart - insbesondere an den chinesischen Börsen - haben die Indizes an den ostasiatischen Aktienmärkten am Dienstag überwiegend etwas nachgegeben. Am stärksten in Schanghai und Hongkong. In Tokio legte der Nikkei-Index dagegen leicht zu. Er erhielt Rückenwind vom weiter gesunkenen Yen, der fast wieder auf Jahrestief notierte. Ein schwächerer Yen ist günstig für die Exportwirtschaft. In Sydney kam der Index um 0,1 Prozent zurück. Die Neigung zu Gewinnmitnahmen wurde verstärkt durch diverse ungünstig ausgefallene Konjunkturdaten. In China ist der Einkaufsmanagerindex der Dienstleister im August deutlich unter dem Juli-Wert ausgefallen. Er blieb aber den achten Monat in Folge zumindest im Wachstum anzeigenden Bereich. Pekings jüngste Lockerungsmaßnahmen zur Unterstützung des Immobiliensektors und des Konsums seien zwar wichtig, aber noch nicht ausreichend, befinden die Analysten von Nomura. In Australien ließ die Notenbank unterdessen den Leitzinsen zum dritten Mal in Folge unverändert bei 4,10 Prozent. Das war überwiegend erwartet worden, nachdem die Inflation zuletzt etwas nachgelassen hatte. Unter den Einzelwerten tendierten in Hongkong die am Montag teils haussierenden Immobilienaktien schwächer. Hier dürften Gewinne mitgenommen worden sein. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen für die Branche und ein Zahlungsaufschub für Country Garden zur Bedienung von Schulden hatten zum Wochenstart noch für Kauflaune gesorgt. Nun leistete Country Garden laut informierten Personen kurz vor Ablauf einer 30-tägigen Frist zwei überfällige Kuponzahlungen auf Anleihen über insgesamt 22,5 Millionen Dollar.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
SMARTBROKER
Die anhaltend niedrige Volatilität an den Börsen macht der Smartbroker Holding zu schaffen. Das Unternehmen verbuchte im ersten Halbjahr einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang und senkte die Prognose für das Gesamtjahr.
UNIPER
nimmt das Steinkohlekraftwerk Heyden 4 im nordrhein-westfälischen Petershagen bei Minden im Herbst kommenden Jahres endgültig vom Netz. Das Kraftwerk werde Ende September 2024 stillgelegt, teilte Uniper am Dienstag mit. Bis dahin soll Heyden 4 dem Netzbetreiber noch als Reserve-Kraftwerk zur Verfügung stehen.
WINTERSHALL DEA
setzt beim Personal den Rotstift an: Unternehmensweit werden rund 500 Stellen abgebaut, etwa 300 davon in Deutschland, wie das mehrheitlich dem Chemieriesen BASF gehörende Unternehmen mitteilte. Per Ende 2022 beschäftigte die Kasseler Wintershall Dea 2.025 Mitarbeiter. Der Vorstand werde auf drei Mitglieder verkleinert, hieß es am Dienstag weiter. Chief Technology Officer Hugo Dijkgraaf werde das Unternehmen
ARM
hat die Bedingungen für seinen Börsengang festgesetzt und will seine American Depositary Shares (ADRs) in einer Spanne von 47 bis 51 US-Dollar je Anteil anbieten. Insgesamt 95,5 Millionen Aktien werden von der Softbank Group angeboten, wobei bis zu 7 Millionen weitere Aktien den Konsortialführern offeriert werden könnten. Arm plant eine Notierung an der Nasdaq, was der größte Börsengang des Jahres werden könnte. Softbank trennt sich mit dem Angebot von etwa 10 Prozent seiner Anteile an Arm, nachdem es das Unternehmen 2016 für 32 Milliarden US-Dollar gekauft hatte.
APPLE
Fußball-Superstar Lionel Messi hat dazu beigetragen, die Zahl der Abonnements für den Streaming-Dienst von Apple und der höchsten US-Fußballliga MLS vor seinem Nordamerika-Debüt im Juli in die Höhe zu treiben - ein Zeichen dafür, dass die Partnerschaft Früchte trägt. Am 21. Juli, dem Tag, an dem der Argentinier sein erstes Spiel für Inter Miami im rosa Trikot absolvierte, verzeichnete Apples Streaming-Dienst MLS Season Pass, der Live-Spiele der Major League Soccer (MLS) zeigt, in den USA mehr als 110.000 neue Abonnements.
WARNER BROS
Der Streik der Schauspieler und Drehbuchautoren in den USA lässt den Unterhaltungskonzern Warner Bros. Discovery vorsichtiger werden. Die Muttergesellschaft von CNN, HBO und anderen Sendern senkte ihr Gewinnziel für das laufende Jahr.
TIKTOK
hat nach eigenen Angaben mit der Speicherung der Daten europäischer Nutzerinnen und Nutzer an einem neuen Standort in Irland begonnen. "Unser erstes Datenzentrum in Dublin, Irland, ist jetzt in Betrieb und die Übertragung der europäischen Nutzerdaten in das Zentrum hat begonnen", teilte das Unternehmen, das dem chinesischen Konzern Bytedance gehört, am Dienstag mit.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 05, 2023 12:19 ET (16:19 GMT)
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.