DJ MTU Aero von Getriebefan-Inspektionen belastet
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines rechnet wegen Inspektionen von Pratt & Whitney-Triebwerken mit erheblichen Belastungen. Alleine für das laufende Geschäftsjahr des Münchener Konzerns könnte laut Mitteilung der Umsatz und das berichtete EBIT mit rund 1 Milliarde Euro belastet werden. "Die damit einhergehende Liquiditätswirkung würde insbesondere in den Folgejahren 2024 bis 2026 zu erwarten sein", so der DAX-Konzern. Die Aktie von MTU verliert im Nachmittagshandel knapp 8 Prozent an Wert.
Eine genaue Einschätzung der Auswirkungen auf die Prognose für das laufende Geschäftsjahr sei aktuell nicht möglich. "Allerdings sieht sich die MTU veranlasst, ihre ansonsten stabile Prognose für das Geschäftsjahr 2023 unter den Vorbehalt der Umsatz- und Ergebnisauswirkungen dieses Sachverhalts zu stellen", so das Unternehmen. Mit noch zu benennenden Maßnahmen sollen die Auswirkungen "bestmöglich" begrenzt werden.
Der MTU-Partner Pratt & Whitney hatte angekündigt, für seinen Programmanteil in Höhe von 51 Prozent mit einer finanziellen Belastung von 3 Milliarden bis 3,5 Milliarden US-Dollar für den Vorsteuergewinn in den kommenden Jahren zu kalkulieren. Im Rahmen des nun ausgeweiteten Getriebefan-Inspektionsprogramm dürfte es in den kommenden Jahren 600 bis 700 zusätzliche sogenannte Shopvisits für Triebwerke vom Typ PW1100G-JM und zu durchschnittlich 350 Aircraft on Ground (AOG) im Zeitraum von 2024 bis 2026 kommen, so MTU weiter.
MTU hatte Ende Juli erklärt, dass der Konzern durch die Inspektionen der Pratt & Whitney-Triebwerke nur moderate Auswirkungen erwartet. Grund für den Rückruf ist ein Metallpulver, das im Produktionsprozess verwendet wurde.
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September 11, 2023 09:23 ET (13:23 GMT)
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