DJ S&P Global: Euroraum-Wirtschaft schrumpft im September
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wirtschaftsleistung der Eurozone ist im September weiter geschrumpft. Ausschlaggebend hierfür war der Industriesektor, doch auch im Servicesektor ging es bergab. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - erhöhte zwar sich auf 47,1 Zähler von 46,7 im Vormonat, blieb damit aber unter der kritischen Marke von 50 Punkten, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 46,5 Punkte vorhergesagt.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen hin. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank auf 43,4 Punkte von 43,5 im Vormonat. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 43,9 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor kletterte auf 48,4 Punkte von 47,9 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 47,5 Punkte erwartet.
"Die Daten für den Dienstleistungssektor der Eurozone zeichnen ein eher düsteres Bild, aber das ist kein Grund für Schwarzmalerei", sagte Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank. "Sicher, die Geschäftstätigkeit ist erneut zurückgegangen und die Neuaufträge sind seit drei Monaten in Folge rückläufig. Dennoch haben die Unternehmen im September etwas mehr Personal eingestellt als im August. Hier erkennen wir eine gewisse Resilienz, vor allem wenn man die nachlassende Nachfrage bedenkt."
Insgesamt erwartet de la Rubia dennoch, dass die Wirtschaftsleistung der Eurozone im dritten Quartal schrumpfen wird: "Unser Nowcast, in den die Indizes einfließen, deutet auf einen Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal hin."
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September 22, 2023 04:17 ET (08:17 GMT)
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