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Trotz der hervorragenden Aussichten des Wasserstoffsektors im Hinblick auf die Klimaneutralität und dem Rückhalt aus der Politik setzt die Branche ihre Korrektur an der Börse vehement fort.
Der Abwärtstrend des einstigen Hoffnungsträgers der Wasserstoffindustrie, Nel Asa, geht ungebremst weiter. Seit dem Höchststand am 11. Januar 2021 bei 34,48 Norwegischen Kronen verlor die Aktie rund 75 Prozent und notiert mit 9,18 Norwegischen Kronen, umgerechnet 0,80 Euro, auf dem tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren.
Auslöser für den weiteren Ausverkauf waren negative Stimmen von Seiten des Analystenhauses Bernstein Research. Dabei äußerte sich die Finanzexpertin Deepa Venkateswaran drastisch gegenüber dem norwegischen Wasserstoffspezialisten: "Schluss mit den Amateuren, die Profis sind da." Zur Folge hatte die Meinung über Nel Asa eine Herabstufung von zuvor "outperform" auf "underperform" sowie eine Minderung des Kurszieles von 17 Norwegische Kronen auf neun Norwegische Kronen. Dabei verweist das Analystenhaus auf die nachlassende Auftragsdynamik von Nel Asa und einen nicht überzeugenden "Wettbewerbsgraben" in der Alkalitechnologie.
Mit den "Profis" ist dagegen laut der Finanzexpertin das erst seit Juli dieses Jahres notierte Peer Group-Unternehmen ThyssenKrupp Nucera gemeint. Das in Dortmund niedergelassene Unternehmen wurde mit einem "Buy"-Rating sowie einem Kursziel von 28 Euro versehen, was ein Kurspotenzial von rund 45 Prozent zur aktuellen Notierung widerspiegelt.
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Verglichen mit dem starken Auftragsbestand von ThyssenKrupp Nucera habe sich der Auftragseingang von Nel Asa in den letzten Quartalen verlangsamt, wobei der Auftragseingang für Elektrolyseure im 2. Quartal um 58 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurückgegangen sei. Obwohl das Management von Nel Asa eine gesunde Projektpipeline ankündigt, "führe der Mangel an erfolgreicher Umwandlung von Pipeline-Projekten in feste Aufträge zu unserer Besorgnis über den zukünftigen Wachstumspfad des Unternehmens", fügte Bernstein Research hinzu.
Mit Blick auf die Produktpalette halten die Finanzexperten ThyssenKrupp Nuceras alkalisches 20-MW-Modul für realisierbar, während der ALK-Elektrolyseur A3880 von Nel Asa zwar effizient sei, aber eine 7,5-mal größere Grundfläche benötige als Nuceras Scalum.
Autor: mar für die wallstreetONLINE Zentralredaktion