NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich zum Wochenauftakt um weitere Stabilisierung bemüht. Weiter hohe Zinsen lasten auf den Gemütern der Anleger, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg über 4,5 Prozent und erreichte damit erneut den höchsten Stand seit 2007. Für Unsicherheit sorgt auch eine drohende Haushaltssperre in den USA.
Der Dow Jones Industrial sank gut zwei Stunden vor dem Börsenschluss am Montag um 0,16 Prozent auf 33 908,03 Punkte. Damit behauptete er sich letztlich über der 200-Tage-Linie, die er kurzzeitig unterschritten hatte. Sie gibt charttechnisch orientierten Investoren Signale für den längerfristigen Trend und verläuft derzeit bei 33 810 Punkten.
Der marktbreite S&P 500 gab zuletzt um 0,09 Prozent auf 4323,80 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,07 Prozent auf 14 710,85 Zähler zu. Die vergangene Woche war am New Yorker Aktienmarkt bereits sehr schwach verlaufen.
Die Laufzeit des Ende vergangenen Jahres vom US-Kongress beschlossenen Haushalts endet mit Ablauf dieses Monats. Bis zum Wochenende muss also ein neuer Bundeshaushalt beschlossen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass den USA keine Haushaltssperre (Government Shutdown) droht. Dies wird jedoch durch parteiinterne Kämpfe bei den Republikanern erschwert, die derzeit die Mehrheit im Repräsentantenhaus stellen.
Das politische Gezerre um den Haushalt wiederholt sich häufig. Dies gilt insbesondere dann, wenn es unterschiedliche politische Mehrheiten im Kongress und Weißen Haus gibt. In der Regel behilft sich der Kongress mit der Verabschiedung eines Übergangshaushalts und streitet dann ein paar Monate später erneut um die Finanzierung der Regierungsgeschäfte. Eine Einigung gibt es häufig erst ganz knapp vor Fristablauf.
Unter den Einzelwerten gewannen die seit Mitte September schwach gelaufenen Aktien von Amazon 1,7 Prozent. Nach dem Softwarehersteller Microsoft schließt auch der Online-Händler einen milliardenschweren Pakt mit einem Start-up für Künstliche Intelligenz (KI). Amazon wird bis zu vier Milliarden Dollar in die Firma Anthropic investieren, die den Chatbot Claude entwickelt. Außerdem gewannen die Papiere des auf KI spezialisierten Chipkonzerns Nvidia nach jüngster Kurs-Stabilisierung 1,1 Prozent.
Zwischen der Gewerkschaft der Drehbuchautoren und den großen Studios und Streaming-Anbietern in den USA gibt es nach fast fünf Monaten Streik eine "vorläufige Einigung". Dabei handele es sich um eine grundsätzliche Übereinkunft, die nun aber noch endgültig abgestimmt werden müsse, teilte die Writers Guild of America (WGA) mit. Hollywoods Autoren waren Anfang Mai in den Ausstand getreten. Für die Papiere des Streaminganbieters Netflix ging es um 1,1 Prozent bergauf. Walt Disney aber verloren 0,4 Prozent und Warner Bros Discovery rutschten um 2,7 Prozent ab.
Von einer Hochstufung durch JPMorgan profitierten die Titel des Chemiekonzerns Dow Inc mit plus 1,8 Prozent, womit sie den US-Leitindex anführten.
Für die in New York notierten Anteile von Nio ging es um 1,8 Prozent nach unten. Der chinesische Elektroautobauer erwägt eine drei Milliarden US-Dollar schwere Kapitalerhöhung./ajx/he
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