
DJ BdB gegen Anhebung der Mindestreserve durch die EZB
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, Heiner Herkenhoff, hat die Europäische Zentralbank (EZB) vor einer Anhebung der Mindestreserveanforderungen an Banken gewarnt. "Eine höhere, unverzinste Mindestreserve wirkt wie eine Steuer auf Bankeinlagen. Damit haben die Banken weniger Spielraum, um den Sparern höhere Zinsen anzubieten", sagte Herkenhoff in einer Pressekonferenz.
Schon die Entscheidung der EZB, die Mindestreserve nicht mehr zu verzinsen, werde in den kommenden zwölf Monaten die Zinserträge der europäischen Banken um 6,6 Milliarden Euro reduzieren, darunter die der deutschen um 1,8 Milliarden. Das seien 6,5 Prozent des Jahresüberschusses vor Steuern, den die Banken im vergangenen Jahr erzielt hätten.
Herkenhoff zufolge ist die hohe Überschussliquidität der Banken bei der EZB nicht die Ursache der aktuell hohen Inflation. Aus ihr resultierende mögliche Bilanzverluste bei Notenbanken "sollten weiterhin keinen Einfluss auf die Ausrichtung der Geldpolitik haben", sagte er. Herkenhoff plädiert dafür, die EZB-Anleihebestände weiter "behutsam" zu verringern.
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September 26, 2023 07:00 ET (11:00 GMT)
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