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Nach der Insolvenz von FTX Ende vergangenen Jahres stieg Binance zur größten Handelsplattform für Krypto auf. Doch wer hoch fliegt, kann tief fallen.
Schwere Zeiten für Krypto-Händler: Nachdem die Handelsbörse FTX im November 2022 insolvent gegangen ist, ist es nun der ehemalige Konkurrent Binance, der für Negativzeilen sorgt. Berichten des Wall Street Journals zufolge ist der Anteil von Binance an weltweiten Krypto-Transaktionen seit Jahresbeginn von 70 Prozent auf 50 Prozent gesunken.
Passend dazu hat Gründer Changpeng Zhao bereits einem Drittel der Belegschaft gekündigt. Doch dabei ist es nicht geblieben: Auch wichtige Führungskräfte der Handelsplattform haben das sinkende Schiff verlassen - darunter der Chief Strategy Officer sowie Verantwortliche verschiedener Geschäftsregionen.
Hintergrund ist unter anderem eine Klage der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC). Sie warf Binance im Juni vor, bewusst gegen Gesetze zu verstoßen und Kundengelder zu veruntreuen. Seitdem ist der dortige Umsatz um 70 Prozent gesunken - so die Aussage des ehemaligen CEO von Binance.US, Brian Shroder, der das Unternehmen Anfang September verlassen hat.
Hinzu kommt, dass das US-Justizministerium derzeit untersucht, ob Binance gegen geltende Sanktionen gegen Russland verstoßen hat. Im Zuge dessen begann Zhao, das Geschäft auf dem russischen Markt - einst einer der wichtigsten Märkte der Plattform - schrittweise einzuschränken. Nun gab das Unternehmen bekannt, den russischen Markt vollkommen an die Handelsplattform CommEx abzutreten - deren Gründung auf einen Tag vor der Binance-Ankündigung datiert ist.
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Die Mauern der Handelsplattform bröckeln also. Sollte sich diese Tendenz verstärken und Binance weitere Märkte verlieren oder gar zusammenbrechen, stellt das den Markt für Kryptowährungen zumindest kurzfristig auf den Kopf: "Es lässt sich nicht quantifizieren, was mit der Branche passiert, wenn Binance verschwindet", sagt Anthony Georgiades von Innovating Capital im Gespräch mit dem Wall Street Journal, "denn Binance fördert ein immenses Wachstum und Innovation".
Klar ist aber, dass die Preise für Kryptowährungen im Zuge des Binance-Chaos verrücktspielen werden - und das auf einem ohnehin volatilen Markt.
(mo) für wallstreetONLINE Zentralredaktion
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