DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche HVPI-Teuerung im September niedriger als erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im September etwas deutlicher als erwartet nachgelassen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag um 4,3 (August: 6,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 4,5 Prozent prognostiziert.
IMK: Hohe Unternehmensgewinne trugen zu Inflation bei
Hohe Unternehmensgewinne besonders in vier Branchen hatten laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) einen treibenden Einfluss auf die hohe Inflation in Deutschland. "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass von Anfang 2021 bis Mitte 2023 ein beschleunigtes Wachstum der nominalen Stückgewinne eindeutig und spürbar zum Überschießen der Teuerung in Deutschland über das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank beigetragen hat", stellte das gewerkschaftsnahe Institut in der Studie fest.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe leicht gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 23. September leicht zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 2.000 auf 204.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 214.000 vorhergesagt.
US-Wirtschaft im zweiten Quartal wächst um 2,1 Prozent
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2023 stabil gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in dritter Veröffentlichung auf das Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nachdem schon bei der zweiten Veröffentlichung ein Plus von 2,1 Prozent genannt worden war. Von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten mit einer leichten Aufwärtsrevision auf 2,2 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war für das BIP ein Zuwachs von 2,0 Prozent verzeichnet worden.
Mittelstand vom Chemiegipfel enttäuscht
Der jüngste Chemiegipfel hat aus Sicht des Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) "für Enttäuschung, Ratlosigkeit und Ernüchterung" in der mittelständischen Wirtschaft gesorgt. Hoffnungen auf eine schnelle und dringend benötigte Senkung der Energie- und Strompreise für den energieintensiven Mittelstand und die chemische Industrie hätten sich nicht erfüllt. "Statt auf technische Lösungen zur kurzfristigen Angebotsausweitung oder eine Stromsteuersenkung setzt die Bundesregierung auf langwierige Änderung des Strommarktdesigns oder den Ausbau des Wasserstoffnetzes", kritisierte BVMW-Präsidiumsmitglied Gordon Pelz.
Habeck pocht auf gezielte Anreize und Impulse für Investitionen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat auf Kritik der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute am politischen Management der Energiewende mit dem Ruf nach mehr Investitionsanreizen und der erneuten Forderung eines Brückenstrompreises reagiert. "Die Wirtschaftsforschungsinstitute fordern insbesondere mehr politische Sicherheit bei den anstehenden Herausforderungen, nicht zuletzt bei der Transformation der deutschen Wirtschaft hin zu Klimaneutralität", betonte Habeck. "Wichtig sind daher gezielte Anreize und Impulse für Investitionen - privat wie öffentlich."
Lindner: Bund gegenüber Ländern das finanziell schwächere Glied
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat in der Diskussion um weitere Mittel des Bundes für die Länder zum Beispiel beim Deutschlandticket betont, dass der Bund in den Finanzbeziehungen mit den Ländern derzeit klar schwächer aufgestellt sei als diese. "Die Tendenz ist eindeutig", sagte Lindner beim Föderalen Forum im Bundesfinanzministerium, so das Ministerium über den Kurznachrichtendienst "X". "Der Bund ist das finanziell schwächere Glied." Allein im letzten Jahr hätten einem Defizit beim Bund in Höhe von fast 150 Milliarden Euro Überschüsse von 12 Milliarden Euro in den Länderkassen gegenübergestanden.
Faeser: Deutschland stimmt Asyl-Krisenverordnung der EU zu
Nach monatelangem Zögern hat Deutschland den Weg für die europäische Asylreform freigemacht. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte beim Treffen mit ihren EU-Kollegen in Brüssel, sie stimme im Namen der Bundesregierung der sogenannten Krisenverordnung zu, mit der sich die EU gegen neue Flüchtlingskrisen wappnen will. Sie sprach von einem "hervorragend ausgehandelten Kompromiss".
Italien meldet Bedenken bei Asyl-Krisenverordnung der EU an
Der Kompromiss zur Asyl-Krisenverordnung der Europäischen Union steht wieder auf der Kippe: Italien meldete am Donnerstag Vorbehalte an. Außenminister Antonio Tajani sagte bei einem Besuch in Berlin, Innenminister Matteo Piantedosi habe sich "Zeit erbeten, um die Inhalte dieses Vorschlags näher zu prüfen, auch in rechtlicher Hinsicht". Italienischen Medien zufolge verließ Piantedosi das Brüsseler Treffen mit seinen EU-Kollegen vorzeitig und reiste zurück nach Rom.
Deutschland und Israel schließen Vereinbarung zu Raketenschutzschild Arrow 3
Deutschland und Israel haben eine Vereinbarung über den Verkauf des israelischen Raketenschutzschirms Arrow 3 an Berlin besiegelt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein israelischer Kollege Joav Gallant unterschrieben in Berlin eine entsprechende Absichtserklärung. Das Arrow-3-System soll Deutschland künftig besser vor Luftangriffen schützen.
Scholz: Kasachstan wichtiger Partner für Unabhängigkeit von russischer Energie
Kasachstan ist nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein wichtiger Partner Deutschlands für die Lieferung von Rohöl und anderen Rohstoffen. Das zentralasiatische Land sei "ein wichtiger Partner, um unsere Lieferwege zu verbreitern, beispielsweise beim Import von Rohöl und um uns unabhängig zu machen von russischen Energielieferungen", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz mit dem kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew in Berlin. "Auch wenn es um kriti
Paris schmiedet Atomkoalition mit Blick auf Finanzierungswege
Frankreich und 20 weitere Staaten haben eine leichtere Finanzierung von Atomkraft und deren Gleichstellung mit erneuerbaren Energien gefordert. "Wir rufen dazu auf, die Finanzierung von Atomkraft unter dem Aspekt der Energiesicherheit und des Klimaschutzes zu berücksichtigen", heißt es in einer Erklärung. Zu den Unterzeichnern zählen die Energieminister Frankreichs, Kanadas, Japans, Großbritanniens und der USA. Indirekt sind damit auch mögliche EU-Subventionen angesprochen. Ziel dieser "politischen Allianz" sei es, "den Zugang zu Kapital zu erleichtern", um etwa Atomkraftwerke instand zu halten, neu zu bauen oder Atommüll zu lagern.
Gespräche zwischen Washington und Peking gewinnen an Dynamik
Peking und Washington ebnen offenbar den Weg für einen Besuch des chinesischen Staatschefs Xi Jinping in den USA. Beide Seiten würden eine Reise von Xis wichtigstem wirtschaftspolitischen Berater, Vizepremier He Lifeng, nach Washington erörtern, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Er wäre der ranghöchste chinesische Politiker, der seit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden in die USA reist. In der Zwischenzeit ist den Informanten zufolge auch ein Besuch von Außenminister Wang Yi in Washington im Oktober geplant, um ein Gipfeltreffen von Xi und Biden vorzubereiten.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Index ausstehende Hausverkäufe Aug -7,1% gg Vm auf 71,8 - NAR
US/Index ausstehende Hausverkäufe Aug -18,7% gg Vorjahr - NAR
DJG/DJN/AFP/apo/brb
(END) Dow Jones Newswires
September 28, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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