DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Habeck: Müssen mehr Geld für Wirtschaft in die Hand nehmen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat mehr Mittel gefordert, um die Transformation und Diversifizierung der deutschen Wirtschaft zu finanzieren. "Den Aufschwung, den wir jetzt schaffen müssen, den müssen wir ganz stark aus eigener Kraft schaffen", sagte Habeck bei den Außenwirtschaftstagen in seinem Ministerium. "Die Konsequenz aus den Turbulenzen der globalen Ökonomie ist, dass wir bereit sein müssen, mehr zu investieren, mehr Geld in die Hand zu nehmen." Im Kern gehe es um Kriterien, die sich nicht aus dem Markt heraus ergäben. "Man kriegt Wirtschaftssicherheit und neue Märkte und eine diversifizierte Handels- oder Rohstoffkette nicht ohne einen Preis - und die Frage ist, sind wir bereit, diesen Preis zu zahlen", sagte Habeck.
Habeck legt klimapolitische Sektorleitlinien für Garantien vor
Das Bundeswirtschaftsministerium hat klimapolitische Sektorleitlinien für die Exportkredit- und Investitionsgarantien vorgelegt, mit denen klimafreundliche Technologien stärker gefördert werden sollen. "Wir wollen die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stärken, denn die Märkte der Zukunft werden klimaneutral sein", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Hier solle die deutsche Wirtschaft mit Mittelstand und großen Unternehmen erfolgreich agieren können. "Mit den neuen Leitlinien richten wir die Außenwirtschaftsförderung stärker auf klimafreundliche Technologien aus, unterstützen ihre Entwicklung und fördern den Export grüner Technologien ins Ausland."
CSU und Freie Wähler einigen sich auf Aufnahme von Koalitionsgesprächen
Bereits vier Tage nach der Landtagswahl in Bayern haben sich CSU und Freie Wähler am Donnerstag auf die Aufnahme formeller Koalitionsverhandlungen geeinigt. Diese sollen ab Freitag auf der Arbeitsgruppenebene beginnen, sagten CDU-Landtagsfraktionschef Klaus Holetschek sowie der Landtagsfraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Florian Streibl, nach einem ersten Auftaktgespräch im Landtag.
Scholz würdigt humanitäres Bemühen Katars um Geiseln
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Gespräch mit dem Emir von Katar im Kanzleramt das "humanitäre Bemühen" Katars um die von der Hamas verschleppten Geiseln gewürdigt. Im Mittelpunkt der Gespräche habe die Lage im Nahen Osten nach dem terroristischen Angriff auf Israel gestanden, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. "Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war das Schicksal der von der Hamas verschleppten Geiseln, darunter auch deutsche Staatsangehörige", erklärte er. "Der Bundeskanzler würdigte in diesem Zusammenhang das humanitäre Bemühen Katars." Es sei vereinbart worden, hierzu in engem Kontakt zu bleiben.
Protokoll: EZB-Zinsanhebung im September auch aus taktischen Gründen
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Leitzinsen am 14. September auch aus "taktischen Gründen" angehoben. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll der Beratungen hervorgeht, war der Rat zwar der Meinung, "dass die Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das, wenn es für einen ausreichend langen Zeitraum beibehalten wird, einen wesentlichen Beitrag zur rechtzeitigen Rückkehr der Inflation zum Zielwert leisten wird."
Österreich, Polen und Tschechien verlängern Kontrollen an Grenze zur Slowakei
Österreich, Polen und Tschechien verlängern ihre Kontrollen an der Grenze zur Slowakei. "Die vorübergehenden Kontrollen werden bis zum 2. November verlängert", sagte der polnische Innenminister Mariusz Kaminski am Donnerstag im Sender Polskie Radio. Tschechiens Innenminister Vit Rakusan sagte, die tschechische Polizei habe an der Grenze vom 4. bis 9. Oktober 43.749 Menschen kontrolliert, 283 Migranten aufgegriffen und zwölf Schlepper festgenommen.
Lindner: IWF-Treffen gerade in Zeiten von Krieg und Terror wichtig
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat vor dem Hintergrund des Terrorangriffs auf Israel die Bedeutung betont, die die Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Marrakesch insbesondere für hochverschuldete ärmere Länder hat. "Gerade in diesen Zeiten von Krieg und Terror ist es wichtig, dass die internationale Gemeinschaft zusammenkommt, und dass wir sprechen über diese Fragen und über ihre wirtschaftlichen Auswirkungen", sagte Lindner.
Lindner: Russische Aggression Grund für viele wirtschaftliche Probleme
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat Russlands Krieg gegen die Ukraine als einen bedeutenden Faktor für die derzeitige Schwäche der Weltwirtschaft benannt. "Viele der Probleme, denen wir uns gegenübersehen, werden von der russischen Aggression gegen die Ukraine verursacht", sagte Lindner bei einer auf Englisch geführten Diskussion bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Marrakesch. "Würde Russland seine Aggression beenden, würden sich viele unserer fiskalischen Probleme verbessern. Das ist eine Tatsache, die wir nicht vergessen dürfen."
Lindner spricht mit Yellen über Israel
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat mit seiner US-Amtskollegin Janet Yellen im Zuge der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Marrakesch über die Lage in Israel und die Folgen für die Weltwirtschaft gesprochen. Das Treffen fand am Rande der Sitzung der Finanzminister und Notenbankchefs sieben führender Industrie- und Schwellenländer (G7) in der marokkanischen Stadt statt, erklärte das Bundesfinanzministerium über den Kurznachrichtendienst "X", vormals Twitter.
Bund und Länder weiter uneins bei Finanzierung des Deutschlandtickets
Im Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets haben Bund und Länder sich weiterhin nicht einigen können. Beide haben zwar bis 2025 jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Ticket zugesagt, sie streiten aber, wer ab 2024 eventuelle Mehrkosten trägt. Bis Mitte 2024 soll nun die genaue Höhe dieser Kosten ermittelt werden, wie die Verkehrsministerkonferenz am Donnerstag beschloss.
Keine Einigkeit unter den EU-Staaten zu Glyphosat
Vor der für Freitag geplanten Abstimmung über eine weitere Zulassung von Glyphosat haben mehrere EU-Mitgliedstaaten Zweifel geäußert. Insbesondere Frankreich drängt nach Regierungsangaben weiter auf Änderungen an dem Vorschlag der EU-Kommission, das Mittel für die nächsten zehn Jahre zu erlauben. Damit ist unklar, ob im zuständigen Expertengremium der EU-Staaten am Freitag eine Mehrheit für die Zulassung zustande kommt.
US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 6. Oktober ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 10,176 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,9 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,224 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war eine Zunahme von 12,9 Millionen Barrel registriert worden.
US-Inflationsrate bleibt im September bei 3,7 Prozent
Der Inflationsdruck in den USA ist im September weitgehend konstant geblieben. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 3,7 (Vormonat: 3,7) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent und einer Jahresteuerung von 3,6 Prozent gerechnet.
US-Realeinkommen sinken im September
Die Realeinkommen in den USA sind im September gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gesunken. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im August ein Rückgang um 0,1 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im September saison- und inflationsbereinigt 379,04 US-Dollar nach 379,75 Dollar im Vormonat.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe unverändert
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 7. Oktober keine Veränderung gezeigt. Im Vergleich zur Vorwoche blieb die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis konstant bei 209.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 210.000 vorhergesagt.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Industrieproduktion Aug +0,3% gg Vormonat
Mexiko Industrieproduktion Aug +5,2% (PROG: +4,4%) gg Vj
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October 12, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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