Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die ungarische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal erneut geschrumpft - das vierte Quartal in Folge, so die Analysten der DekaBank.Damit habe das reale Bruttoinlandsprodukt klar unter seinem Vorjahresniveau (-2,3%) gelegen, nennenswert positiv sei Dynamik nur im Landwirtschaftssektor ausgefallen, der 2022 stark von einer Dürre betroffen gewesen sei und nun von der niedrigen Vergleichsbasis profitiere. Auch im dritten Quartal bleibe die Konjunktur schwach, wie die Konsumaktivität und die Einkaufsmanagerindices andeuten würden. Die ungarische Zentralbank habe bei ihrer Sitzung Ende September wie erwartet die geldpolitischen Instrumente vereinheitlicht und die einjährige Phase der Notfallinstrumente (Ein-Tages-Einlagensatz) beendet. Ab Oktober sei nun der Leitzins (13%) wieder zum maßgeblichen effektiven Geldpolitikzins geworden. Das geldpolitische Komitee bleibe in seiner Kommunikation weiterhin hawkish und betone die Inflationsrisiken und seine vorsichtige geldpolitische Haltung. Auch die Entwicklungen des Risikoumfelds - dahinter verberge sich in erster Linie die Wechselkursdynamik des Forints - behalte die Zentralbank im Auge. Im September habe die Inflationsrate mit 0,4% mom (12,2% yoy) leicht unterhalb der Erwartungen gelegen. Das sei zwar stark auf die Basiseffekte bei den Energie- und Lebensmittelpreisen zurückzuführen gewesen, doch auch die Dynamik der Kerninflationspreise normalisiere sich langsam dank des niedrigen Preisauftriebs bei den Kerngüterkategorien. Der reale Leitzins sei deutlich positiv, weshalb die beschleunigte Disinflation angesichts des hohen Leitzinsniveaus und der Konjunkturschwäche Raum für Zinssenkungen geben dürfte. Die Analysten der DekaBank würden eine vorsichtige Lockerung um jeweils 50 Bp ab dem Oktober-Meeting erwarten. ...Den vollständigen Artikel lesen ...