TEHERAN/MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat mit mehreren Kollegen in der iranischen Hauptstadt Teheran über die Lage in der unruhigen Region Südkaukasus gesprochen. Dabei führte er nach Moskauer Angaben vom Montag auch ein einzelnes Gespräch mit dem iranischen Außenminister Hussein Amirabdollahian.
An dem Ministertreffen sollten die drei Ex-Sowjetrepubliken Armenien, Aserbaidschan und Georgien im Kaukasus sowie die angrenzenden großen Nachbarn Russland, Türkei und Iran teilnehmen. Georgien verweigerte sich diesem Format indes. Thema war unter anderem die Lage nach der Eroberung des Gebiets Berg-Karabach durch Aserbaidschan und der Vertreibung der Armenier von dort. Der Konflikt zwischen Baku und Eriwan ist damit aber noch nicht erschöpft.
Lawrow bot russische Hilfe bei den immer noch bestehenden Streitigkeiten beider Länder zur Grenzziehung an. Aserbaidschan und Armenien könnten ihr Glück mit Verhandlungen unter EU-Vermittlung in Brüssel versuchen, doch die noch aus sowjetischer Zeit stammenden Karten, die den genauen Verlauf zeigten, lägen in Moskau, sagte der russische Chefdiplomat. "Wir sind stets bereit, wirklich bei einer echten Grenzregulierung zu helfen", so Lawrow.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi sagte nach Agenturberichten, man wolle zu Einigkeit zwischen Aserbaidschan und Armenien beitragen. Außenminister Amirabdollahian betonte vor den Kollegen die Bedeutung regionaler Zusammenarbeit. Die Einmischung außenstehender Staaten löse die Probleme in der Region nicht, sondern sorge für weitere Probleme, sagte er laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna./nal/DP/he