DJ Covestro reduziert Gewinnziel auf das untere Ende der Spanne
FRANKFURT (Dow Jones)--Bei Covestro hat sich die Nachfrageschwäche im dritten Quartal fortgesetzt. Niedrigere Verkaufspreise und leicht gesunkene Absatzvolumina drückten den Umsatz des Kunststoffkonzerns um gut ein Fünftel, während geringere Rohstoff- und Energiepreise positive Ergebniseffekte zeigten. Das Unternehmen aus Leverkusen senkte angesichts der anhaltend schwachen Marktentwicklung bei Vorlage der Zwischenbilanz die Erwartungen an das operative Ergebnis im Gesamtjahr auf das untere Ende der Spanne. Das Aktienrückkaufprogramm wurde gestoppt.
"Der Ausblick für unsere Kernindustrien hat sich mit Ausnahme der Automobilindustrie für das Gesamtjahr weiter verschlechtert", sagte der neue Finanzchef Christian Baier. "Unsere Prognose haben wir demnach am unteren Ende der ausgegebenen Bandbreiten eingeengt." Covestro sieht das EBITDA im Gesamtjahr nun bei "einem Wert um 1,1 Milliarden Euro", nachdem die ursprüngliche Spanne von 1,1 bis 1,6 Milliarden Euro schon im Sommer auf 1,1 bis 1,35 Milliarden Euro verkürzt worden war. Der Free Cashflow wird mindestens ausgeglichen, aber maximal bei 200 statt wie bisher 500 Millionen Euro erwartet.
Covestro verbuchte im dritten Quartal ein EBITDA von 277 Millionen Euro - 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr, aber im Rahmen der im Sommer ausgegebenen Prognose. Der Umsatz sank vor allem wegen niedrigerer Verkaufspreise um 22,7 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Verlust von 31 Millionen Euro - im Vorjahr gab es noch ein kleines Plus von 12 Millionen Euro.
Analysten hatten nach einer von Vara Research zusammengestellten Konsensschätzung mit 3,73 Milliarden Euro Umsatz, 282 Millionen Euro EBITDA und einem Überschuss von 15 Millionen Euro gerechnet.
"Auch im dritten Quartal hat keine wesentliche Belebung der Konjunktur stattgefunden, die weltweite Nachfrage verharrt auf sehr schwachem Niveau", sagte Vorstandschef Markus Steilemann.
Angesichts der "momentanen Gesamtlage" entschied der Vorstand, das laufende, auf bis zu 500 Millionen Euro ausgelegte Aktienrückkaufprogramm vorzeitig zu beenden. Bis dato wurden Aktien im Volumen von 199 Millionen Euro zurückgekauft.
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October 27, 2023 01:05 ET (05:05 GMT)
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