DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Einzelhandel büßt Umsatz im September ein
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im September wider Erwarten gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, fielen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs um 0,5 Prozent prognostiziert.
Deutsche Importpreise steigen im September um 1,6 Prozent
Die Importpreise in Deutschland sind im September stärker gestiegen als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stieg der Index der Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg von 0,8 Prozent prognostiziert.
Ifo-Institut: Weniger Unternehmen erwarten steigende Preise
Weniger Unternehmen erwarten nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung für die kommenden Monate steigende Preise. Die Preiserwartungen fielen im Oktober laut den Konjunkturumfragen des Ifo-Instituts auf 15,3 Punkte, von saisonbereinigt korrigierten 15,7 im September, wie das Institut mitteilte. Vor allem in den konsumnahen Branchen gingen sie demnach deutlich zurück. Im Lebensmittel-Einzelhandel sank der Saldo von korrigierten 53,0 auf 41,6 Punkte, im übrigen Einzelhandel von korrigierten 31,8 auf 28,3 Punkte, und bei den konsumnahen Dienstleistern von korrigierten 35,1 auf 29,3 Punkte.
Frankreichs Wachstum im dritten Quartal stark abgeschwächt
Die französische Wirtschaft ist im dritten Quartal 2023 aufgrund geringerer Exporte erwartungsgemäß langsamer gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen Juli und September um 0,1 Prozent, wie die Statistikbehörde Insee berichtete. Das entsprach den Erwartungen von Ökonomen, die von Dow Jones Newswires befragt worden waren. Im zweiten Quartal war das BIP um 0,6 Prozent gewachsen.
Frankreichs HVPI-Inflation sinkt im Oktober auf 4,5 Prozent
Die französische Inflation hat im Oktober deutlich nachgelassen. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung sank auf 4,5 (Vormonat: 5,7) Prozent, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Jahresrate von 4,6 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent. Die Prognose hatte ebenfalls auf 0,2 Prozent gelautet.
Stimmung in Chinas Industrie trübt sich im Oktober ein
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im Oktober nach offiziellen Angaben gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,5 (September: 50,2), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 50,2 Punkten prognostiziert.
Bank of Japan sieht Renditeobergrenze jetzt als Referenzpunkt
Die japanische Notenbank hat angesichts der anhaltenden Inflation ihre Politik geändert und betrachtet ihre Obergrenze für die Renditen von Staatsanleihen nicht mehr als harte Grenze, sondern als Referenzpunkt. Seit 2016 verhindert die Bank of Japan (BoJ), dass die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen über ein bestimmtes Niveau steigt. Dies ist Teil einer Politik, die als "Kontrolle der Renditekurve" bekannt ist. Im Juli hatte sie die harte Obergrenze von 0,5 auf 1 Prozent angehoben - nun kündigte die Notenbank an, dass diese 1-Prozent-Grenze nur noch als Referenzwert zu betrachten sei und sie ihre Staatsanleihenkäufe "unter Berücksichtigung der Marktzinsen" durchführen werde.
Strompreis: Einigung auf Milliardensubvention zur Dämpfung der Netzentgelte
Die Koalition hat sich auf eine Verlängerung des staatlichen Milliardenzuschusses für die Netzentgelte zur Subvention der Strompreise geeinigt. Er könne "bestätigen, dass sich die Bundesregierung darauf verständigt hat, den Anstieg der Netzentgelte im kommenden Jahr zu dämpfen", sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums der "Augsburger Allgemeinen". "Konkret wird das im Jahr 2024 mit einem Zuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzentgelte in Höhe von 5,5 Milliarden Euro geschehen", fügte er hinzu.
Lindner stellt hohen Anteil der Sozialausgaben im Bundeshaushalt infrage
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will den Anteil der Sozialausgaben im Bundeshaushalt künftig reduzieren. "Es ist zu viel Verteilung, es ist zu viel Sozialpolitik, da müssen wir ran", sagte Lindner beim Ständehaus-Treff der Rheinischen Post in Düsseldorf. Er könne den permanenten Ruf einiger Politiker, dass der Staat noch mehr öffentliches Geld einsetzen müsse, nicht teilen. Der Anteil der Investitionen im Bundeshaushalt werde 2024 bereits deutlich zunehmen. Diese Investitionen müssten erst einmal verbaut werden. Den Rufen von SPD und Grünen nach einem Aussetzen der Schuldenbremse erteilte er eine Absage, so das Blatt.
Israelische Armee meldet Luftangriffe auf Stellungen der Hisbollah im Libanon
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Dienstag erneut Luftangriffe gegen Stellungen der Hisbollah im Libanon ausgeführt. "Kampfflugzeuge haben Infrastruktur der Terrororganisation Hisbollah auf dem Territorium des Libanon angegriffen", teilte die Armee auf X, ehemals Twitter, mit. Dabei seien Waffen und von der Hisbollah genutzte Einrichtungen zerstört worden, fügte die Armee hinzu.
UN-Hilfswerk: Unterstützung für Menschen im Gazastreifen reicht nicht aus
Die Hilfe für die Menschen im Gazastreifen reicht dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zufolge bei weitem nicht aus. "Die Handvoll Konvois, die über (den Grenzübergang) Rafah zugelassen wurden, ist nichts im Vergleich zu den Bedürfnissen von mehr als zwei Millionen Menschen, die in Gaza festsitzen", sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini. Rafah liegt an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Israel hatte als Reaktion auf den Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas den Gazastreifen komplett abgeriegelt. Lazzarini forderte zudem eine sofortige humanitäre Waffenruhe.
USA: "Wir unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht"
Die USA wollen sich den international immer lauter werdenden Rufen nach einer Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas bewusst nicht anschließen. "Wir glauben nicht, dass eine Waffenruhe im Moment die richtige Antwort ist", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. "Wir unterstützen eine Waffenruhe derzeit nicht", sagte Kirby. Stattdessen sollte über "Pausen" nachgedacht werden, um Hilfe für die Zivilbevölkerung in den Gazastreifen zu bringen.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Privater Konsum Sep +0,2% gg Vm; -3,0% gg Vj
Frankreich/Privater Konsum Aug rev -0,6% (vorl: -0,5%) gg Vm
Japan/Industrieproduktion Sep +0,2% (PROG: +2,5%) gg Vm
Japan/Industrieproduktion Juli-Sep -1,3% gg Vq
Japan/Einzelhandelsumsatz Sep +5,8% gg Vorjahr
Japan/Einzelhandelsumsatz Supermärkte Sep +4,5% gg Vj
Japan/Arbeitslosenquote Sep 2,6% (PROG: 2,6%)
DJG/DJN/AFP/apo
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October 31, 2023 04:00 ET (08:00 GMT)
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