DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:25 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.229,20 +1,2% +11,5% Stoxx50 3.907,03 +0,6% +7,0% DAX 15.352,54 +0,8% +10,3% FTSE 7.455,67 +0,7% -0,7% CAC 7.113,66 +1,1% +9,9% DJIA 34.095,20 -0,1% +2,9% S&P-500 4.383,00 +0,0% +14,2% Nasdaq-Comp. 13.657,37 +0,1% +30,5% Nasdaq-100 15.336,80 +0,2% +40,2% Nikkei-225 32.646,46 +1,5% +25,1% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 130,44 -35 *bezogen auf Schlusskurs des Vortages
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,11 75,33 +1,0% +0,78 -1,6% Brent/ICE 80,19 79,54 +0,8% +0,65 -1,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 48,505 45,65 +6,3% +2,86 -49,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.961,82 1.950,02 +0,6% +11,80 +7,6% Silber (Spot) 22,88 22,63 +1,1% +0,25 -4,5% Platin (Spot) 864,79 869,50 -0,5% -4,71 -19,0% Kupfer-Future 3,65 3,64 +0,3% +0,01 -4,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise erholen sich etwas, nachdem sie zuletzt deutlich nachgegeben hatten. Beobachter sehen den Markt in einem Spannungsfeld aus einem Überangebot auf der einen Seite und dem Risiko einer Eskalation des Nahostkriegs auf der anderen Seite. Die Ölförderung in den USA und Brasilien bewege sich auf einem Rekordhoch, während die iranische Fördermenge steige, so die Analysten der UBS.
Der Goldpreis steigt nach den jüngsten deutlichen Abgaben wieder.
FINANZMARKT USA
Kaum verändert - Anleger warten auf eine Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell, von der sie sich Erkenntnisse zum geldpolitischen Kurs der Fed erhoffen. Das Interesse gilt vor allem der Frage, wie die Fed damit umgeht, dass die Marktzinsen sinken, bevor ihr Inflationsziel von 2 Prozent erreicht ist. Aktuell legen die Anleiherenditen zu, im Zehnjahresbereich steigt die Rendite um 4,6 Basispunkte auf 4,54 Prozent. An Konjunkturdaten wurden nur die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Diese fielen etwas niedriger aus als erwartet. Geschäftszahlen hat unter anderem Walt Disney (+7,1%) vorgelegt. Die Zahlen enthielten Licht und Schatten, doch kommt der Unterhaltungskonzern bei den Kostensenkungen schneller voran als angenommen. Tapestry (+4,7%) hat mit dem Umsatz im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen verfehlt und einen eher pessimistischen Ausblick gegeben. Positiv wird jedoch aufgenommen, dass die Muttergesellschaft der Lederaccessoires- und Schuhmarken Coach, Kate Spade und Stuart Weitzman Preiserhöhungen durchsetzen konnte. Auch die Bruttomarge überzeugte. Die Donutkette Krispy Kreme hält trotz schwacher Umsatz- und Ergebniszahlen im dritten Quartal an ihrem Ausblick fest. Gleichwohl geht es für die Aktie um 7,1 Prozent nach unten. Beyond Meat (+7%) hat im dritten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet, weil die Nachfrage nach pflanzlichem Fleischersatz sank. Dennoch hat es das Unternehmen geschafft, den Verlust stärker zu verringern als von Analysten angenommen. Der Kurs von Bloom Energy macht einen Sprung von 17,7 Prozent nach oben. Der Anbieter alternativer Energien hat mit Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal die Erwartungen des Markts übertroffen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:00 US/News Corp Ltd, Ergebnis 1Q
FINANZMÄRKTE EUROPA
Fester - Unter den Sub-Indizes stellte der Sektor der Industriegüter und -dienstleistungen mit einem Plus von 2,6 Prozent den Gewinner, hier ragten nach Zahlenvorlage Adyen mit plus 38 Prozent und Schneider Electric mit plus 8,3 Prozent positiv heraus. Auf Rang zwei folgten die Chemiewerte mit plus 1,9 Prozent. Hier half, dass die Bundesregierung das Strompreispaket auf den Weg brachte. Dabei geht es um eine befristete Senkung der Stromsteuer, die der deutschen Wirtschaft eine Entlastung in Milliardenhöhe bringen soll. Unter anderem die Unternehmen der Chemiebranche profitierten davon, im Sektor ging es für die Aktien von Wacker, BASF, Lanxess, Evonik oder Brenntag deutlich nach oben. Astrazeneca (+2,6%) hob den Ausblick leicht an und verwies auf die starke Nachfrage zum Beispiel nach Onkologieprodukten, aber auch nach bestimmten Medikamenten gegen Bluterkrankungen. Flutter brachen dagegen um gut 10 Prozent ein, nachdem der Umsatz im dritten Quartal in den USA die Erwartungen verfehlt hatte und auch die bereinigte Ebitda-Prognose für die USA unter dem Konsens lag. Bei Henkel (+3,5%) dürfte die Anhebung des Ausblicks die Konsensschätzungen schützen, hieß es von den Analysten bei Jefferies. Merck (+3,9%) übertraf laut den Analysten von Citi beim Betriebsergebnis die Erwartungen. Deutsche Telekom (+0,9%) hat im dritten Quartal bei Umsatz und bereinigtem Konzernüberschuss schwächer als im Vorjahr abgeschlossen, insgesamt aber die Erwartungen knapp erreicht. Dazu hob die Telekom den Jahresausblick noch einmal leicht an. Rheinmetall (-0,9%) drehten im Verlauf ins Minus. Das Rüstungsunternehmen hat bei der Margenentwicklung die Erwartungen übertroffen. Die Aktie des Wettbewerbers Hensoldt verlor 3,6 Prozent. Laut den Analysten von Citi blieb hier das operative Ergebnis hinter der Erwartung zurück. Nicht überzeugen konnte dagegen die Zahlenvorlage von Airbus (-2%). Hannover Rück verloren 2,3 Prozent. Den Ausblick habe der Rückversicherer zwar bekräftigt, das Betriebsergebnis verfehle die Marktschätzung aber deutlich um 25 Prozent, bemängelten hier Analysten.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:17 Mi, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0707 -0,0% 1,0704 1,0708 +0,0% EUR/JPY 161,70 +0,1% 161,52 161,41 +15,2% EUR/CHF 0,9633 +0,1% 0,9632 0,9617 -2,7% EUR/GBP 0,8723 +0,1% 0,8717 0,8710 -1,4% USD/JPY 151,03 +0,1% 150,89 150,75 +15,2% GBP/USD 1,2275 -0,1% 1,2280 1,2295 +1,5% USD/CNH (Offshore) 7,2958 +0,1% 7,2932 7,2822 +5,3% Bitcoin BTC/USD 36.110,00 +0,9% 36.727,74 35.227,29 +117,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar tendiert knapp behauptet. Der Dollar-Index gibt leicht um 0,1 Prozent nach. Der Ausverkauf, den die US-Währung Ende vergangener Woche erlebt habe, dürfte nicht nachhaltig sein, vermutet MUFG. Mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank seien "aggressiver" eingepreist als Zinssenkungen der EZB, so die Analysten. Die Lage der US-Wirtschaft müsste sich nach Meinung der Analysten noch sehr viel deutlicher eintrüben, damit der Markt Zinssenkungserwartungen noch deutlicher einpreise.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Diskussion über die Geldpolitik hat auch am Donnerstag an den Bösen in Ostasien und Australien dominiert. In den USA gesunkene Rentenrenditen wurden als Zeichen gedeutet, dass der Zinsgipfel vielleicht doch erreicht worden sein könnte. Dies stützte die Aktienmärkte der Region. Dazu kamen aus China deflationäre Zeichen, die die Spekulation auf nicht mehr steigende Zinsen zusätzlich befeuerten. Denn dort waren auf Jahressicht sowohl die Verbraucherpreise als auch die Erzeugerpreise im Oktober gesunken, die Verbraucherpreise einen Tick deutlicher als erwartet. Die Preisdaten erhöhten den Druck auf die chinesische Notenbank, die Geldpolitik zu lockern, hieß es im Handel. An den chinesischen Börsen waren Anleger hin- und hergerissen: Zum einen offenbarten die Preisdaten erneut die wirtschaftliche Schwäche des Landes, zum anderen stieg die Hoffnung auf Konjunkturstimuli. Verkauft wurden Titel aus den Bereichen Versicherung und Pharma. Der japanische Nikkei-225 führte das Feld der Gewinner an - gestützt auch vom schwächelnden Yen. Aktien aus den Sektoren Immobilien und Technologie gehörten zu den Gewinnern. Sie gelten als Profiteure fallender Marktzinsen. Auch Automobiltitel waren gesucht. Finanzwerte gaben dagegen nach. Die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen sank um 1,5 Basispunkte auf 0,83 Prozent. Der Kospi in Südkorea erhielt Rückenwind von Aktien aus den Bereichen Finanzwesen und Internet. Auch in Südkorea war der Gedanke konjunktureller Unterstützung präsent, nachdem die staatliche Denkfabrik KDI ihre BIP-Prognosen gesenkt hatte. Die Internetaktie von Kakao zog um 3,8 Prozent an, obwohl die Drittquartalszahlen nicht überzeugt hatten. Gestützt wurde der Wert durch die Finanztöchter KakaoBank und Kakaopay, deren Kurse um 4,6 bzw. 2,5 Prozent zulegten. In Australien verbuchten nur drei der 14 Schwergewichte Abschläge. Der Finanz- und Rohstoffsektor rückten um jeweils 0,5 Prozent vor. Der Technologiesektor (-4,8%) wurde von Xero belastet, der Kurs brach nach schwachen Halbjahreszahlen um 12 Prozent ein.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
VOLKSWAGEN
muss wegen Engpässen bei Elektromotoren die Fertigung von Elektrofahrzeugen unterbrechen. Vier Modelle, der VW ID.4, ID.5 sowie der Audi Q4 E-tron und Q4 Sportback E-tron, könnten für drei Wochen nicht produziert werden, teilte VW mit. Grund dafür sei eine stockende Produktion von Elektrommotoren im Komponentenwerk Kassel. Der Produktionsstopp habe am Donnerstag begonnen.
RHEINMETALL
wird angesichts eines guten Geschäfts zum Jahresende die eigenen Ziele 2023 erreichen oder möglicherweise leicht übertreffen. Das vierte Quartal laufe "sehr gut", sodass beim operativen Free Cashflow wohl eher das obere Ende der Bandbreite von 4 bis 6 Prozent der Umsätze erreicht werden könne, so CEO Armin Papperger während der Analystenkonferenz zum Ergebnis des dritten Quartals.
MERCEDES
Die Klimaklage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen den Autobauer Mercedes hat auch in zweiter Instanz keinen Erfolg gehabt. Das Oberlandesgericht Stuttgart wies die Berufung der DUH gegen ein Urteil vom September 2022 am Donnerstag als "offensichtlich unbegründet" ab. Die Kläger wollten mit der Klage erreichen, dass der Autokonzern ab November 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr verkauft.
DEUTSCHE BAHN
Nach dem Auftakt der Tarifrunde haben sich die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL am Donnerstag vertagt und wollen ihre Gespräche in der kommenden Woche fortsetzen. "Wir begrüßen, dass die Lokführergewerkschaft auf der Grundlage unseres Angebots weiterverhandeln will", erklärte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. Demnach wurden vier neue Termine im Wochenrhythmus vereinbart mit dem Ziel, noch vor Weihnachten fertig zu sein.
APPLE
Ein Berater des höchsten Gerichts in der Europäischen Union ist zu der Empfehlung gekommen, Apples juristischen Sieg in einem sieben Jahre alten Steuerstreit aufzuheben. Dies lässt das 15-Milliarden-Dollar-Problem des Technologieunternehmens erneut zu einem Risiko werden. Giovanni Pitruzzella, Generalanwalt des EU-Gerichtshofs, forderte am Donnerstag, dass die frühere Entscheidung des Gerichts zugunsten von Apple aufgehoben werden sollte.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 09, 2023 12:26 ET (17:26 GMT)
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