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Markus Weingran
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Finger weg von der Aktie!: Umsatz unter, Verlust über den Erwartungen - Plug Power-Aktie unter Wasser!

Was haben Plug Power und Pippi Langstrumpf gemeinsam? Beide machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Der Unterschied ist allerdings: Pippi bringt die Menschen zum Lachen - Plug Power bringt die Anleger zum weinen!

Das Management von Plug Power hat in diesem Jahr etwas gemeinsam mit dem Anfang des Pippi Langstrumpf Liedes. Da heißt es: "2 x 3 macht 4 - Widdewiddewitt - und Drei macht Neune !! Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt..." Ähnlich scheint es auch in der Zentrale des Wasserstoff-Spezialisten aus Amerika zuzugehen. Hier scheinen es die Herren mit den Zahlen auch nicht so genau zu nehmen und machen sich ihre Wasserstoff-Welt, wie sie ihnen gefällt.

Die Quittung dafür gibt es mal wieder nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Die Aktie verliert deutlich zweistellig und damit ist Plug Power meiner Meinung nach noch gut bedient. Was sich das Management dieses Jahr erlaubt hat, ist ist eine Frechheit. Mit nicht einhaltbaren Ausblicken und Parolen wurden die Anleger über neun Monate bei Laune gehalten und am Ende doch nur an der Nase herumgeführt.

Das dritte Quartal

Schwarze Zahlen hatte eh niemand von Plug Power erwartet, allerdings hatten wohl auch nur die Wenigsten eine so deutliche Ausweitung der Verluste auf der Rechnung. Etwas mehr als 283 Millionen US-Dollar hat Plug Power von Juli bis September verbrannt. Das entspricht einem Verlust je Aktie von 47 US-Cent und vergleicht sich mit einem Minus von 30 US-Cent je Aktie aus dem Vorjahreszeitraum. Eine Steigerung des Verlustes um mehr als 50 Prozent. Damit hatten die Experten auch nicht gerechnet. Die wollten im Durchschnitt etwa einen Verlust auf Vorjahresniveau sehen.

Beim Umsatz sehen wir ein ähnliches Spielchen. Der wurde von 188,6 Millionen US-Dollar auf 198,71 Milliarden US-Dollar gesteigert. Was einer "satten" Steigerung von fünf Prozent im Jahresvergleich entspricht. Da Plug Power auch denen, die es nicht hören wollten, erzählt hat, dass beim Umsatz in diesem Jahr die Marke von einer Milliarde US-Dollar geknackt wird, hatten die Experten sich doch etwas mehr von Plug Power erhofft - fast 220 Millionen US-Dollar. Beim Umsatz hat Plug Power somit ebenfalls im dritten Quartal daneben gehauen.

Qualität und Kommunikation des Managments ist unterirdisch!

Kommen wir noch einmal auf "ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt" zu sprechen und blicken auf die drei Quartalsberichte von Plug Power in diesem Jahr zurück. Es reichen eigentlich schon die Überschriften der Präsentationen, um zu zeigen, wie Anleger von dem Wasserstoff-Spezialisten aus Latham, New York am Nasenring durch die Manege geführt wurden. Fangen wir mit dem ersten Quartalsbericht in diesem Jahr an:

Quelle: Homepage Plug Power

Erst wird der Umsatz in den Vordergrund gestellt und dann kommt die Überschrift: "Die Wiederbestätigung der Ziele für 2023 konzentriert sich auf Schlüsselinitiativen, um Umsatzwachstum und den Weg zur Rentabilität zu ermöglichen." Die Zahlen vom dritten Quartal zeigen allerdings, dass Plug Power in diesem Jahr nie auf dem Weg zur Profitabilität war. Sollte das Management gemeint haben, dass sie diesen Weg eingeschlagen haben, dann muss ihnen entgangen sein, dass sie Rückwärts laufen.

Nach neuen Monaten hat Plug Power unterm Strich ein Minus von etwas mehr als 726 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus hauchdünn über 500 Millionen US-Dollar. So sieht der Weg in die Profitabilität aus?

"Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt..."

Kommen wir zum zweiten Quartal:

Quelle: Homepage Plug Power

Die Zahlen für das zweite Quartal zeigten ein ähnliches Bild. Zwar konnte Plug Power mit einem Rekordumsatz glänzen, aber trotzdem lag der Verlust wieder deutlich über den Erwartungen der Experten. Die hatten im Durchschnitt ein Minus von 26 US-Cent je Aktie auf den Zetteln. Plug Power setzte im zweiten Quartal jedoch 40 US-Cent je Aktie in den Sand.

Was die Aktie vor einem weiteren kräftigen Absturz bewahrte, war der zweite Abschnitt auf der oben gezeigten Seite der Pressemappe zu den Q2-Zahlen: "Bestätigt die Umsatzprognose von 1,2 Milliarden bis 1,4 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2023. Der Rekordumsatz spiegelt zunehmende Akzeptanz des vertikal integrierten Geschäftsmodells, starkes Wachstum im Materialhandling und Beiträge aus neuen Produktlinien wider."

Plug Power versprach hier Erlöse von 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar. Dabei standen nach den ersten 6 Monaten gerade einmal 199 Millionen US-Dollar nach Q1 und 260,3 Millionen US-Dollar nach Q2 auf der Haben-Seite. Nach Adam Riese macht das zusammen 459,3 Millionen US-Dollar. Somit plante Plug Power zu diesem Zeitpunkt, dass mindestens Erlöse von 740 Millionen US-Dollar im zweiten Halbjahr dazukommen. Dafür hätte der Wasserstoffspezialist in Sachen Umsatz zwei weitere Rekordquartale benötigt. War die Guidance wirklich jemals ein realistisches Ziel?

"Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt..."

Im Oktober dürfte Plug Power wohl selber gemerkt haben, dass der Ausblick von 1,2 bis 1,4 Milliarden Dollar beim Umsatz nicht zu halten ist. Der Wasserstoffspezialist veranstaltete am 11. Oktober dieses Jahres ein Symposium, um auf die Besonderheiten von Wasserstoff und Plug Power hinzuweisen. Dort ergriff auch Paul Middleton, der Finanzvorstand von Plug Power, das Wort. Er skizzierte die weiteren Aussichten der Amerikaner. Dabei tauchte folgende Grafik auf:

Quelle: Symposium Plug Power 11.10.2023

Ups, von 1,4 Milliarden US-Dollar war auf dem Symposium nicht mehr die Rede. Jetzt war die obere Spanne auf einmal bei 1,2 Milliarden US-Dollar für den Umsatz im laufenden Jahr - 200 Millionen US-Dollar mal eben weg. Einen Hinweis auf eine Kürzung des Ausblicks gab es nicht. Es wurden einfach zwei neue Zahlen in den Raum gestellt. Ein Umsatz von 6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 und drei Jahre später sollen die Erlöse dann bei 20 Milliarden US-Dollar liegen.

"2 x 3 macht 4 - Widdewiddewitt - und Drei macht Neune !!"

Das ist der neue Ausblick von Plug Power. Hand aufs Herz: Wer soll den jetzt noch glauben nach den Zahlen zum dritten Quartal?

Quelle: Homepage Plug Power

Die Überschrift der Präsentation der Q3-Zahlen sieht schon etwas bescheidener aus. Kurz mal den Umsatz erwähnt und die Tatsache, dass keine Veränderung im Jahresvergleich dabei steht, zeigt schon, dass die Erlöse nix Dolles sein können. Aber der Abschnitt darunter ist auch viel Interessanter: "Die finanzielle Gesamtleistung für 2023 wurde negativ beeinflusst durch beispiellose Versorgungsherausforderungen im Wasserstoffnetzwerk in Nordamerika."

Schön und gut. Die Zahlen waren nichts, das wissen wir ja schon. Aber was ist mit der "Guidance", dem wunderschönen Ausblick auf das gesamte Jahr? Davon ist in der Pressemitteilung zu den Q3-Zahlen auf einmal gar nichts mehr zu finden. Wo liegt denn jetzt der Gesamtumsatz für 2023? Ungefähr bei 1,2 Milliarden US-Dollar oder sind schon wieder 200 Millionen oder sogar noch mehr US-Dollar flöten gegangen?

Wir rechnen schnell mal zusammen: Zu den 459,3 Millionen US-Dollar aus dem ersten Halbjahr 2023 kommen jetzt noch einmal 199 Millionen US-Dollar dazu. Damit sind wir jetzt 668,3 Millionen Dollar. Bis zu den 1,2 Milliarden US-Dollar, die ja erst am 11. Oktober dieses Jahres versprochen wurden, fehlen jetzt ja "nur noch" 531,7 Millionen US-Dollar.

Da muss das vierte Quartal ja schon einen hammermäßigen Rekord bringen. Selbst für das knacken der Marke von einer Milliarde US-Dollar muss Plug Power im Schlussquartal des Jahres Erlöse in Höhe von etwa 430 Millionen US-Dollar einfahren. Wäre immerhin ein neuer Rekord.

"2 x 3 macht 4 - Widdewiddewitt - und Drei macht Neune !!"

Glaubt da wirklich noch jemand dran? Plug Power hat es wohl noch nie so ganz genau mit den Zahlen genommen. Im März 2021, als der Wasserstoff-Hype so langsam abebbte, musste Plug Power Unstimmigkeiten in der Bilanz einräumen und beschleunigte damit die begonnene Talfahrt seiner Aktie.

In diesem Jahr hat Plug Power mal wieder unter Beweis gestellt, dass man es in der Firmenzentrale anscheinend nicht so genau nimmt mit den Zahlen. Das brockt den Anlegern, die auf die bisherigen Aussagen vertraut haben, ein Minus von rund 25 Prozent ein.

Finger weg von der Aktie!

Beginnen wir mit der bekannten Leier: Auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft werden wir an Wasserstoff nicht vorbei kommen. Zu einem Investment in eine Aktie gehört neben den fundamentalen Daten aber auch das Vertrauen in die Führungsebene des Konzerns. Plug Power hat seit Anfang des Jahres die Anleger eher mit gewagten Durchhalteparolen, als mit fundierten Aussagen, bei Laune gehalten.

Für mich ist das Vertrauen in das Führungsteam rund um den Vorstandsvorsitzenden Andy Marsh komplett zerstört. Wunsch und Realität passen bei Plug Power einfach nicht mehr zusammen. In "Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt..." möchte ich nicht investieren.

Und Plug Power kann froh sein, dass ich mir zum Vergleich für ihr Handeln Pipi Langstrumpf ausgesucht habe. Bei Pinocchio hätte die Sache mit der langen Nase auch ganz anders ausgehen können.

Markus Weingran, Aktienexperte wallstreetONLINE Börsenlounge.

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© 2023 Markus Weingran
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