
DJ Nagel: Bundesbank braucht ganz bestimmt keine Rekapitalisierung
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bundesbank braucht nach den Worten ihres Präsidenten Joachim Nagel trotz demnächst anfallender Bilanzverluste keine Rekapitalisierung durch den Staat. Nagel sagt bei einer Veranstaltung mit jungen Menschen im Rahmen der Reihe Euro20+ in Frankfurt auf eine entsprechende Frage: "Für die Bundesbank sehe ich das ganz bestimmt nicht."
Nagel zufolge kann es zwar sein, dass die Bundesbank im laufenden Jahr ihre Reserven von rund 20 Milliarden Euro aufzehren wird, so dass es für die Folgejahre keine mehr gebe. Sie könne Bilanzverluste aber in die nächsten Jahre vortragen und später abtragen. Das andere Zentralbanken, wie etwa die schwedische, rekapitalisiert würden, hänge mit den dortigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zusammen.
Nagel verwies darauf, dass die Bundesbank bereits in den 1970er Jahren nach dem Zusammenbruch des Währungssystems von Bretton Woods sieben Jahre lang Verluste gemacht habe, die dann später kompensiert worden seien. Die Bundesbank müsse nicht "zu Herrn Lindner gehen und um Geld bitten".
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November 25, 2023 09:08 ET (14:08 GMT)
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